Burg Ziesar

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Lage der Stadt Ziesar

Die Burg Ziesar ist einer der wenigen erhaltenen Bischofsresidenzen in Brandenburg und liegt in der gleichnamigen Stadt Ziesar südwestlich der Stadt Brandenburg.

Geschichte

Bergfried der Burg Ziesar

Unter Bischof Ludwig Schenk von Reindorf wurde die Burg Ziesar nach 1327 Residenz der Bischöfe von Brandenburg und Verwaltungszentrum für das Bistum Brandenburg. Den bis heute bedeutendsten Umbau der Burg führte allerdings erst Bischof Dietrich IV. von Stechow (1459 – 1472) durch. In seiner Herrschaftszeit entstand die Burgkapelle (geweiht 1470), ferner wurden die Wohngebäude zu schlossartigen Bauwerken umgebaut. Um 1535 ließ Bischof Matthias von Jagow dem Bergfried als Zeichen der kirchlichen Nutzung der Burg die sogenannte Bischofsmütze aufsetzen.

Nach der Reformation wurde die Burg zum Witwensitz der brandenburgisch-kurfürstlichen Familie sowie Sitz eines kurfürstlichen Amtes.

Gegenwart

Nach fünfjährigen Sanierungsarbeiten, die rund 5,2 Millionen Euro kosteten, beherbergt die Burg seit dem 14. Mai 2005 das Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters. Es thematisiert die geschichtlichen Zusammenhänge von Christianisierung und Herrschaftsbildung beziehungsweise Landesgründung im Mittelalter thematisiert.

Das Museum in der Burg kann gebührenpflichtig besichtigt werden, der Burghof ist frei zugänglich. Die von der Kirchengemeinde genutzte Burgkapelle kann nur im Rahmen einer kostenpflichtigen Führung besichtigt werden. Die Kapelle ist dem protestantischen Brandenburg zum Trotz katholisch geweiht.

bei Karl May

Burg Ziesar
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Caspar Gans von Putlitz war der gefürchtetste Freund Dietrich von Quitzows. Er wurde deshalb vom Markgrafen Friedrich von Zollern seines Amtes als Landeshauptmann von Altmark und Priegnitz enthoben. Hans von Röder, der Stiftshauptmann auf Burg Ziesar, nimmt ihn gefangen und bringt ihn zu Johann von Waldow, dem Bischof von Brandenburg.

Caspars Sohn Joachim hat als vermeintlicher Student unter einem Pseudonym die Nichte Marie des Bischofs vor Wegelagerern gerettet und findet so Zugang zur Burg. Caspar Gans von Putlitz kann sich wegen einer Unvorsichtigkeit des Kerkermeisters Matthias Schabegast befreien, nimmt Bischof Johann als Geisel und droht, diesen zum Fenster hinauszuwerfen.

»Um Gott, herbei, Ihr Herren! Die Gans von Putlitz will uns entfliegen.«
Diese Worte brachten eine große Verwirrung unter den Anwesenden hervor; ein Jeder stürzte sich so eilig wie möglich nach dem Orte der Gefahr, und so hinderte Einer den Andern, rasch vorwärts zu kommen. Putlitz war aber nicht der Mann, sich so schnell greifen zu lassen. Nach rückwärts blühete ihm kein Heil, und nach vorwärts war es nur auf eine einzige Weise möglich, Vortheile zu erlangen. Er zog die Hände von dem halbtodten Stiftshauptmann zurück und stand im nächsten Augenblicke im Saale mitten in dem Knäuel der Menschen, die ihn zu greifen gedachten. Mit mächtigen Hieben und Stößen brach er sich eine Bahn durch sie hindurch, schwang sich mit einem weiten Sprunge über die breite Tafel, faßte mit der Rechten den Bischof bei der Brust, riß ihn zum Fenster, welches er mit der Linken öffnete, und stand dann oben auf der Brüstung, den geistlichen Herrn, welcher dieses Angriffes nicht gewärtig gewesen war und an eine Vertheidigung gar nicht gedacht hatte, hinaus über die Tiefe haltend, welche schwarz und drohend von unten heraufgähnte.
Mit Entsetzen sahen es die Anderen. Das Gebäude vertrat auf dieser dem Hofe abgewendeten Seite die Stelle der Ringmauer; die Felsen, auf denen es ruhte, stiegen fast senkrecht hinunter in das Thal, und wenn der Ritter den Bischof nicht mehr halten konnte oder wollte, so war derselbe verloren; er mußte unten zerschmettern.[1]

In diesem Moment greift Joachim vermittelnd ein und es kommt zur Versöhnung.

Plakat zur Uraufführung

Anmerkungen

  1. Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten. In: Feierstunden am häuslichen Heerde, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1876/77, 11. Kapitel, S. 373.

als Bühne

Auf Burg Ziesar wurde 2005 und 2006 das Stück "Wildwasser" (eine Adaption des Karl-May-Romans Der beiden Quitzows letzte Fahrten) aufgeführt.

Weblinks