Julius Eduard Fickelscherer: Unterschied zwischen den Versionen

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Er war Sohn eines als Gürtlers  in  Glauchau,  besuchte  die  Gymnasien  zu  Altenburg  und  Zwickau und studierte  Michaelis  1836  bis  Ostern  1840  Theologie. 1840 wurde er Hauslehrer in Voigtsberg b. Ölsnitz i. V., 1841 Hauslehrer in Zaulsdorf b. Ölsnitz i. V. und 1845 Bürgerschullehrer in Glauchau. Im Jahr 1854 wurde er Rektor an der [[Ernstthaler Volksschule|Volksschule]] in Ernstthal. Am 9. Januar  1861  wurde er Diakonus  in  Meerane. Später wurde er Pfarrer in Schönberg und Pfaffroda.  
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Er war Sohn eines Gürtlers  in  [[Glauchau]],  besuchte  die  Gymnasien  zu  Altenburg  und  [[Zwickau]] und studierte  Michaelis  1836  bis  Ostern  1840  Theologie. 1840 wurde er Hauslehrer in Voigtsberg b. Ölsnitz i. V., 1841 Hauslehrer in Zaulsdorf b. Ölsnitz i. V. und 1845 Bürgerschullehrer in Glauchau. Im Jahr 1854 wurde er Rektor an der Volksschule in Ernstthal. Am 9. Januar  1861  wurde er Diakonus  in  Meerane. Später wurde er Pfarrer in Schönberg und Pfaffroda.  
  
 
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:''Glücklicherweise erteilte der Herr Rektor für Privatschüler auch französischen Unterricht. Er gestattete mir, in diesem "Zirkle" einzutreten, und so kam es, daß ich mich jetzt mit dem Lateinischen, Englischen und Französischen zugleich zu befassen hatte.
 
:''Glücklicherweise erteilte der Herr Rektor für Privatschüler auch französischen Unterricht. Er gestattete mir, in diesem "Zirkle" einzutreten, und so kam es, daß ich mich jetzt mit dem Lateinischen, Englischen und Französischen zugleich zu befassen hatte.
 
:''Der Herr Rektor war in Beziehung auf das Bücherverleihen weniger zurückhaltend als der Herr Kantor. Sein Lieblingsfach war Geographie. Er besaß hunderte von geographischen und ethnographischen Werken, die er meinem Vater alle für mich zur Verfügung stellte. Ich fiel über diesen Schatz mit wahrer Begeisterung her, und der gute Herr freute sich darüber, ohne irgend ein doch so naheliegendes Bedenken zu hegen. Obgleich er auf eine Pfarrstelle reflektierte, war er in seinem Innern mehr Philosoph als Theolog und einer freieren Richtung zugeneigt. Das sprach sich aber weniger in seinen Worten, als vielmehr in den Büchern aus, die er besaß.'' (Karl May: ''[[Mein Leben und Streben]]'')<ref>Karl May: ''Mein Leben und Streben.'' In: ''[[Karl Mays Werke (Digitale Bibliothek)|Karl Mays Werke]]'', S. 70713 f. (vgl. KMW-VI.3, S. 69 f.).</ref>
 
:''Der Herr Rektor war in Beziehung auf das Bücherverleihen weniger zurückhaltend als der Herr Kantor. Sein Lieblingsfach war Geographie. Er besaß hunderte von geographischen und ethnographischen Werken, die er meinem Vater alle für mich zur Verfügung stellte. Ich fiel über diesen Schatz mit wahrer Begeisterung her, und der gute Herr freute sich darüber, ohne irgend ein doch so naheliegendes Bedenken zu hegen. Obgleich er auf eine Pfarrstelle reflektierte, war er in seinem Innern mehr Philosoph als Theolog und einer freieren Richtung zugeneigt. Das sprach sich aber weniger in seinen Worten, als vielmehr in den Büchern aus, die er besaß.'' (Karl May: ''[[Mein Leben und Streben]]'')<ref>Karl May: ''Mein Leben und Streben.'' In: ''[[Karl Mays Werke (Digitale Bibliothek)|Karl Mays Werke]]'', S. 70713 f. (vgl. KMW-VI.3, S. 69 f.).</ref>
 
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Version vom 22. Oktober 2019, 19:57 Uhr

Julius Eduard Fickelscherer (* 28. Juli 1816; † 11. September 1880) war ab Juni 1854 Rektor und Lehrer an der Ernstthaler Schule.

Leben

Er war Sohn eines Gürtlers in Glauchau, besuchte die Gymnasien zu Altenburg und Zwickau und studierte Michaelis 1836 bis Ostern 1840 Theologie. 1840 wurde er Hauslehrer in Voigtsberg b. Ölsnitz i. V., 1841 Hauslehrer in Zaulsdorf b. Ölsnitz i. V. und 1845 Bürgerschullehrer in Glauchau. Im Jahr 1854 wurde er Rektor an der Volksschule in Ernstthal. Am 9. Januar 1861 wurde er Diakonus in Meerane. Später wurde er Pfarrer in Schönberg und Pfaffroda.

Er war dreimal verheiratet.

Julius Eduard Fickelscherer und Karl May

Fickelscherer unterrichtete Karl May in den letzten Klassen der Volksschule. Im Entlassungszeugnis gab er May die Noten: Wissenschaft II, Sittliches Verhalten I. Er erteilte u. a. Auswanderern 1854 Fremdsprachenunterricht, an dem auch May teilnahm.

Glücklicherweise erteilte der Herr Rektor für Privatschüler auch französischen Unterricht. Er gestattete mir, in diesem "Zirkle" einzutreten, und so kam es, daß ich mich jetzt mit dem Lateinischen, Englischen und Französischen zugleich zu befassen hatte.
Der Herr Rektor war in Beziehung auf das Bücherverleihen weniger zurückhaltend als der Herr Kantor. Sein Lieblingsfach war Geographie. Er besaß hunderte von geographischen und ethnographischen Werken, die er meinem Vater alle für mich zur Verfügung stellte. Ich fiel über diesen Schatz mit wahrer Begeisterung her, und der gute Herr freute sich darüber, ohne irgend ein doch so naheliegendes Bedenken zu hegen. Obgleich er auf eine Pfarrstelle reflektierte, war er in seinem Innern mehr Philosoph als Theolog und einer freieren Richtung zugeneigt. Das sprach sich aber weniger in seinen Worten, als vielmehr in den Büchern aus, die er besaß. (Karl May: Mein Leben und Streben)[1]

Anmerkungen

  1. Karl May: Mein Leben und Streben. In: Karl Mays Werke, S. 70713 f. (vgl. KMW-VI.3, S. 69 f.).

Literatur

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks