Zufall (Gedicht)

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Zufall ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Zufall.
Gieb dich nicht hin dem irrigen Gedanken,
  Daß du ein Spielball blinden Looses seist.
Befreie dich von deinen engen Schranken,
  Und such nach ihm, der für dich Zufall heißt.
Du wirst sehr bald ein göttlich Walten spüren,
  Wohin du blickst, sei nah es oder fern,
Und dies Empfinden wird dich weiter führen,
  Bis du sie deutlich fühlst, die Hand des Herrn.
Zwar wird von ihr dem Unverstande nimmer
  Das, was er will, schnell in den Schooß gelegt,
Doch kennt die Weisheit und die Liebe immer
  Den Wunsch, der sich in deinem Herzen regt.
Und ist die Sonne heute dir entschwunden,
  So wirst du sie schon morgen wiederschaun.
Es hängt der Rathschluß Gottes nicht an Stunden;
  Er fordert nur Gehorsam und Vertraun.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf Seite 214 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Der Fürst soll für des Volkes und das Volk für des Fürsten Wohlfahrt sorgen. Nur wenn beides geschieht, ist das richtige, beglückende Verhältnis da.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 214.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 215.

Weblinks[Bearbeiten]