Bearbeiten von „Seddada“

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Warnung: Du bist nicht angemeldet. Deine IP-Adresse wird bei Bearbeitungen öffentlich sichtbar. Melde dich an oder erstelle ein Benutzerkonto, damit Bearbeitungen deinem Benutzernamen zugeordnet werden.

Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und speichere dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.

Aktuelle Version Dein Text
Zeile 3: Zeile 3:
 
Im Jahr 1287 ist eine Familie, man kann wohl auch von einem Stamm sprechen, namens Seddada in der Oase Takîous nachgewiesen, die in Kämpfen gegen den Emir von Tunis eine weitgehende Autonomie der dortigen Bevölkerung erreichte.
 
Im Jahr 1287 ist eine Familie, man kann wohl auch von einem Stamm sprechen, namens Seddada in der Oase Takîous nachgewiesen, die in Kämpfen gegen den Emir von Tunis eine weitgehende Autonomie der dortigen Bevölkerung erreichte.
  
Im neunzehnten Jahrhundert war Takïous oder Tagious ein alternativer Name für die große Oase El-Oudian, in der sechs Dörfer zu einer übergeordneten Einheit zusammengefasst waren: Degache, Zaouiat-el-Arab, Oulad-Madjed, Zourgan, [[Kris]] und Seddada. El-Oudian entspricht also der heutigen Stadt Degache, in der sich die anderen fünf Ortsnamen heute noch als Ortsteile finden lassen.
+
Im neunzehnten Jahrhundert war Takïous oder Tagious ein alternativer Name für die große Oase El-Oudian, in der sechs Dörfer zu einer übergeordneten Einheit zusammengefasst waren: Degache, Zaouiat-el-Arab, Oulad-Madjed, Zourgan, [[Kris]] und Seddada. Bis auf Kris entspricht El-Oudian also der heutigen Stadt Degache, in der sich die anderen vier Ortsnamen heute noch als Ortsteile finden lassen.
  
 
El-Oudian hatte nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen vier- und sechstausend Einwohner, die von einer florierenden Landwirtschaft lebten. Es gab weit über 100.000 Dattelpalmen, davon rund 8.000 von der für den Export wichtigen Sorte Deglet Nour. Das von etlichen zehntausend Olivenbäumen gelieferte Öl war das renommierteste der Regentschaft Tunis; und ebenso berühmt waren die Orangen von hier. Daneben gab es noch viele weitere Obstsorten und Feldfrüchte.
 
El-Oudian hatte nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen vier- und sechstausend Einwohner, die von einer florierenden Landwirtschaft lebten. Es gab weit über 100.000 Dattelpalmen, davon rund 8.000 von der für den Export wichtigen Sorte Deglet Nour. Das von etlichen zehntausend Olivenbäumen gelieferte Öl war das renommierteste der Regentschaft Tunis; und ebenso berühmt waren die Orangen von hier. Daneben gab es noch viele weitere Obstsorten und Feldfrüchte.
Zeile 9: Zeile 9:
 
Die dafür nötige Bewässerung wurde von mehreren Quellen ermöglicht. Die Quellen waren wie alle der Region relativ warm, nämlich 28° C; nur eine Quelle bei Kris war noch um einige Grad wärmer. Die gerechte Verteilung des Wassers war dabei ein wichtiges Thema. Sie wurde nach von alters her überlieferten Regeln mittels kleiner Gräben bewerkstelligt, die nach einem Zeitplan zu öffnende oder zu verschließende Durchlässe hatten. Obwohl keine größeren Streitigkeiten auftraten, führten kleine Rivalitäten doch zu einer Bildung von zwei Lagern innerhalb der Oase; die Einwohner von Seddada gehörten zusammen mit denen von Kris und Zourgan zu einer Fraktion.
 
Die dafür nötige Bewässerung wurde von mehreren Quellen ermöglicht. Die Quellen waren wie alle der Region relativ warm, nämlich 28° C; nur eine Quelle bei Kris war noch um einige Grad wärmer. Die gerechte Verteilung des Wassers war dabei ein wichtiges Thema. Sie wurde nach von alters her überlieferten Regeln mittels kleiner Gräben bewerkstelligt, die nach einem Zeitplan zu öffnende oder zu verschließende Durchlässe hatten. Obwohl keine größeren Streitigkeiten auftraten, führten kleine Rivalitäten doch zu einer Bildung von zwei Lagern innerhalb der Oase; die Einwohner von Seddada gehörten zusammen mit denen von Kris und Zourgan zu einer Fraktion.
  
Seddada selbst wird als eines der schlechter gebauten Dörfer beschrieben, das jedoch über eine sehr gute Quelle verfügte. Hier lag das nördliche Ende der „El Oudianiya“, auch „Trik' el Mhalla“ genannt, eine der Routen über den Chott el Djerid. Sie führte in südöstlicher Richtung nach [[Fetnassa|Fatnassa]] auf der zur Oasenregion Nefzaoua<ref>Von Karl May als Nifzaua erwähnt</ref> gehörenden Halbinsel. Auf genau diesem Weg wurde im 20. Jahrhundert zunächst ein Damm aufgeschüttet, um eine ganzjährig befahrbare Piste zu schaffen. Diese wurde später zur Straße P16 ausgebaut.
+
Seddada selbst wird als eines der schlechter gebauten Dörfer beschrieben, das jedoch über eine sehr gute Quelle verfügte.
  
 
== bei Karl May ==
 
== bei Karl May ==
 
{{Handlungsorte|1=[[Durch die Wüste (GR1)|Durch die Wüste]]<br>''nur erwähnt in:''<br>[[Der Krumir]]}}
 
{{Handlungsorte|1=[[Durch die Wüste (GR1)|Durch die Wüste]]<br>''nur erwähnt in:''<br>[[Der Krumir]]}}
 
[[Datei:Orientzyklus-Beginn.jpg|mini|links|Orientzyklus: Reiseroute über Seddada]]
 
[[Datei:Orientzyklus-Beginn.jpg|mini|links|Orientzyklus: Reiseroute über Seddada]]
'''Seddada''' ist das erste Dorf der in „''[[Durch die Wüste (GR1)|Durch die Wüste]]''“, dem ersten Band des „''[[Orientzyklus]]''“ beschriebenen Reiseroute. Hier legen [[Kara Ben Nemsi]] und [[Hadschi Halef Omar|Halef]] eine kurze Rast ein, bevor es zur Überquerung des [[Schott Dscherid]] nach [[Kris]]<ref>Mit dieser Wegbeschreibung übernimmt May offenbar eine Ungenauigkeit der von ihm verwendeten Karte, in der es tatsächlich so aussieht, als beginne der Weg über den Schott in Kris. Alle Reisebeschreibungen stimmen aber darin überein, dass man, vom Schott her kommend, als erstes Seddada erreichte.</ref> weitergeht.
+
'''Seddada''' ist das erste Dorf der in „''[[Durch die Wüste (GR1)|Durch die Wüste]]''“, dem ersten Band des „''[[Orientzyklus]]''“ beschriebenen Reiseroute. Hier legen [[Kara Ben Nemsi]] und [[Hadschi Halef Omar|Halef]] eine kurze Rast ein, bevor es zur Überquerung des [[Schott Dscherid]] nach [[Kris]] weitergeht.
  
:''„Werden wir jetzt nach Seddada gehen?“<br>„Ja, um Datteln zu kaufen und einmal gutes Wasser zu trinken.<ref>Laut Zaccone hatte Seddada tatsächlich eine außergewöhnlich gute Quelle. Falls May hier nicht nur zufällig das Richtige getroffen hat, stellt sich die Frage, woher er die Information hatte.</ref> Dann aber setzen wir den Weg fort.“<br>„Nach Kris?“<br>„Nach Kris.“<br> Bereits eine Viertelstunde später hatten wir uns restauriert und folgten dem Reitwege, welcher von Seddada nach Kris führt. Zu unserer Linken glänzte die Fläche des Schott Dscherid zu uns herauf, ein Anblick, den ich vollständig auszukosten suchte.''<ref>[[Karl May]]: ''Durch Wüste und Harem.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]]&nbsp;[[1892]], S.&nbsp;32-33.</ref>
+
:''„Werden wir jetzt nach Seddada gehen?“<br>„Ja, um Datteln zu kaufen und einmal gutes Wasser zu trinken. Dann aber setzen wir den Weg fort.“<br>„Nach Kris?“<br>„Nach Kris.“<br> Bereits eine Viertelstunde später hatten wir uns restauriert und folgten dem Reitwege, welcher von Seddada nach Kris führt. Zu unserer Linken glänzte die Fläche des Schott Dscherid zu uns herauf, ein Anblick, den ich vollständig auszukosten suchte.''<ref>[[Karl May]]: ''Durch Wüste und Harem.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]] [[1892]], S.&nbsp;32-33.</ref>
  
Bei der Beschreibung des ersten Abschnitts der Orientzyklus-Reise, vom [[Dschebel Aures]] bis nach [[Kbilli]], stützt May sich auf die Karte „''Das Algerisch-Tunesische Schott-Becken''“ aus der Zeitschrift „''[[Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik]]''“.<ref>''Das Algerisch-Tunesische Schott-Becken nach Capt. Roudaire's Aufnahmen.''<br>Inventar-Nr. KK002a in [[Karl Mays Bibliothek]].<br>entnommen aus: ''Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik. II. Jahrgang, Heft 6'' A. Hartleben,  Wien/Pest/Leipzig&nbsp;1880.</ref> Alle geografischen Namen stimmen einschließlich der Schreibweise mit dieser Karte überein.
+
Bei der Beschreibung des ersten Abschnitts der Orientzyklus-Reise, vom Dschebel Aures bis nach Kbilli, stützt May sich auf die Karte „''Das Algerisch-Tunesische Schott-Becken''“ aus der Zeitschrift „''[[Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik]]''“.<ref>''Das Algerisch-Tunesische Schott-Becken nach Capt. Roudaire's Aufnahmen.''<br>Inventar-Nr. KK002a in [[Karl Mays Bibliothek]].<br>entnommen aus: ''Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik. II. Jahrgang, Heft 6'' A. Hartleben,  Wien/Pest/Leipzig&nbsp;1880.</ref> Alle geografischen Namen stimmen einschließlich der Schreibweise mit dieser Karte überein.
  
 
In der Erzählung „''[[Der Krumir]]''“ erwähnt May Seddada zur geografischen Einordnung der eigentlichen Handlungsorte.
 
In der Erzählung „''[[Der Krumir]]''“ erwähnt May Seddada zur geografischen Einordnung der eigentlichen Handlungsorte.

Bitte kopiere keine Webseiten, die nicht deine eigenen sind, benutze keine urheberrechtlich geschützten Werke ohne Erlaubnis des Urhebers!
Du gibst uns hiermit deine Zusage, dass du den Text selbst verfasst hast, dass der Text Allgemeingut (public domain) ist, oder dass der Urheber seine Zustimmung gegeben hat. Falls dieser Text bereits woanders veröffentlicht wurde, weise bitte auf der Diskussionsseite darauf hin. Bitte beachte, dass alle Karl-May-Wiki-Beiträge automatisch unter der „GNU Free Documentation License 1.2“ stehen (siehe Karl-May-Wiki:Urheberrechte für Einzelheiten). Falls du nicht möchtest, dass deine Arbeit hier von anderen verändert und verbreitet wird, dann klicke nicht auf „Seite speichern“.

Um das Wiki vor automatisiertem Bearbeitungsspam zu schützen, bitten wir dich, das folgende CAPTCHA zu lösen:

Abbrechen Bearbeitungshilfe (wird in einem neuen Fenster geöffnet)

Folgende Vorlagen werden auf dieser Seite verwendet: