Carl de Vogt

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Carl de Vogt
im Karl-May-Film
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Auf den Trümmern des Paradieses
Die Todeskarawane
Die Teufelsanbeter

Carl de Vogt als Kara Ben Nemsi

Carl Bernhard de Vogt (* 14. September 1885 in Köln; † 16. Februar 1970 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Carl de Vogt war Sohn des Schriftsetzers Balthasar de Vogt und der Elisabeth Mommertz. Zunächst erlernte er, wie sein Vater, den Beruf des Schriftsetzers und besuchte dann die Schauspielschule in Köln, wo er neben dem Schauspiel die Fächer Gesang und Tanz belegte. Nach eigenen Angaben war er seit 1908 als Schauspieler und Sänger tätig.

Sein erstes Engagement hatte er im Stadttheater Mainz, wo er mit Käthe Dorsch auftrat. Später kam er nach Freiburg i. Br. und dann zum Königlichen Schauspielhaus in Berlin.

Vom 22. Juli bis zum 9. Dezember 1915 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil.

Seine erste Filmrolle erhielt er 1916 in dem Film "Schwert und Herd". Einem breitem Publikum bekannt wurde er durch den Film "Die Spinnen" (1919) mit Meinhart Maur und Lil Dagover (Regie Fritz Lang).

Carl de Vogt heiratete die Schauspielerin Cläre Lotto und hatte mindestens ein Kind, seinen Sohn Karl Franz de Vogt, der später Filmproduzent wurde. Das Paar hatte sich 1920 kennengelernt und dann in mindestens 19 Filmen gemeinsam gespielt, darunter "Auf den Trümmern des Paradieses" und "Die Todeskarawane".

Neben seiner Filmtätigkeit spielte er am Prinzregententheater in München und sang deutsche Volkslieder, sich selbst auf der Laute begleitend. 1927 produzierte er mehrere Aufnahmen mit Foxtrott-Musik und einem sehr populären Melodram "Der Fremdenlegionär" unter Begleitung eines Orchesters und eines Chores.

Im April 1933 trat Carl de Vogt der NSDAP sowie dem NSBO und der SA bei.

Neben seiner Schauspieltätigkeit synchronisierte er ausländische Filme, so z.B. 1936/37 den Film "Ramona" mit Loretta Young und Don Ameche.

Während des Zweiten Weltkrieges gab er im Rahmen der Truppenbetreuung Konzerte für Frontsoldaten, in welchen er über seine Reisen berichtete und Soldaten- und Heimatlieder sang.

Nach dem Krieg unterlag Carl de Vogt in Berlin als ehemaligem NSDAP-Mitglied zunächst einem Berufsverbot, so dass er nur in kleineren Rollen außerhalb der Hauptstadt auftrat.

Seine letzte Filmrolle spielte er 1963 in dem Film "Der Würger von Schloß Blackmoor" im Alter von 78 Jahren. Er lebte in einem Altenheim in Berlin, wo er gelegentlich noch als Sänger mit seiner Laute auftrat.

Auch wenn Carl de Vogt in den 1920er Jahren sehr bekannt war, ist heute nicht mehr viel über sein Leben bekannt. Obwohl er in über 130 Filmen mitgespielt hat, starb er im Alter von 84 Jahren nahezu unbekannt.

Filme (kleine Auswahl)

  • 1917: Ahasver
  • 1919: Vom Rande des Sumpfes (Regie Aruth Wartan)
  • 1919: Halbblut
  • 1919/20: Die Spinnen
  • 1920: Auf den Trümmern des Paradieses
  • 1920: Die Todeskarawane
  • 1920: Die Teufelsanbeter
  • 1922: Nathan der Weise
  • 1923: Schlagende Wetter
  • 1930: Lumpenball
  • 1933: Ein Lied geht um die Welt
  • 1934: Elisabeth und der Narr (Regie Thea von Harbou)
  • 1936: Fährmann Maria
  • 1953: Briefträger Müller
  • 1954: Die sieben Kleider der Katrin
  • 1955: Die Ratten
  • 1962: Das Geheimnis der schwarzen Koffer
  • 1962: Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse (Regie Harald Reinl)
  • 1963: Der Würger von Schloss Blackmoor (Regie Harald Reinl)

Literatur

Weblinks