1902
Jahreschronik | ||
Vorangegangenes Jahr: | Karl May | Folgendes Jahr: |
1850 – 1860 – 1870 – 1880 – 1890 – 1900 – 1910 – 1920 – 1930 – 1940 – 1950 |
- Das Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Tonkunst tritt am 1. Januar in Kraft.
- Klara Plöhn beginnt, ein Tagebuch zu führen.
- Im Januar erscheint die Schrift "Karl May als Erzieher" und "Die Wahrheit über Karl May". Karl May bringt sie höchstpersönlich nach Elberfeld, wo Hermann Cardauns seinen Anti-May-Vortrag wiederholt. Den Vortrag selbst besuchen nur Emma May und Klara Plöhn. Anschließend reisen sie u. a. weiter nach Koblenz. Überall wird Klara Plöhn als Mays ledige Schwester ausgegeben.
- Hermann Cardauns verschärft seine publizistischen Angriffe (Herr Karl May von der anderen Seite) und fängt an, systematisch Material zu sammeln. Er nimmt auch Kontakt zu Ansgar Pöllmann auf. Seinen Vortrag wiederholt er noch mehrfach.
- Karl May klagt gegen Pauline Münchmeyer und verlangt endlich eine endgültige Abrechnung. Der Prozess wird erst 1907 enden.
- In der Dresdner Zeitschrift Der Kunstwart beginnt Ferdinand Avenarius im März seine Angriffe auf May.
- Klara Plöhn wird als Sekretärin fest eingestellt. Sie soll als "Emma May" Leserbriefe beantworten. Vereinbart werden 3.000 Mark Jahresgehalt.
- Im April erwirkt Karl May eine einstweilige Verfügung gegen Adalbert Fischer; dieser darf nun die Kolportageromane nicht mehr drucken lassen. Ein anschließender Vergleichsversuch scheitert.
- Die alte Bekanntschaft zu Max Dittrich lebt wieder auf und entwickelt sich zu einer Freundschaft.
- Im Juli und August reisen Karl, Emma und Klara wieder. Stationen der Rundreise sind Berlin, Hamburg, München und Leipzig. Auf der Reise kommt es zur "Louis"-Episode und später zum endgültigen Bruch zwischen Karl und Emma. Auf der Mendel (Südtirol) willigt Emma in die Scheidung ein und bleibt zurück, während Karl und Klara zurück nach Radebeul fahren.
- Karl May sorgt für die Vernichtung der Negative von den Kostümfotos, indem die Glasplatten von ihm und Adolf Nunwarz in der Donau versenkt werden.
- Marie Hannes schickt Karl May ihre Bunten Bilder aus dem Gögginger Leben.
- Im September leitet Karl May die Scheidung ein. Da Emmas Einverständniserklärung nicht ausreicht, beginnt eine Schlammschlacht um die Scheidungsgründe. In seinem neuen Testament wird Emma bereits übergangen.
- Auf weiteren Reisen (München, Bad Tölz) gilt nun bereits Klara als Frau May.
- Am 1. Oktober wird der Dürerbund gegründet.
- Im Oktober wird bekannt, dass Karl May Deutschland dauerhaft verlassen will und seine Radebeuler Villa bereits verkauft habe. Das stimmt nicht, schreckt aber Freunde auf.
- Im Dezember wird der Henrystutzen durch Oskar Max Fuchs an Karl May übergeben.
- Karl May erhält von der "Deutsch-Amerikanischen Universität" einen (völlig wertlosen) Doktortitel.
- Die letzte Ausgabe der Zeitschrift Illustrirte Welt erscheint.
- Sascha Schneider vollendet vermutlich sein Gemälde Auf zum Kampf.
geboren[Bearbeiten]
- 11. März: Willy Trenk-Trebitsch, Schauspieler
- 21. März: Karlheinz Jaffé, Schauspieler
- 23. Juni: Johannes Alexander Hübler-Kahla, Regisseur
- 7. November: Josef Novák, Illustrator
gestorben[Bearbeiten]
- 25. Januar: Carl Heinrich Selbmann, Schwager Karl Mays
- 11. März: Georg Füllborn, Schriftsteller
- 19. Juni: Albert von Sachsen, König
- 10. Juli: Julius von Ficker, Historiker
- 29. Juli: Joseph Kürschner, Lexikograph
- 11. November. Wilhelm Lauser, Redakteur
- 3. Dezember: Friedrich Hermann Albani, Gatte Marie Thekla Vogels
- Rudolph Samuel Böhringer, Plauener Lehrer
- Joseph Chavanne, Forschungsreisender
- Christian Friedrich Dost, Ernstthaler Polizist
- Auguste Wilhelmine Lippmann, Briefpartnerin Karl Mays
- Friedrich Pustet sen., Verleger
- Anna Schurtz, Freund Karl Mays
Primärliteratur[Bearbeiten]
- Am Tode (in: Rhein- und Mosel-Bote, ab Februar)
- "Der Löwe Sachsens" [Privatdruck; Nachdrucke in zahlreichen Zeitungen]
- "Karl May als Erzieher" und "Die Wahrheit über Karl May". [anonym] Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld Freiburg i. Br.
- Das Waldröschen. [Fischer-Ausgabe] Verlag H. G. Münchmeyer Dresden.
- Humoresken und Erzählungen. [Sammelband] Verlag H. G. Münchmeyer Dresden.
- Im Reiche des silbernen Löwen III. [Karl May's gesammelte Reiseerzählungen] Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld Freiburg i. Br.
Sekundärliteratur[Bearbeiten]
- Ferdinand Avenarius: Karl May als Erzieher. (in: Der Kunstwart, März)
- Hermann Cardauns: Herr Karl May von der anderen Seite. (in: Historisch-Politische Blätter CXXIX)