Wilhelm I.

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Wilhelm I. (* 22. März 1797 in Berlin; † 9. März 1888 in Berlin) war Deutscher Kaiser und König von Preußen.

In der Revolution 1848 erhielt er den Beinamen Kartätschenprinz. Nachdem er für seinen kranken Bruder Friedrich Wilhelm IV. 1858 die Regentschaft übernommen hatte, wurde er 1861 preußischer König. Mit der Gründung des Norddeutschen Bundes vom 1. Juli 1867 wurde Wilhelm dessen Präsident. Im Innern lenkte er wieder stärker in liberale Bahnen ein. Die verhassten Minister der Konfliktsperiode wurden entlassen und machten Anhängern einer freisinnigen Reform Platz.

Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 übernahm Wilhelm wieder den Oberbefehl über die gesamte in Frankreich einrückende Armee, befehligte sie selbst bei Gravelotte und in der Schlacht von Sedan und leitete von Oktober 1870 bis März 1871 von Versailles aus die militärischen Operationen und die politischen Verhandlungen über die Herstellung des Deutschen Reiches. Am 18. Januar 1871 wurde er im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen; Reichskanzler wurde Otto von Bismarck. Anders als bei den Friedensverhandlungen von 1866 setzte sich Wilhelm diesmal mit seinem Wunsch nach Annexion von Elsass-Lothringen durch, eine Entscheidung, die zur Stärkung des französischen Revanchismus beitrug.

Deutscher Kaiser[Bearbeiten]

Proklamation zum Deutschen Kaiser; Gemälde von Anton von Werner

Durch die Kaiserproklamation nahm Wilhelm für sich und seine Nachfolger an der Krone Preußen den Titel eines "Deutschen Kaisers" an und versprach, "allzeit Mehrer des Deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiet nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung". Am 16. Juni 1871 hielt er seinen glänzenden Einzug in Berlin.

Der Krönung ging ein erbitterter Streit zwischen Bismarck und König Wilhelm um den Titel voraus. Wilhelm hatte schon an sich wenig Lust, Kaiser zu werden; er achtete den Titel des preußischen Königs höher. Ob er nun "Deutscher Kaiser" oder "Kaiser von Deutschland" heißen sollte, blieb unentschieden. Der badische Großherzog Friedrich II. löste das Problem, das noch am Morgen der Proklamation ungeklärt war, indem er einfach ein Hoch auf "Kaiser Wilhelm" ausbrachte und die heikle Titelfrage umging. Letztlich blieb es bei der von Bismarck mit Rücksicht auf die deutschen Fürsten gewählten Bezeichnung "Deutscher Kaiser". Der Kaiser war so erbittert, dass er Bismarck nicht einmal die Hand gab.

Wilhelm akzeptierte aber letztlich, dass die Politik des neuen Deutschen Reiches von Bismarck bestimmt wurde. Das zeigen Aussprüche wie "Bismarck ist wichtiger für das Reich als ich" und "es ist nicht leicht, unter diesem Kanzler Kaiser zu sein". In Übereinstimmung mit Bismarck war er bemüht, den äußeren Frieden durch Bündnisse mit den Nachbarmächten (außer Frankreich) zu sichern. Zu diesem Zweck brachte er im September 1872 in Berlin im sogenannten Dreikaisertreffen den Dreikaiserbund zwischen Deutschland, Russland und Österreich zu Stande, welcher die beiden letzteren Mächte einander annäherte und Frankreich politisch isolierte. Besuche des Kaisers in St. Petersburg und Wien 1873 und in Mailand 1875 dienten der weiteren Unterstützung dieser außenpolitischen Annäherung.

Wilhelm, der im hohen Alter – auch durch seine merkbaren Charaktereigenschaften der Unaufdringlichkeit und Treue – größte Popularität genoss und für viele das "alte Preußen" verkörperte, starb nach kurzer Krankheit im Dreikaiserjahr am 9. März 1888 und wurde am 16. März im Mausoleum im Schlosspark von Charlottenburg beigesetzt. Bei seiner Beerdigung kam es zu einem Eklat. Als sich der Leichenzug durch Berlin bewegte, rief ein anonymer Zuschauer aus der Menge in Anspielung auf Wilhelms Pseudonym von 1848 bei der Flucht vor den Revolutionären: "Da kommt Lehmann!"

Wilhelm I. bei Karl May[Bearbeiten]

Otto von Bismarck und Wilhelm I. treffen Kurt Helmers im Waldröschen
Werke mit
Wilhelm I.
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Waldröschen
Die Liebe des Ulanen (nur erwähnt)

Im Waldröschen: Kurt Helmers bringt dem preußischen König das Geheimpapier zur Politik Frankreichs gegen Preußen, das er beim in Berlin spionierenden Henrico Landola sichergestellt hat. Helmers erwirbt sich dadurch das Wohlwollen Wilhelms I., der ihn zum Ritter der 2. Klasse des roten Adlerordens ernennt. Jovial führt der König Trapper Geierschnabel, der bis zu ihm vordringt, zu Otto von Bismarck.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag bei Wikipedia.
  • Biographie bei Preussen.de (Seite des Preußischen Königshauses).