Philipp Fleischer: Unterschied zwischen den Versionen

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:''Wie dem auch sei - der talentvolle Schüler Gussows, dem wir das Bild verdanken, hat mit dieser Composition einen glücklichen Griff gethan. Ernst Philipp ''Fleischer'' ist ein Breslauer Kind; seine Studien hat er in Dresden und Weimar, endlich in Italien gemacht, von wo er Gussow, dem Meister seiner Wahl, nach Berlin folgte. Er zählt hier zu den entschiedenen Jüngern jener Richtung, welche auf treue und genaue Wiedergabe der Natur den Hauptnachdruck legt und dadurch in so hohem Maße befruchtend auf die deutsche Malerkunst der Gegenwart eingewirkt hat.''<ref>''Die Gartenlaube'', Jg. 1878, S. 800; bezogen auf [http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/06/Die_Gartenlaube_%281878%29_797.jpg dieses Bild].</ref>
 
:''Wie dem auch sei - der talentvolle Schüler Gussows, dem wir das Bild verdanken, hat mit dieser Composition einen glücklichen Griff gethan. Ernst Philipp ''Fleischer'' ist ein Breslauer Kind; seine Studien hat er in Dresden und Weimar, endlich in Italien gemacht, von wo er Gussow, dem Meister seiner Wahl, nach Berlin folgte. Er zählt hier zu den entschiedenen Jüngern jener Richtung, welche auf treue und genaue Wiedergabe der Natur den Hauptnachdruck legt und dadurch in so hohem Maße befruchtend auf die deutsche Malerkunst der Gegenwart eingewirkt hat.''<ref>''Die Gartenlaube'', Jg. 1878, S. 800; bezogen auf [http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/06/Die_Gartenlaube_%281878%29_797.jpg dieses Bild].</ref>
  
Sein Vermögen erwarb er jedoch als Farbenfabrikant. Er unternahm mehrere Reisen nach [[Italien]], [[England]] und [[Paris]]. [[1880]] war er bei Wilhelm Diez in [[München]].
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Sein Vermögen erwarb er jedoch als Farbenfabrikant. Er unternahm mehrere Reisen nach [[Italien]], [[England]] und [[Paris]].  
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[[1879]] heiratete er in Berlin Elise Hermine Charlotte Bartels (*1856).
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[[1888]] malte er in englischem Auftrag in München drei große Panoramabilder. Nach einer Italienreise kehrte er [[1890]] nach München zurück. Neben historischen Panoramen, für die er bekannt wurde, malte er auch Genreszenen, Bildnisse und Illustrationen. [[1892]] erhielt er den Professorentitel.
 
[[1888]] malte er in englischem Auftrag in München drei große Panoramabilder. Nach einer Italienreise kehrte er [[1890]] nach München zurück. Neben historischen Panoramen, für die er bekannt wurde, malte er auch Genreszenen, Bildnisse und Illustrationen. [[1892]] erhielt er den Professorentitel.
  
Um [[1900]] erwarb er in München das Anwesen an der Ismaninger Straße 109 und baute ein Wohn- und Gesellschaftshaus mit Gemäldegalerie, die sogenannte "Fleischervilla". Im [[Februar]] [[1908]] wurde seine Ehe "wegen Ehebruchs mit der früheren Modellsteherin Maria Reitmaier" geschieden. Im Laufe des Jahres [[1910]] mussten die Bauarbeiten am geplanten Prachtbau wegen Geldmangels eingestellt werden. Er lebte noch bis [[1911]] in München.
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Um [[1900]] erwarb er in München das Anwesen an der Ismaninger Straße 109 und baute ein Wohn- und Gesellschaftshaus mit Gemäldegalerie, die sogenannte "Fleischervilla". Am [[29. Februar]] [[1908]] wurde seine Ehe "wegen Ehebruchs mit der früheren Modellsteherin Maria Reitmaier" geschieden. Wenige Monate später, am 29. April, 1908 heiratete er Amalie Agnes Elise Baerwinkel geb. Lene. Die Ehe hielt bis 1921.
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== Philipp Fleischer und Klara May ==
 
== Philipp Fleischer und Klara May ==

Version vom 6. Juli 2019, 10:51 Uhr

Ernst Philipp Fleischer (* 21. Mai 1850 in Breslau; † 14. November 1927 in Wiesbaden)[1] war ein deutscher Kunstmaler. Sein jüngerer Bruder Fritz war ebenfalls Maler. Sein Vater und ältester Bruder waren Chemiker.

Leben

Fleischer hatte in Dresden bei Julius Schnorr von Carolsfeld und an der Münchner Akademie bei Karl von Piloty studiert.

1878 schrieb die "Gartenlaube":

Wie dem auch sei - der talentvolle Schüler Gussows, dem wir das Bild verdanken, hat mit dieser Composition einen glücklichen Griff gethan. Ernst Philipp Fleischer ist ein Breslauer Kind; seine Studien hat er in Dresden und Weimar, endlich in Italien gemacht, von wo er Gussow, dem Meister seiner Wahl, nach Berlin folgte. Er zählt hier zu den entschiedenen Jüngern jener Richtung, welche auf treue und genaue Wiedergabe der Natur den Hauptnachdruck legt und dadurch in so hohem Maße befruchtend auf die deutsche Malerkunst der Gegenwart eingewirkt hat.[2]

Sein Vermögen erwarb er jedoch als Farbenfabrikant. Er unternahm mehrere Reisen nach Italien, England und Paris. 1879 heiratete er in Berlin Elise Hermine Charlotte Bartels (*1856). 1880 war er bei Wilhelm Diez in München.

1888 malte er in englischem Auftrag in München drei große Panoramabilder. Nach einer Italienreise kehrte er 1890 nach München zurück. Neben historischen Panoramen, für die er bekannt wurde, malte er auch Genreszenen, Bildnisse und Illustrationen. 1892 erhielt er den Professorentitel.

Um 1900 erwarb er in München das Anwesen an der Ismaninger Straße 109 und baute ein Wohn- und Gesellschaftshaus mit Gemäldegalerie, die sogenannte "Fleischervilla". Am 29. Februar 1908 wurde seine Ehe "wegen Ehebruchs mit der früheren Modellsteherin Maria Reitmaier" geschieden. Wenige Monate später, am 29. April, 1908 heiratete er Amalie Agnes Elise Baerwinkel geb. Lene. Die Ehe hielt bis 1921.

Im Laufe des Jahres 1910 mussten die Bauarbeiten am geplanten Prachtbau wegen Geldmangels eingestellt werden. Er lebte noch bis 1911 in München.

Philipp Fleischer und Klara May

Klara May überlieferte den Hinweis, dass "der berühmte Maler Philipp Fleischer in Begeisterung meinen Vater, in dem Stuhl sitzend, lebensgroß malte. Dieses Bild kaufte der russische Zar, und es soll noch heute[3] in Moskau vorhanden sein."[4]

Belege dafür gibt es nicht. Es ist auch nicht gesichert, dass es sich um diesen Maler Philipp Fleischer handelt.

Werk

Von Philipp Fleischer stammen verschiedene Schlachten-Panoramen:

  • "Battle of Bannockburn"
  • "The Battle of Trafalgar, and Death of Lord Nelson"
  • "Battle of Waterloo"
  • "Neapel mit Aussicht auf den Golf und den Vesuv"
  • "Kaiser Franz-Joseph-Jubiläums-Panorama" in Wien, 1898 eröffnet
  • "Hohenzollern-Galerie"

Anmerkungen

  1. Todesdatum nach Sterberegistereintrag.
  2. Die Gartenlaube, Jg. 1878, S. 800; bezogen auf dieses Bild.
  3. Geschrieben 1942.
  4. Klara May an den "Anhalter Anzeiger" am 29. Januar 1942; zitiert nach Christian Heermann: Karl May, der Alte Dessauer und eine "alte Dessauerin", S. 85.

Literatur

  • Fleischer, Philipp. In: Ulrich Thieme/Felix Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 12, E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 86.
  • Heidi Ebertshäuser: Malerei im 19. Jahrhundert: Münchner Schule, 1979 (nur erwähnt).
  • Jenny Florstedt: Ernst Philipp Fleischer. Biografische Notizen zu einer Randfigur. In: Karl May in Leipzig Nr. 89/Juni 2012.

Weblinks