Sonnenschein (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
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Sonnenschein ist ein Gedicht von Karl May.

Text

          Sonnenschein.
Sei lieb; sei gut, und zürne nicht!
  Warum willst du nicht gütig sein?
Dein Leben sei wie ein Gedicht,
  Das Titelwort "Nur Sonnenschein".
Schau dir die liebe Sonne an!
  Ihr Segen reicht so weit, so weit.
Sie leuchtet nicht blos dann und wann;
  Sie thut es stets, zu aller Zeit.
Sie küßt die Sterne ohne Wahl;
  Sie weiß von Gunst und Vorzug nichts.
Es trifft den Berg wie auch das Thal
  Die ganze Fülle ihres Lichts.
Und daß sie keinen Dank begehrt,
  Das weißt du wohl schon längst von ihr.
Sie denkt ja, was sie dir bescheert.
  Gehöre Alles, Alles dir.
Was man auf Erden von ihr meint,
  Das stört sie nicht in ihrem Lauf.
Sie hat geschienen, und sie scheint;
  Sie hört auch nicht zu scheinen auf.
Sei lieb; sei gut, und zürne nicht;
  Denk immer an den Sonnenschein;
Dann wird dein Leben ein Gedicht
  Des Himmels für die Erde sein![1]

Textgeschichte

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 263 und 264 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Wer ahnt, der ist gewarnt worden. Von wem? Denke darüber nach![3]

Fremdvertonung

Es gibt eine Vertonung dieses Gedichts von Elfriede-Mechthildis von Foris.[4]

aktuelle Ausgaben

Anmerkungen

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 263 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 265.
  4. Bert Kiefer: Die zweite Aufführung in Offenbach-Bieber am 8.6.96 in der Luther-Kirche. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 109/1996, S. 63. (Onlinefassung)

Weblinks