William Frederick Cody

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Buffalo Bill
William F. Cody

William Frederick Cody (* 26. Februar 1846 in Scott County, Iowa; † 10. Januar 1917 in Denver, Colorado), bekannt als Buffalo Bill, war ein berühmter Bisonjäger.

Leben[Bearbeiten]

William Frederick Cody wuchs in der Nähe von Fort Leavenworth, Kansas auf. Er war das vierte von acht Kindern und musste die Familie schon früh finanziell unterstützen.

Als junger Mann nahm er am Goldrausch in Colorado teil. Später arbeitete er beim Pony-Express und anschließend als Scout für die Union sowohl beim Amerikanischen Bürgerkrieg als auch bei Kriegen gegen die Indianer-Stämme der Kiowa und Comanchen in Kansas.

Sitting Bull und Buffalo Bill

Zwischen 1867 und 1868 versorgte er die Arbeiter der Kansas Pacific Railway mit Fleisch. Hierzu tat er sich als sehr erfolgreicher "Büffeljäger" (recte "Bisonjäger") hervor und erhielt seinen Übernamen Buffalo Bill.

Etliche Episoden seines Lebens wurden damals übertrieben dargestellt. 1872 gründete er eine Wild West Show, die auch nach Europa kam. Es gelang ihm, berühmte indianische Häuptlinge wie Sitting Bull als Schauspieler zu engagieren. Mit einem riesigen Aufgebot an Menschen und Tieren und seinen Groschenromanen von Ned Buntline, die ihn zu einem Helden stilisierten, wurde er weltberühmt. In den ersten deutschen Berichten wurde sein Name als "Büffel-Wilhelm" übersetzt und verbreitet.

Einer seiner Schüler war der Zarensohn Alexis, der spätere Zar Alexander III. Dieser machte ihn bei der europäischen Aristokratie bekannt.

Eine Zeit lang war er auch Bürgermeister von Weston in Missouri. Bei dem mehrmaligen Versuch, eine eigene Stadt zu gründen, verlor er sehr viel Geld.

Der Ort Cody im US-Bundesstaat Wyoming wurde nach ihm benannt.

Deutschland-Tournee[Bearbeiten]

Ankündigung 1900

1890[Bearbeiten]

Die Tournee der Wild-West-Show begann in München. Dort trat die Truppe 18 Tage lang vor ausverkauften Rängen auf. Prinz Ludwig von Bayern und sein Hofstaat waren Ehrengäste am Eröffnungstag. Tausende Zuschauer von außerhalb hatten die Eintrittskarten telegrafisch vorbestellt. Von Bayern aus ging es u.a. nach Wien,Leoben,Dresden, Leipzig, Magdeburg, Hannover, Braunschweig, Berlin, Hamburg, Bremen, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und Straßburg. Der damals 14-jährige Ernst Tobis war von der Show, die er in Wien gesehen hatte, so begeistert, dass er gleich als Helfer bei der Europatournee dabei blieb.

Bei ihrem ersten Besuch in Dresden gastierte die Show 1890 auf dem früheren Turnfestplatz an der Herkulesallee (Großer Garten), Ecke Grunaer und Lennéstraße. In den Anzeigen stand: "Die Truppe besteht aus 200 Indianern, Cowboy's, Hinterwäldlern, Jägern, mexikan. Vaqueros, Lassowerfern, Scharfschützen, Gewehr- und Pistolenvirtuosen und -Virtuosinnen, Reitern und Reiterinnen auf wilden Pferden, 200 Pferden, Büffeln, Maulthieren..."

1906[Bearbeiten]

Werbeplakat

1906 kam Buffalo Bill noch einmal mit 800 Darstellern und 500 Tieren, um in 45 Städten im Deutschen Kaiserreich und in Österreich-Ungarn in sogenannten historischen Szenen die Eroberung des Wilden Westens aus amerikanischer Sicht darzustellen. Dabei kam er auch wieder nach Dresden. Die Show hieß "Congress of Rough Riders of the World".

Buffalo Bill und Karl May[Bearbeiten]

Leipziger Sonderheft zu Buffalo Bill
"Buffalo Bill kenne ich persönlich; er war Spion und guter Führer, sonst nichts. Zu den Westmännern à la Old Firehand wurde er nicht gerechnet." (K. May an Carl Jung, 2. XI. 1894)

Karl May war 1890 mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht bei einer der Nachmittagsvorstellungen der Buffalo-Bill-Show in Dresden. Zumindest gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte. Allerdings nahm er das Kostüm Buffalo Bills als Vorlage für seine Kostümfotos 1896.

Im Karl-May-Jahrbuch 1918 berichtet Klara May vom (undatierten) Besuch der Völkerschau Buffalo Bills in Dresden. May hatte, so berichtet sie, eine Einladung von Buffalo Bill erhalten, wollte aber, da er den Indianerfeind und Büffel-Massen-Schlächter verachtete, nicht hingehen. Auf Klaras Wunsch ging er dann doch mit, und Buffalo Bill empfing die Mays persönlich und führte sie durch die Ausstellung (leider fährt Klara May dann fort, dass May sich mit den Show-Indianern fließend in deren Muttersprache unterhalten habe, was die ganze Story selbst nicht gerade glaubwürdig macht). Nach der Vorführung kehrten Mays schnell heim, um weiteren Kontakt mit Buffalo Bill zu vermeiden.

Das müsste 1906 gewesen sein; denn beim ersten Besuch Buffalo Bills in Dresden (1890) kannten sich die Mays und die Plöhns noch nicht oder gerade erst.

Bei den Karl-May Festspielen in Bad Segeberg bekam Buffalo Bill im Jahr 2014 eine erste Rolle überhaupt auf einer Freilichtbühne in dem Stück Unter Geiern - Der Geist des Llano Estacado. Die Rolle des Buffalo Bill wurde dort von dem Schauspieler Joshy Peters verkörpert.

Die "Buffalo Bill"-Groschenhefte[Bearbeiten]

spätere Ausgabe

Die Groschenheftreihe "Buffalo Bill Cody - King of the Border Men", herausgegeben von Ned Buntline, war ein sensationeller Erfolg. Die angeblichen Abenteuer waren aber alle maßlos übertrieben, so dass nicht die eigenen Heldentaten von Buffalo Bill zu seinem Ruhm führten, sondern die tollkühnsten Abenteuer, die ihm von Buntline angedichtet wurden.

Ab 1905 übernahm Alwin Eichler den Vertrieb der deutschsprachigen Ausgabe dieser Reihe und hatte ebenfalls einen Riesenerfolg in ganz Europa.

Biografie

Literatur[Bearbeiten]

  • William Frederick Cody: The Life of Hon. William F. Cody: Known as Buffalo Bill, the Famous Hunter, Scout and Guide; An Autobiography. F.E. Bliss, Hartford (Conn.), 1879. (Nachdruck: University of Nebraska Press, Lincoln, 1978)
  • Helen Cody Wetmore: Last of the Great Scouts. (Onlinefassung)
  • Klara May: Old Shatterhand und Buffalo Bill. In: Karl-May-Jahrbuch 1918.

Weblinks[Bearbeiten]