Mater dolorosa

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Handelnde Personen in
Mater dolorosa

Fatima Marryah
Hadschi Halef Omar
Hussein Isa
Kara Ben Nemsi
Kasem
Mutessarif von Kerkuk (nur erwähnt)
Patriarch von El Kosch (nur erwähnt)
Schir Seleki
Yussuf Ali


Handlungsorte

Kurdistan

Mater dolorosa. Reise-Erlebnis von Karl May ist eine Marienkalendergeschichte Karl Mays.

Textgeschichte[Bearbeiten]

Die Erzählung wurde 1890 geschrieben und 1891 erstmals im Regensburger Marien-Kalender für das Jahr des Heiles 1892 und in dessen Parallelausgabe Tiroler Marien-Kalender für das Jahr des Heiles 1892 erstmals veröffentlicht.[1]

1893 wurde sie dann von Karl May in die Anthologie Orangen und Datteln, Band 10 der gesammelten Reiseromane, aufgenommen, die im Impressum auf 1894 vordatiert war. Mater dolorosa ist seitdem in den Nachauflagen und Neuausgaben von Orangen und Datteln enthalten.

Nach 1945 findet sich der Text im Rahmen der Gesammelten Werke in bearbeiteter Form unter dem Titel Das Kurdenkreuz im Band 48, Das Zauberwasser, wieder.

1979 erfolgte die Wiedergabe des Erstdrucks in Christus oder Muhammed. Marienkalender-Geschichten, einem Reprint der Karl-May-Gesellschaft.

1996 erschien in der von Siegfried Augustin und Walter Hansen besorgten Karl-May-Ausgabe des Nymphenburger Verlags, in der so genannten Roten Reihe, die Reiseerzählung – bearbeitet – im Sammelband Hadschi Halef Omar und der Frauenräuber von Serdascht.

Inhalt[Bearbeiten]

Kapitel[Bearbeiten]

1. Kapitel. Fatima Marryah.
2. Kapitel. Yussuf Ali.
3. Kapitel. Hussein Isa.
4. Kapitel. Es Salib.

Handlung[Bearbeiten]

1. Kapitel. Fatima Marryah.
Der Ich-Erzähler ist als Kara Ben Nemsi mit Halef und einem vom Mutessarif von Kerkuk aufgenötigten Khawassen nach Abschluß des Orientzyklus in Kurdistan auf dem Weg nach Persien.

Unterwegs treffen sie auf eine Frau, die von Bluthunden gejagt wird. Um die Frau – Fatima Marryah – zu retten, erschießt Kara Ben Nemsi die Bestien, die Schir Seleki, der Häuptling (sic!) der Mir Mahmalli, losgehetzt hat. Letzterer verlangt Schadensersatz und dazu Waffen und Pferde der Protagonisten, muß sich aber damit begnügen, außer ein paar Pferden keine weiteren Verluste zu erleiden.

2. Kapitel. Yussuf Ali.
Vom Stamm der Frau werden Kara und Halef zunächst aus Habgier hinterrücks niedergeschlagen. Kaum haben sie sich befreit, so erscheint auch schon Fatima Marryah und klärt über die Vorgeschichte auf, Kara, Halef und der Khawaß werden als Freunde und Gäste aufgenommen und wohnen bei Yussuf Ali und seiner Frau Fatima Marryah.

3. Kapitel. Hussein Isa.
Das Paar hat einen abwesenden Sohn Hussein Isa und Kara zeigt die christlich-islamische Parallele in den Namen auf[2], worin Yussuf Ali eher ein Unglück sieht: er wollte seinen sehr beredten Sohn zu einem berühmten Gelehrten ausbilden lassen, der aber wechselte zum großen Leid seines Vaters nach dem Koran-Studium zum Patriarchen von El Kosch und wurde Christ.

Als er selbst zu Besuch erscheint, kommt es zum Streit, den Kara schlichten will, wobei er von seinem Gastgeber geschlagen und dadurch am Auge verletzt wird. Während Kara ins Haus des Scheiks wechselt, wird der Sohn vom Vater verstoßen und verjagt. Kurz darauf wird er von den Mir Mahmalli gefangen. Die Eltern bitten Kara Ben Nemsi um Hilfe, doch der fordert den Scheik auf, mit dem ganzen Stamm zu helfen. Dieser aber verweigert jede Hilfe:

"Ein Abtrünniger kann [...] nicht unser Bruder sein. Er hat Muhammed verlassen; mag Isa, an den er jetzt glaubt, ihn retten!"[3][4]

4. Kapitel. Es Salib.
(Salib Isa heißt "Kreuz Christi"[5].)

Kara und Halef eilen trotz der Sehbehinderung[6] Karas zu den Feinden, "schleichen" sich an und schneiden sich durch den Verhau, der die Siedlung schützen soll. Dort soll Hussein Isa gekreuzigt werden. Halef bleibt zur Beobachtung, Kara eilt zurück, um die Gastgeber doch noch zur Hilfe zu überreden, doch vergeblich, die Eltern sind unterdessen auf eigene Faust aufgebrochen. Zurück bei Halef erfährt Kara, daß die Kreuzigung durch Anbinden der Arme und Beine vollzogen wurde und die Eltern gefangen und unten an den Kreuzbaum gebunden worden sind und daß jetzt Hunde das Dorf außen umkreisen.

Die Tiere werden erstochen, dann legt Halef auf Kommando Feuer an den Verhau aus gefällten Bäumen und hilft danach, die Gefesselten loszuschneiden, was besonders bei dem Sohn nicht ganz einfach ist. Kara deckt den Rückzug.

Die Bekehrung auch der Eltern ist die Folge der Rettung im Namen Jesu.

Der Titel Mater dolorosa nimmt Bezug darauf, daß die Mutter sich besonders der "Schmerzhaften Mutter Gottes" zugewendet hat, nachdem sie früher vor allem Fatima, die Mutter Hassans und Husseins, wegen deren Leid um ihre Söhne verehrt hatte.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Plaul/Klußmeier, S. 143, Nr. 222/222P.
  2. Karl May: Mater dolorosa. Reise-Erlebnis von Karl May in "Orangen und Datteln", Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld 1894, Seite 579 Onlinefassung
  3. Karl May: Mater dolorosa, Seite 588 Onlinefassung
  4. Karl May hat hier keineswegs übertrieben: die Scharia fordert heute noch für Abtrünnige die Todesstrafe und immer wieder werden christliche Angehörige von Hilfsorganisationen unter dem Vorwand ermordet, sie hätten missioniert.
  5. Karl May: Mater dolorosa, Seite 594 Onlinefassung
  6. Siehe auch Karl Mays Blindheit

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.

Weblinks[Bearbeiten]