Harriet Beecher-Stowe

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 1. Dezember 2014, 10:51 Uhr von Tamarin (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Harriert Beecher-Stowe

Harriet Elizabeth Beecher-Stowe (* 14. Juni 1811 in Lichfield, Connecticut; † 1. Juli 1896 in Hartford, Connecticut) war eine US-amerikanische Schriftstellerin (Onkel Toms Hütte) und erklärte Gegnerin der Sklaverei.

Leben

Beecher-Stowe wurde als jüngste Tochter des Theologen Lyman Beecher geboren. Einer ihrer Brüder war der liberale Prediger Henry Ward Beecher, eine ihrer Schwestern die Schriftstellerin Catherine Esther Beecher.

Sie trat früh als Lehrerin in die von ihrer Schwester zu Boston gegründete Mädchenschule ein, siedelte mit ihrem Vater 1832 nach Cincinnati über und verheiratete sich hier 1836 mit dem Professor der Theologie, Calvin E. Stowe, der 1850 an das theologische Seminar zu Andover berufen wurde. In Mußestunden beschäftigte sie sich eifrig mit belletristischen Arbeiten und veröffentlichte 1843 ihr erstes, kurze Skizzen und Erzählungen enthaltendes Buch unter dem Titel: "The May-flower" (neue Ausg. 1868).

Schon an ihrem früheren Wohnsitz hatte sie sich mit der Sklavenfrage beschäftigt; noch eingehendere Studien und Beobachtungen machte sie, als sie mit ihrem Gatten den Süden wiederholt bereiste und die Pflanzungen von Louisiana, Tennessee, Georgia und den Carolinas, die Sklavenzüchtereien von Virginia, die Negermärkte von New Orleans etc. sah. Die hier gesammelten Eindrücke legte sie in ihrem berühmten, künstlerisch weniger als sozial bedeutenden, die traurige Lage der Neger in den nordamerikanischen Sklavenstaaten darstellenden Roman Uncle Tom's cabin nieder, der zuerst in der Zeitschrift National Era (Juni 1851 bis April 1852), dann als Buch 1852 in Boston erschien und seitdem in Amerika unzählige Male aufgelegt und in fast alle lebenden Sprachen übersetzt wurde. Der Roman erschien erstmalig in der National Era, einer Zeitung der Gegner der Sklaverei (den Abolitionisten) in Fortsetzungen von 1851 bis 1852 und beeinflusste die politische Meinung in den USA zu diesem Thema wesentlich. Auf den Londoner Volksbühnen wurde das Buch dramatisiert, und sie selbst bearbeitete den Stoff als Drama unter dem Titel The christian slave.

Beecher-Stowe gab 1853 einen ergänzenden Schlüssel heraus, worin sie die in ihrem Roman erzählten Tatsachen historisch nachzuweisen suchte. Die Autobiographie des Onkel Tom oder des Josiah Hanson, wie er eigentlich hieß, erschien 1879 in Boston.

Die Verfasserin bereiste 1853 Europa und wurde überall mit Ehrenbezeigungen überhäuft. Als Frucht dieser Reise erschien das Werk Sunny memories of foreign lands (Boston 1854, 2 Bde.).

Viel von ihrem Ruhm büßte sie ein durch die Schrift True story of Lady Byron's life (1869), worin sie Lord Byron eines verbrecherischen Umganges mit seiner Halbschwester beschuldigte und einen Sturm der Entrüstung erregte, welchen sie durch die Broschüre Lady Byron vindicated (1869) vergeblich zu beschwichtigen suchte.

Ihre Gedichte, die mehrere Bände füllen, sind meist religiöser Natur.

In ihren letzten Lebensjahren - Harriet Beecher-Stowe wurde fast 85 Jahre alt - rankten sich allerlei Legenden um ihre Person. So soll der amerikanische Präsident Abraham Lincoln bei einem Treffen zu ihr gesagt haben: »Sie sind also die kleine Frau, die diesen großen Krieg verursacht hat.« 

Harriet Beecher-Stowe und Karl May

Wohnhaus von Harriet Beecher Stowe in Hartford (Connecticut)

Auf seiner Amerikareise 1908 besuchte Karl May das Wohnhaus der Schriftstellerin und verbrachte einige Zeit an ihrem Grab in Andover.

Sonstiges

In ihrer Nähe wohnte Mark Twain.

Werke (Auswahl)

  • Dred; a tale of the great Dismal Swamp (1856; auch Nina Gordon)
  • The minister's wooing (1859)
  • The chimney-corner (Boston 1868)
  • Pink and white tyranny (1871)
  • My wife and I (1872) und Old town folks (7. Aufl. 1871)

Literatur

Weblinks