Karl Willomitzer

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Karl Willomitzer war ein Leser aus Karlsbad, der mit Karl May in Kontakt getreten war.

Karl Willomitzer, Karl und Klara May

Karl Willomitzer leitete im Auftrag von Karl Mays zweiter Frau Klara May-freundliche Zeitungsartikel an böhmische Blätter weiter.[1]

Am 11. Januar 1908 erkundigte er sich schriftlich bei Karl May nach der Bedeutung des Namens Winnetou:

Es gibt ein ähnlich lautendes Wort: Manitou. Steht dieser Name mit dem Winnetous in einem Zusammenhang?[2]

Karl Willomitzer schrieb am 20. Februar – in Klara Mays Auftrag – einen Brief an Karl Mays Gegner Hermann Cardauns, was er am folgenden Tag in einem Brief (wohl an Klara May) kommentierte:

Möchte nun sehen wovor er mich warnen wird.

Weiterhin bat Willomitzer um Max Dittrichs Adresse, der für die Gebirgszeitung einen Geburtstagsartikel (wohl zu Mays 66. Geburtstag am 25. Februar) verfassen soll.[3] Am 24. Februar dankte er für die Antwort darauf und teilte Klara May mit, dass er an Dittrich geschrieben habe. Von Cardauns sei aber noch kein Schreiben eingegangen.[4]

Spätestens am 26. Februar kam jedoch Hermann Cardauns' Antwort an, die Karl Willomitzer sofort kommentiert an Klara May weitersandte:

Der Brief ist doch köstlich. Der Mann ist wirklich unverbesserlich und dabei tut er als ob er Recht hätte. Er wird ganz genau wissen, daß seine Ansicht eine falsche ist, aber da er ein Dickkopf ist, wie Sie schreiben, wird er dies nie u[nd] nimmer zugeben. Er denkt steif u[nd] fest ich weiß von der ganzen Angelegenheit nichts u[nd] ermahnt mich väterlich meine Augen davon zu laßen. Eine höchst amüsante Geschichte.

Von Max Dittrich habe er erfahren, dass er krank wäre.[5]

Vermutlich hat Klara May darauf geantwortet und ihm ihre Ansichten über das Verhältnis der May-Gegner Hermann Cardauns und Ansgar Pöllmann mitgeteilt, denn am 5. März schrieb Willomitzer an sie:

Also der Priester [nämlich Ansgar Pöllmann] war nur ein Werkzeug in den Händen C[ardauns']. Das entschuldigt ja einiges, aber wert ist er trotzdem auch nicht viel. Ein Priester, ein Diener Gottes, sollte sich in solche Streitfragen doch gar nicht einlassen.

Karl Willomitzer kündigte außerdem seinen Besuch für Anfang Mai 1908 in Radebeul an, da er eine Wanderung nach Dresden unternehmen und die Gelegenheit dazu nutzen wolle.[6] Ob es zu diesem Besuch kam, ist ungewiss.

Durch Karl Willomitzer wurde ein überarbeiteter und ergänzter Nachdruck von Franz Sättlers Bericht unter dem Titel Ein Besuch in "Villa Shatterhand". Karl May und sein Lebenswerk unter den Pseudonym Nemo im August und September 1908 in der Warnsdorfer Österreichischen Volkszeitung vermittelt.[7]

Das letzte bekannte Schreiben Willomitzers an Klara May datiert auf den 14. Januar 1909 und berichtet von einem vergeblichen Besuch in der Villa "Shatterhand":

Ich bin heute hier gewesen und auch bei Ihrer Villa vorbeigegangen. Leider hatten Sie mir keine Karten geschickt.[8]

Anmerkungen

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 343.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 343.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 354.
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 356.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 357.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 360.
  7. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 108.
  8. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 489.

Literatur

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks