Windhose

Aus Karl-May-Wiki
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Ein Tornado, auch Großtrombe, Windhose oder Wasserhose, in den USA umgangssprachlich auch Twister genannt, ist ein kleinräumiger Luftwirbel in der Erdatmosphäre, der eine annähernd senkrechte Drehachse aufweist. Der Wirbel erstreckt sich hierbei durchgehend vom Boden bis zur Wolkenuntergrenze.

Unter den entsprechenden Bedingungen können sich Tornados an jedem Ort während des ganzen Jahres bilden; die Atmosphäre "kennt" im Prinzip weder den Kalender noch die Geographie.

Im Anfangsstadium ist ein Tornado zunächst fast unsichtbar. Erst wenn im Inneren des Wirbels durch den Druckabfall und der damit einhergehenden adiabatischen Abkühlung Wasserdampf kondensiert oder Staub, Trümmer, Wasser und dergleichen aufgewirbelt werden, tritt der Tornado auch optisch in Erscheinung.

bei Karl May[Bearbeiten]

[...] Wölkchen, welches fast scheitelrecht über unsern Köpfen stand. Sonst aber war der Himmel vollständig rein und ungetrübt. :[...] Das Wölkchen war nicht viel größer geworden, hatte aber ein ganz anderes Aussehen bekommen. Vorher bläulichgrau, hatte es jetzt eine hellrote, durchsichtige Färbung, und es war, als ob von ihm aus Millionen und aber Millionen spinnenfadendünne, mattgoldene Fäden nach der ganzen Ausdehnung des Gesichtskreises hinuntergingen. Diese kaum sichtbaren Fäden zuckten nicht; sie waren vollständig unbeweglich, wie fest angespannt.
[...] Die erwähnten mattgoldenen Fäden waren verschwunden. An ihrer Stelle sah ich mehrere dunkle Striche, zu denen sie sich höchst wahrscheinlich zusammengezogen hatten und welche die Wolke, die tief dunkel geworden war, mit dem nördlichen Horizonte verbanden. Der übrige Teil des Himmels war hell und rein. An den Strichen wurde die Wolke wie an starken, straffen Seilen abwärts nach Norden gezogen. Das ging zusehends schnell. Je weiter sie zur Erde gezogen wurde, desto deutlicher sah man von der letzteren aus eine erst durchsichtige und dann sich immer mehr verdunkelnde Masse emporsteigen, unten breit, oben schwächer werdend, sich drehend und mit dem oberen, hin und her flatternden Schwanze nach der Wolke haschend. Diese sank immer schneller nieder, oben sich verbreiternd, nach unten nun ihrerseits einen Schwanz aussendend. Die beiden Schwänze suchten sich und fanden sich. Als sie sich berührten, war es, als ob die Wolke auf die Erde herabgerissen werden solle; aber sie hielt sich in der Luft und bildete mit dem Wirbelwind nun einen sich rasend schnell um seine eigene Achse drehenden Doppeltrichter, dessen Spitzen sich in der Mitte vereinigt hatten, während seine beiden Grundflächen unten an der Erde und hoch oben in der Luft wohl einen Durchmesser von fünfzig Meter erreichten. (Unter der Windhose)[1]

Apachen nennen einen Wirbelsturm Ke-eikhena-iltschi (hungriger Wind); eine Windhose Ke-eikhena-akh-iltschi (sehr hungriger Wind).[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Unter der Windhose. In: Karl Mays Werke, S. 62389–62399 (vgl. KMW-IV.27-183, S. 89–94).
  2. Karl May: Unter der Windhose. In: Karl Mays Werke, S. 62389 f. (vgl. KMW-IV.27-183, S. 90).

Weblinks[Bearbeiten]