Horst Janson

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Horst Janson (* 4. Oktober 1935 in Mainz-Kastel) ist ein deutscher Schauspieler. Bekannt ist er vor allem durch zahlreiche Auftritte in deutschen Fernsehproduktionen. Er ist der Vater von Sarah-Jane Janson.

Leben

Seinen Durchbruch hatte Janson mit der zweiteiligen Verfilmung von Die Buddenbrooks im Jahre 1959, gefolgt 1960 von Helmut Käutners Film Das Glas Wasser mit Gustaf Gründgens und Lieselotte "Lilo" Pulver.

Bekannt wurde er mit den Serien Salto Mortale (19691972) und Der Bastian (1972). In Letzterer spielte er einen charmant-eigensinnigen Langzeitstudenten. In den 1960er und 1970er Jahren spielte er auch in einer Handvoll internationaler Filmen, darunter das Westerndrama Ruf der Wildgänse1961), das Berliner-Mauer-Drama Tunnel 28 (BRD/USA 1962) von Robert Siodmak und der Italo-Western Zwei wilde Companeros (I/SP/BRD 1971) mit Franco Nero, Eli Wallach und "Schut" Eduardo Fajardo. 1971 hatte er eine Rolle in der Folge A Suitable Marriage der britischen TV-Serie Das Haus am Eaton Place. In einem der letzten Horrorfilme der britischen Hammer Films spielte Horst Janson mit Captain Kronos – Vampirjäger 1971/1972 sogar die Titelrolle (Der Film erschien in Deutschland erst 2004).

1973/74 spielte Janson in zwei Immenhof-Filmen erstmals im Bereich Reiter-Melodram in Schleswig-Holstein. Von 1980 bis 1983 war er als "Horst" neben Lilo Pulver eine menschliche Hauptfigur der Sesamstraße. In der Mini-Serie Unter weißen Segeln (2005/2006) hatte er die Hauptrolle des Kreuzfahrt-Kapitäns.

Als Hörspielsprecher ist er u.a. als Erzähler von James Fenimore Coopers Der letzte Mohikaner zu hören. Zwischen 2012 und 2017 tourte Janson mit dem Theaterstück Der alte Mann und das Meer nach Ernest Hemingway, 2016 und 2017 mit "Kerle im Herbst" mit Sarah-Jane Janson, Christian Wolff und Hans-Jürgen Bäumler.

Horst Janson und Karl May

In Karl May am Kalkberg äußerte Klaus-Hagen Latwesen, dass er sich in den 1980er Jahren schon einmal eine Verpflichtung Jansons für Bad Segeberg vorgestellt hatte.[1]

Seine Karl-May-Karriere hat Horst Janson dann relativ spät gestartet: 1998 spielte er die Rolle des Old Shatterhand in Unter Geiern – Der Geist des Llano Estacado an der Seite von Gojko Mitic, der mit ihm erstmals einen etwa gleichaltrigen Blutsbruder hatte. Seine Tochter Sarah-Jane Janson war in einer Teenagerrolle als Siedlertochter Sam zu sehen. In der Jubiläumsinszenierung Der Schatz im Silbersee 2001 wurde Janson ein weiteres Mal engagiert, diesmal als Old Firehand.

Nach Jansons eigener Angabe war er als Junge ein begeisterter Karl-May-Leser und habe viele Nächte gelesen, was ihm die eine oder andere schlechte Note eingebracht habe. 1993 wurde er aus Bad Segeberg erstmals gefragt, hatte jedoch wegen anderer Engagements keine Zeit. Nach seinem ersten Engagement 1998 hatte er sich (erfolglos) für die Regie beworben und äußerte sich im Karl May & Co.-Interview auch kritisch: in seiner Vorstellung sollten die Stücke "zurück zu Karl May" und Komik, die "gar nichts mit dem Stück zu tun hat" reduziert und "die Figuren besser in den Stoff" integriert werden.[2]

Überraschenderweise kehrte er 2006 in einem Karl-May-Stück zurück auf eine Freilichtbühne: bei den Süddeutschen Karl-May-Festspielen in der Western-City Dasing bei Augsburg spielte er den Old Shatterhand in Der Schatz im Silbersee. Er erinnerte sich in Rückblenden an das damalige Abenteuer und spielte die Rolle auch in diesen.

Im folgenden Jahr war er als Old Firehand in Winnetou II zu sehen, zusammen mit Sarah-Jane, die die Rolle der Ribanna übernommen hatte. Die ungewöhnliche Paar-Besetzung fand dabei erst in Ribannas Sterbeszene wieder zusammen. Außerdem übernahm er im Fan-Film Winnetou und das Geheimnis der Geisterschlucht eine Rolle mit Erzählerfunktion.

Die Rolle des Old Firehand übernahm Janson auch 2008 in Im Tal des Todes. 2009 wurde sie für ihn in das Stück Winnetou und Kapitän Kaiman geschrieben, mit dem er sich in Dasing verabschiedete. Für eine weitere Saison hatte er sich aus Altersgründen nicht zur Verfügung gestellt.

Bei den Inszenierungen 2007 bis 2009 übernahm Janson auch die Dialog-Regie.

Anmerkungen

  1. Karl May am Kalkberg, S. 256.
  2. Karl May & Co., Nr.86/November 2001

Literatur

Weblinks