Professor

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 20. Oktober 2019, 16:28 Uhr von Tamarin (Diskussion | Beiträge) (→‎Sonstiges)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werke mit
Professor
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

In der Heimath

Der Professor –
Titelbild des KMV

Mit Professor wird ein Linguist und ehemaliger Universitätslehrer des Ich-Erzählers bezeichnet.

[...] unbeweibt und ohne Verwandte, lebte er nur für seine linguistischen Bücher, kramte bei Tag und Nacht in fremdländischen Werken herum und wußte dafür zuweilen nicht, welchen Namen seine Magd hatte [...] Er ließ den Kaffee stehen, bis Spinnweben darauf lagen und schimpfte dann darüber, daß er zu heiß sei, weil er von der Bearbeitung der hottentottischen Schnalzlaute schwitzte. Und er verbrannte sich mit der heißen, mit Talg gefetteten Kartoffelsuppe die Zunge und den Gaumen, und behauptete doch, daß sie ihm zu abgekühlt sei, weil er augenblicklich die Deklination eines lappländischen Dingwortes im Kopfe herumschüttelte.

Der Professor musste sich wegen einer schweren Erkrankung im Erzgebirge niederlassen. Er lebt mit seiner Magd Johanna sehr zurückgezogen. Er ist ein überzeugter Gegner von Alkohol und Nikotin.

Der Ich-Erzähler, der einzige gesellschaftliche Kontakt, den der Professor hat, besucht diesen jeweils nach seinen Reisen und diskutiert mit ihm über die den Professor gerade beschäftigenden Projekte.

Durch Einfluss des Ich-Erzählers überwindet er seine Menschenscheu ein wenig, so dass dieser ab und an das Wirtshaus besucht und auch dem Alkohol und dem Nikotin nicht mehr gänzlich abgeneigt ist.

Anlässlich eines Besuches beim Professor lernt der Ich-Erzähler die Familie Vogel kennen.

Bei seinem Tode hinterlässt der Professor wertvolle, unveröffentlichte Manuskripte. Ein unwissender Erbe verkauft diese als Altpapier an eine Papiermühle, bevor der Ich-Erzähler sie retten kann.

Sonstiges[Bearbeiten]

Vorbild für die Figur war möglicherweise Samuel Friedrich Strauch.

In der Bearbeitung des Karl-May-Verlag (Gesammelte Werke, Band 47) heißt die Figur Professor Vitzliputzli. Diese Verballhornung des Namens Huitzilopochtli des Kriegsgottes der mexikanischen Ureinwohner stammt von Heinrich Heine und wurde dem Professor von einem Spaßvogel als Spitzname gegeben, denn "er hat die Eigentümlichkeit, beim Reden mit allen möglichen indianischen Sprachbrocken um sich zu werfen".

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.