Karl May und seine Gegner

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Karl Mays Artikelserie Karl May und seine Gegner wurde 1899 geschrieben und unter dem Namen Richard Plöhns in der Zeitschrift Tremonia veröffentlicht. Es handelt sich dabei um eine Antwort auf die Angriffe Fedor Mamroths in der Frankfurter Zeitung.

Ablauf[Bearbeiten]

Gerade als Karl May sich auf seiner großen Orientreise in Ägypten befand, startete der Feuilletonredakteur der Frankfurter Zeitung, Fedor Mamroth, einen Angriff auf ihn. Mays Freund Richard Plöhn trat zuerst selber für Karl May ein, sein – gut gemeinter, aber schlecht geschriebener – Leserbrief wurde von Mamroth jedoch nur spöttisch kommentiert. Daraufhin schickte der inzwischen informierte May von Jerusalem aus eine umfangreiche Verteidigungsschrift, die in drei Folgen der Dortmunder Zeitschrift Tremonia unter dem Pseudonym "Richard Plöhn" veröffentlicht wurde.

Diese erste größere Abwehrschrift Mays gegen seine literarischen Gegner weist alle Züge der Aufregung und übertriebener Argumentation auf. May stilisiert sich selbst (freilich unter dem Decknamen des Freundes) zum "frömmsten, gläubigsten Christen" und vergleicht sein Leiden durch die Angriffe Mamroths mit dem Kreuz Christi.[1]

In Artikel II der Reihe gibt es noch ein Aufflackern der Old-Shatterhand-Legende, als May erklärt, er wäre wegen Übens der ... an Schnalzlauten so reichen Namaqua-Sprache ...[2] einst für verrückt gehalten worden. May beschreibt auch ein wundersames Erlebnis, das sich während seiner Lesereise in Wien zutrug:

Er [May] kam dem Tode nahe, und nur seine Riesennatur, die ihn selbst bei fünf auf einmal genommenen Schlafpulvern wach erhielt, rettete ihn. Der Arzt, ein Jude, hatte noch nie einen solchen Patienten gehabt, der trotz der sichtlich außerordentlichen Schmerzen stets so heiter scherzte und sich nicht von ihm verbinden ließ. May kennt seine Konstitution am besten und läßt keinen Arzt an sich heran; außerdem hatte dieser Herr eine schwere Hand.[3]

May behauptete, dass darauf hin angeblich spekuliert wurde, er hätte eine "schlechte" Krankheit gehabt.[4] May unterstellte, dass diese Behauptungen von "Gegner[n] des positiven Glaubens" aufgestellt würden, um ihn "gesellschaftlich und geistig umzubringen", und zog die Linie bis zum Jodbad Tölz, seinem angeblichen Aufenthaltsort.

Einen weiteren Angriff Mamroths, der bereits 1907 verstarb, auf May gab es nicht mehr. Trotzdem behielt Karl May diesen ersten ernsthaften Gegner als Hauptfeind in Erinnerung und spiegelte ihn im Alterswerk Im Reiche des silbernen Löwen IV in der Figur des Ahriman Mirza.

Buchausgaben[Bearbeiten]

In den Gesammelten Werken findet sich der Text seit 2004 in Band 85 Von Ehefrauen und Ehrenmännern.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Lothar und Bernhard Schmid (Hrsg.): Von Ehefrauen und Ehrenmännern. Biografische und polemische Schriften 1899-1910 von Karl May. Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2004, S. 146. ISBN 3-7802-0085-6
  2. Von Ehefrauen und Ehrenmännern, S. 160.
  3. May gegen Mamroth, S. 139.
  4. Siehe auch Hans-Dieter Steinmetz: Von Fremdenbuch-Fälschern und rechtschaffenen Kutschern. Karl Mays angeblicher und realer Besuch in Bad Tölz. In: Karl-May-Haus Information Nummer 26/2012, S. 20–39.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]