Valerie Gyigyi

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Eintrag im Adressbuch 1920

Valerie Gyigyi war eine Berliner esoterische Schriftstellerin und eine Leserin, die zu Karl May in Kontakt getreten war.

Valerie Gyigyi und Karl May[Bearbeiten]

Am 30. Oktober 1906 schrieb Valerie Gyigyi, die Bibliosophie- und Seelenforscherin, einen Brief an Karl May, in dem sie sich nach Bezugsmöglichkeiten für sein Drama Babel und Bibel erkundigte. Weiterhin bemerkte sie Zusammenhänge zwischen der Reiseerzählung Im Reiche des silbernen Löwen und den Sphären der Erkenntnißtheorie. In Sascha Schneiders Bildern könne das

große Problem der Erlösungsfrage, oder geistigen Wiedergeburt [...] schon klar erkannt werden.

Außerdem lud sie May zu einem Besuch in Berlin ein.[1]

In einem weiteren Brief Frau Gyigyis an Karl May vom 22. Januar 1907 betonte sie, keine Fanatikerin und keine Wahnsinnige zu sein, und ergänzte:

Sollten Sie diese Worte alle beunruhigen, kommen Sie incognito auf einen Tag nach Berlin, doch darf niemand etwas erfahren! [...] Haben Sie keine Angst ich bin ja diejenige die alles auf sich nimmt.[2]

Von sich selbst berichtete sie am 29. Januar in einem Schreiben an Karl May:

Ich bin keine sogenannte Mayschwärmerin ich habe Sie erkannt, und handle darnach auch wenn man mich spießen sollte. Sie kennen mich nicht und das ist gut![3]

Karl Mays zweite Frau Klara erkundigte sich am 22. März brieflich bei den Berliner Spiritistinnen Claudia und Victoria von Ottersbach:

Sie haben doch überall Fühlung. Ist es wahr, daß Frau Gyigyi Vorträge hält und wann?[4]

Ob Karl May auf die früher ausgesprochene Einladung - beispielsweise zu einem ihrer Vorträge - eingegangen ist,ist nicht bekannt.

Am 25. September 1910 sandte Valerie Gyigyi, die Verfasserin des "Weltgericht", eine ihrer Porträtkarten an Karl May /  Klassischer Schriftsteller:

Wir wollen es mal beweisen, daß die gesamten Herrn der Wissenschaft die so einfachen symbolischen Gleichnisse Ihrer Werke nicht verstehen. Der Triumph ist unser![5]

Weitere Kontakte zwischen Valerie Gyigyi und den Mays sind nicht bekannt. Es existiert allerdings eine Zeitungsannonce ohne Datum, in der sie den Verlust eines Manuskriptpakets am 19. d[es] M[onats] auf der Strecke Börse–Charlottenburg anzeigte. Für Mitteilungen über den Verbleib bot sie 300 M[ar]k Belohnung an. Das Paket enthielt u. a. die Handschriften Karl May als Welterlöser und Kommentar über Karl May's "Babel und Bibel".[6]

Werke[Bearbeiten]

  • Das enthüllte Mysterium oder das positive Christentum [Vortragsmanuskript erhalten]
  • Die Schöpfungslüge als zu lösendes Problem
  • Das entnervte Menschentum und die Frauenrache

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 95.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 144.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 151.
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 178.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 320.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 95.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.