Türkische Justiz

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Türkische Justiz ist eine Erzählung, die anonym in der von Karl May im Dresdner Münchmeyer-Verlag gegründeten und redaktionell betreuten Zeitschrift Schacht und Hütte veröffentlicht wurde.

Inhalt[Bearbeiten]

In der Erzählung bittet ein französischer Kapitän wegen eines zu hohen Tributs im Hafen von Tunis den Bey um Gerechtigkeit. Dieser bietet ihm an, diese in Form von französischer oder türkischer Justiz zu gewähren. Zunächst entscheidet sich der Kapitän für die Justiz seines Heimatlandes, sieht sich hier aber getäuscht, da man ihn einen ganzen Monat warten lässt. Schließlich erfährt er den Grund dafür: Der Bey wartet seit drei Jahren auf eine Reaktion auf eine Beschwerde beim französischen König, so soll auch der Kapitän drei Jahre warten müssen. Daraufhin entscheidet sich dieser für die türkische Justiz und der Bey handelt sofort. Der Kapitän erhält den zu viel entrichteten Tribut erstattet. Zudem wird ihm Entschädigung gewährt: Der Bey erlässt ein Gebot, dass alle Juden der Stadt binnen 24 Stunden baumwollene Mützen tragen müssen. Dadurch kann der Kapitän, der ebensolche Mützen geladen hat, seine Fracht teuer an die Juden von Tunis verkaufen. Nun wird vom Bey ein neues Gebot erlassen, dass es Juden verbietet, solche Mützen zu tragen und ihnen 24 Stunden Zeit lässt, sich ihrer Mützen auf die vorteilhafteste Weise zu entledigen. Dadurch kann der Kapitän die Mützen zu einem billigen Preis zurückkaufen und der erzielte Gewinn ist die Entschädigung für den ihm durch die lange Wartezeit entstandenen Schaden.

Verfasser[Bearbeiten]

Die Erzählung ist ein Auszug aus dem Kapitel Die französische und türkische Justiz aus dem Werk Re i s e nach Tanger, Algier und Tunis von Alexandre Dumas. Im französischen Original trägt das Kapitel den Titel La justice à la française et la justice à la turque bzw. das Buch Le Véloce ou Tanger, Alger et Tunis. Die französische Ausgabe erschien 1849 bei C. Muquardt in Bruxelles und Leipzig. Die deutsche Übersetzung erschien 1850 und stammt von Dr. Ernst Susemihl.

Verbreitung[Bearbeiten]

Die aus Dumas' Buch ausgekoppelte Erzählung erschien in einer textlich etwas abweichenden Fassung 1850 in Das Pfennig-Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Die Fassung aus Schacht und Hütte folgt bei abweichenden Stellen aber dem Text aus dem Buch. Welcher Vorlage May die Erzählung entnahm, ist noch unbekannt.

Literatur[Bearbeiten]