Bonin-Inseln

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 13. Januar 2014, 08:54 Uhr von Uwe L. (Diskussion | Beiträge) (typo)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lage der Bonin-Inseln

Die Bonin-Inseln, heute Ogasawara-Inselgruppe (japanisch Ogasawara-guntō 小笠原群島), sind eine japanische Inselgruppe, die etwa 1000 km südöstlich der japanischen Hauptinsel Honshū liegt. Sie gehört zur Präfektur Tokio.

Geographie und Geschichte[Bearbeiten]

Die Inselgruppe besteht aus drei Gruppen, die durch tiefe Kanäle getrennt sind und sich über insgesamt etwa 73 km² erstrecken. Die Inseln sind alle klein und eignen sich trotz der vielen steilen Berge für die landwirtschaftliche Nutzung in den grünen Tälern. Die Bevölkerungszahl – nur zwei Inseln sind bewohnt, nämlich Chichi-jima (deutsch "Vaterinsel", auch Stapleton Island) und Haha-jima (deutsch "Mutterinsel", auch Coffin Island oder Hillsborough Island) – beträgt rund 2.500 Personen (1951, keine aktuelleren Zählungen bekannt).

Entdeckt wurden die Bonininseln angeblich am 2. Oktober 1543 vom spanischen Seefahrer Bernardo de la Torre, der sie Forfana nannte. Die holländischen Entdeckungsreisenden Quast und Tasman sichteten die Bonininseln 1639 und tauften sie Gracht. Der erste tatsächlich nachweisbare Landgang erfolgte im Jahre 1670 durch japanische Seefahrer. Am 1. Mai 1828 schickte der russische Forscher Lütke ein Beiboot an die Küste von Stapleton Island:

Den Leuten im Boote zeigte sich ein reizendes Landschaftsgemälde. Steile, wild zerklüftete Felsen, in phantastische Formen zerrissen und oft von natürlichen Tunnels durchbrochen, sprangen kühn ins Meer hinaus, und weiter hinein bedeckte eine prachtvolle Palmenwaldung die schroff aufsteigenden Höhen.[1]

Anfangs unbewohnt, entstand um 1830 eine kleine Siedlung von Seeleuten und Hawaiianern auf Stapleton Island. Diese Siedlung diente hauptsächlich zur Versorgung der Walfänger mit Lebensmitteln. Ab 1876 wurde die Inselgruppe Teil des japanisches Staatsgebietes.

bei Karl May[Bearbeiten]

Bonin-Inseln
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der Kiang-lu

In Karl Mays Erzählung Der Kiang-lu erlebt der Ich-Erzähler vor den Bonin-Inseln an Bord der Bark "The wind" unter dem Kommando von Kapitän Frick Turnerstick einen Taifun (May schreibt Teifun). Nach der Landung im Hafen von Port Lloyd auf Stapleton Island zur Schadensbehebung machen die beiden Freunde eine Ziegenjagd. Dabei finden sie den bei diesem Taifun über Bord gegangenen Chinesen Kong-ni in einer steilen Felsenbucht am Meer.

"Ich war auf einem Lung-yen ('Drachenauge'. So nennen die Chinesen eine Art ihre Dschunken, deren aufgerichtetes Vorderteil einem Drachenkopfe mit außerordentlich großen Augen nachgebildet ist), welcher gestern im Teifun zu Grunde ging. Die Wogen haben mich hereingeschleudert, und ich muß sterben, wenn du mich nicht rettest."[2]

Der Erzähler holt Kong-ni aus der Bucht, in der er hilflos steckt, Turnerstick nimmt ihn an Bord und bringt ihn nach Hongkong.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Kiang-lu. Ein Abenteuer in China von Karl May. Deutscher Hausschatz, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1880, S. 13.
  2. Karl May: Der Kiang-lu. Ein Abenteuer in China von Karl May. S. 61.

Weblinks[Bearbeiten]