Der Saïstempel (Gedicht)

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Der Saïstempel ist möglicherweise ein verschollenes frühes Gedicht von Karl May.

Textgeschichte[Bearbeiten]

Es wird in seiner zum Spätwerk gehörenden Reiseerzählung Und Friede auf Erden! in einem Gespräch zwischen Sir John Raffley und dem Ich-Erzähler erwähnt:

"Wie steht es mit Euch, lieber Charley? In Euern deutschen Schulen wird ja schon in den untersten Klassen Unterricht über Literatur, Dichtkunst und jede Art von Versfabrikation gegeben. Auch habt Ihr schon einmal ein Buch über Astronomie verbrochen. Zwar gibt mir das noch keine Veranlassung, Euch selbst für einen Stern zu halten, aber vielleicht steht es Euch aus Eurer Jugendzeit noch in Erinnerung, wie man die Worte zu wenden und zu drehen hat, um einen Reim fertig zu bringen?"
"Hm!" brummte ich nachdenklich. "Ich habe allerdings schon als Junge gereimt, nämlich zu Vaters oder Mutters Geburtstag und zum neuen Jahre; aber es war auch danach! Dann später baute ich an einer großen, gewaltigen Ballade. Die hieß 'Der Saïstempel' und ist mir über alles Erwarten gut gelungen, denn sie fiel noch viel, viel dunkler aus, als die ganze Saïsgeschichte an und für sich schon ist. Und wenn ich mir Mühe gebe, so ist es mir vielleicht möglich, aus dieser allgemeinen Finsternis einige Reime für heut zu retten."[1]

Der Text des Gedichts ist nicht bekannt.

Sonstiges[Bearbeiten]

Am 21. März 1905 schreibt Karl May an Leopold Gheri:

Wir gehen einer großen Zeit entgegen, einer Zeit, die uns zum Saïs-Tempel führen soll, um uns zu zeigen, daß wir keinesweges sofort zu sterben haben, wenn wir es wagen, hinter den Vorhang des gegenwärtigen Lebens zu schauen. Es wird eine Zeit der Erlösung sein aus der Gewalt uralter Irrthümer, eine Zeit, die Licht und Wahrheit bringt nach langer Finsterniß und hartem Regiment der endlich überlebten Menschheitslüge [...][2]

Vor Karl May nahmen sich Friedrich Schiller und Novalis des Themas "Entschleierung" an.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Und Friede auf Erden! In: Karl Mays Werke, S. 64502 (vgl. KMW-V.2, S. 386 f.).
  2. Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik III. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2005, S. 486. ISBN 978-3-7802-0170-6.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]