Gebrüder Ziller

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Grabmal von Heinrich Schliemann in Athen

Gebrüder Ziller ist der Name einer Oberlößnitzer Baufirma, die am 1. Juli 1867 gegründet wurde.

Allgemeines[Bearbeiten]

Christian Gottlieb Ziller (* 1807; † 1873) war ein Radebeuler Baumeister und Vater von vier Söhnen, die allesamt Architekten und Baumeister wurden:

Ernst und Paul Ziller lebten lange Zeit in Athen und errichteten auch das antikisierende Grabmal Heinrich Schliemanns, über das u. a. 1897 illustrierte Berichte in der deutschen Presse erschien.

1931 starb Paul Ziller in Radebeul. Wegen seiner Verdienste hatte ihn der griechische Staat im Jahr 1910 mit der Verleihung des Erlöserordens (Ritterkreuz 1. Klasse) geehrt. Sein Bruder Professor Ernst Ziller war bereits im November 1923 in Athen gestorben.

Die Geschäftsbücher der Baufirma sind heute nebst anderen Teilen des Ziller-Nachlasses im Besitz von Gert Morzinek, Radebeul, der das Material erschließt, das Leben und Werk der Baumeister-Dynastie Ziller erforscht und eine Publikation vorbereitet. Teile des Paul-Ziller-Nachlasses befanden sich im Nachlass des Bautechnikers Paul Richard Tannenhauer (1878-1958), der ab etwa 1904 bei Paul Ziller bis zu dessen Tod beschäftigt war (heute Archiv Mager).

Karl May und die Familie Ziller[Bearbeiten]

Zu einer Verbindung zwischen Karl May und den Gebrüdern Ziller kam es spätestens im Herbst 1895, als der Schriftsteller auf der Suche nach einem Grundstück in Radebeul war. May erwarb im November 1895 von der Firma das 1893/94 bebaute Grundstück Kirchstraße 5, das unter dem Namen Villa "Shatterhand" bekannt werden sollte.[1] Bis zur Übergabe am 1. Januar 1896 wurden durch die Verkäufer noch verschiedene "Baulichkeiten und Vollendungsarbeiten" vorgenommen wie z. B. eine offene Veranda an der Hinterfront. Die Firma Ziller brachte auch auftragsgemäß die goldene Aufschrift "Villa "Shatterhand."" an der Fassade an.

Auf der Orientreise besuchte Karl May in Begleitung seiner Frau Emma und dem Ehepaar Richard und Klara Plöhn die Akropolis in Athen.

Ein in Athen lebender Architekt, ein Radebeuler Kind, Professor Ziller, hatte uns durch Griechenlands Schätze geführt. Begeistert griff er unseren Gedanken auf und führte ihn mit seinem Bruder, der ebenfalls ein Menschenalter in Athen gelebt hatte, in Radebeul aus. Dort steht nun die Nachbildung des Niketempels von der Akropolis in Athen.[2]

Als Richard Plöhn bald nach ihrer Rückkehr starb, wurde das Grabmal in Radebeul in Auftrag gegeben. Da Paul Ziller inzwischen aus Griechenland zurückgekehrt war und seit 1901 als Architekt selbstständig war, wurde ihm der Auftrag zu Entwurf und Ausführung erteilt.

Kurz vor Abschluss der Arbeiten übernahm die Firma Gebr. Ziller die Fertigstellung.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl-May-Chronik I, S. 510.
  2. Klara May: Unter dem Hakenkreuz um die Welt. (Reihentitel) In: Der Freiheitskampf. Amtliche Tageszeitung der NSDAP. Gau Sachsen. Dresden. 4. Jg., Nr. 48, 18. Februar 1934.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.