Altchemnitz

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 17. Juni 2018, 14:12 Uhr von Tamarin (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „http://www.karl-may-gesellschaft.de“ durch „https://www.karl-may-gesellschaft.de“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lage von Altchemnitz

Altchemnitz ist ein Stadtteil im Süden von Chemnitz.

Allgemeines[Bearbeiten]

Altchemnitz wurde als einreihiges Waldhufendorf, schon früh zum Chemnitzer Benediktinerkloster gehörig, um 1200 als "Antiqua Kemnitz" urkundlich erwähnt. Eine weitere Nennung stammt aus dem Jahr 1311 ("Alden Kempnitz"). Man bezeichnete den Ort als im Vergleich zur jüngeren Stadt Chemnitz ältere Siedlung. Schon früh entwickelte sich Altchemnitz zum Industriestandort. Bereits in den 1820er Jahren gab es eine rege Fabriktätigkeit entlang des Chemnitzflusses bis hin zur Stadt Chemnitz. Bis 1884 verschwanden die letzten Bauerngehöfte aus Altchemnitz, dafür entstanden noch größere Fabriken. In Altchemnitz befindet sich die ehemalige Städtische Gasanstalt. Seit 1900 führt die Chemnitzer Straßenbahn bis in den oberen Ortsteil. Dieser Ortsteil wurde 1894 eingemeindet.

Im Westen grenzt der Stadtteil an den Chemnitzfluss. Im äußersten Süden dieses Stadtteils fließen die Flüsse Zwönitz und Würschnitz zum Chemnitzfluss zusammen. An dieser Stelle verbindet eine Brücke die beiden aneinander grenzenden Stadtteile Altchemnitz und Harthau.

bei Karl May[Bearbeiten]

Kammgarnspinnerei Solbrig & Söhne in Altchemnitz

Vom 6. November bis zum 24. Dezember 1861 arbeitete Karl May in Altchemnitz als Lehrer an der Fabrikschule der Firmen Solbrig und Claus.

Am 24. Dezember 1861 reiste er zu seinen Eltern, im Gepäck die Taschenuhr, die Tabakspfeife und eine Zigarrenspitze seines Mitbewohners Julius Hermann Scheunpflug, der ihm die Taschenuhr für seine Tätigkeit als Lehrer leihweise überlassen hatte. Eine Erlaubnis, sie nach Hause mitzunehmen, hatte May offenbar nicht, durch sein ungeschicktes Verhalten machte er sich des Uhrendiebstahls verdächtig. In der Autobiographie "Mein Leben und Streben" versucht er, diese Situation zu erklären.

Meine Bestürzung war unbeschreiblich. Ein einziger klarer, ruhiger Gedanke hätte mich gerettet, aber er blieb aus. Ich brauchte die Uhr einfach nur vorzuzeigen und die Wahrheit zu sagen, so war alles gut; aber ich stand vor Schreck wie im Fieber und handelte wie im Fieber. Die Uhr verschwand, nicht wieder in der Tasche, sondern im Anzuge, wohin sie nicht gehörte, und kaum war dies geschehen, so kehrte der Gendarm zurück, um mich abzuholen. Mache ich es mit dem, was nun geschah, so kurz wie möglich! Ich beging den Wahnsinn, den Besitz der Uhr in Abrede zu stellen; sie wurde aber, als man nach ihr suchte, gefunden. So vernichtete mich also die Lüge, anstatt daß sie mich rettete; das tut sie ja immer; ich war ein - - - Dieb![1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Mein Leben und Streben. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1910, IV. Kapitel, S. 106 f.

Literatur[Bearbeiten]

  • Hainer Plaul: Karl May und das Lektionsbuch der Solbrigschen Fabrikschule in Altchemnitz. In: Karl-May-Haus Information Nr. 9/1996, S. 18–21. (Onlinefassung)
  • Hainer Plaul: Dokumente über Karl Mays Anstellung und Abgang als Fabrikschullehrer in Altchemnitz. In: KMH-I Nr. 10/1997, S. 10–20.
  • Hans-Dieter Steinmetz/Andreas Barth: Kein übles Lehrgeschick. Der Fabrikschullehrer May – Lektionsbuch und Schulrevisionsbericht. In: KMH-I 10/1997, S. 20–37.

Weblinks[Bearbeiten]