Lajos Szekrényi

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Bild auf dem Deckel der M-KMG. Nr. 33
Unterschrift von Lajos Szekrényi

Lajos (Ludwig) Szekrényi (* 26. Juli 1858 in Szeged; † 18. April 1915) war ein ungarischer Pfarrer, Dichter und Übersetzer.

Leben[Bearbeiten]

Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er in Timișoara, Rumänien, ab 1874 römisch-katholische Theologie. Ab 1880 arbeitete er als Aktuar in der bischöflichen Kanzlei und begann zu übersetzen und im Südungarischen Anzeiger zu veröffentlichen. Am 30. Januar 1881 erhielt er die Priesterweihe und arbeitete als Kaplan an verschiedenen Stätten. Ein erster Gedichtband erschien 1882 unter dem Pseudonym "Gyula Anyasi". Ab 1883 war er Religionslehrer im deutschsprachigen Weißkirchen. 1885 kehrte er in seine Heimatstadt zurück und begann schriftstellerische und übersetzerische Tätigkeiten. Ein zweiter Gedichtband erschien und er wirkte als Autor und Herausgeber erfolgreicher wissenschaftlicher und theologischer Schriften. Er nutzte jetzt auch für Reden und Gedichte die Pseudonyme "Lajos Szirmay" bzw. "Lajos Sz...i" oder schrieb anonym in verschiedenen Zeitungen.

1891 wurde er Pfarrer in Glogon. Von dort aus wandte er sich wegen der ungarischen Übersetzungsrechte an Karl May, der damals noch in Oberlößnitz lebte. Im Februar 1896 wurde er Pfarrer in Magyar-Banhegyes, wo er viele Jahre blieb. Ab jetzt begann er vorwiegend als Übersetzer zu arbeiten, wobei er sich vor allem zeitgenössischer Literatur mit religiösen Aussagen widmete.

Am 20. Juni 1906 legte Lajos Szekrényi sein Priesteramt nieder und trat aus der Kirche aus. Er heiratete seine langjährige Haushälterin Barbara Gondák, mit der in den folgenden Jahren drei Kinder hatte, Louis, Barbara und Josef. 1914 zog die Familie nach Kassa, wo Lajos Szekrényi 1915 starb.

Lajos Szekrényi und Karl May[Bearbeiten]

Im Januar 1896 besuchte er Karl May in der Villa "Shatterhand." und übersetzte ab 1898 auch dessen Texte. (Bis 1904 erschienen neun Romane.)

Emma May schrieb an Agnes Seyler:

Vergangene Woche haben wir die ersten Erdbeeren von Deinen Pflanzen gepflückt; ... morgen Logierbesuch auf 8 Tage; da giebt es noch Vieles zu besorgen. Ein geistlicher Herr aus Ungarn Lajos Szekrényi ..., welcher meines Mannes Werke ins Ungarische übersetzt.

In der Pollmer-Studie erwähnte Karl May Szekrényi in einem Abschnitt über Emma Mays Männerbekanntschaften:

Es ist hier nicht der Ort, alle die alten Schachteln aufzuzählen, mit denen sie [Emma] verkehrte, um sie im Kampfe gegen mich aufmarschiren zu lassen. Von männlichen Personen will ich nur drei Stück erwähnen. […] Der Zweite ist der Theologieprofessor Szekrényi, ein schöner, geistreicher Magyar, der meine Werke in das Ungarische übersetzte. Er besuchte mich wiederholt und lebte in überaus glücklicher Ehe mit einer sehr schönen und geistig hochstehenden Frau. In diesen war die meinige so sinnlos verschossen, daß er mich bat, wenn er wiederkomme, seine Frau mitbringen zu dürfen. Er brauchte, um bei mir wohnen zu können, Schutz gegen meine Phryne![1]

Sonstiges[Bearbeiten]

Lajos Szekrényi wurde zeitweise als der anonymisierte Verfasser eines auszugsweise abgedruckten Briefs eines "G. von T., Doctor der Philosophie" in der Sammlung Der dankbare Leser in Betracht gezogen.[2] Inzwischen konnte der tatsächliche Absender, Georg T. von Turchány, ermittelt werden.

Übersetzungen[Bearbeiten]

  • A Csendes Oczeánon, 1898
  • Karácsony
  • Am Rio de la Platánál, 1900
  • A Kordillérákban, 1900
  • A puskás bur
  • Winnetou, a vörös gentleman I-III, 1904
  • A vad kurdisztanon kereszül

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Frau Pollmer, eine psychologische Studie, In: Von Ehefrauen und Ehrenmännern und als Reprint, S. 857.
  2. Steinmetz: Die ungarischen Karl-May-Ausgaben I, S. 13 f.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks[Bearbeiten]