Tuareg

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Die Tuareg (pl., sing.: Targi; arab.: Tawariq, sing.: Tarqi, bedeutet "von Gott Verstoßene")[1], Selbstbezeichnung Imazhigen/Imaheren ("die Freien")[2] oder Kel Tamasheq/Kel Tamajaq (Tamasheq-Sprecher), sind ein Berbervolk, das in der Sahara lebt. Sie leben nomadisch.

Verbreitung

Geschichte[Bearbeiten]

"Tuareg in der Sahara"
Illustration von 1881

Die Tuareg stammen von den Berbern ab. Sie sollen Nachkommen der Garamanten sein, die im 7. Jahrhundert von den Muslimen aus dem Fessan vertrieben wurden. Sie breiteten sich zunächst in der zentralen Sahara aus, wobei sie das Wüstenvolk der Tibbu in das Tibestigebirge abdrängten. Nach dem Untergang des Songhaireichs im 16. Jahrhundert drangen die Tuareg zunehmend auch in die Sahelzone ein und errangen in der Folgezeit u.a. die Kontrolle über Timbuktu.

Im 19. Jahrhundert leisteten sie der französischen Kolonialmacht lange Zeit heftigen Widerstand. Erst 1917 kam es zu einem Friedensvertrag mit Frankreich. Mit dem Ende der französischen Kolonialmacht in Westafrika wurde das Siedlungsgebiet der Tuareg zwischen den Staaten Mali, Niger und Algerien aufgeteilt, wobei kleinere Gruppen der Tuareg auch in Libyen und Burkina Faso leben.

Hauptstadt des Nomadenvolkes, so man ihnen überhaupt eine Stadt zuordnen darf, ist Agadez im Niger.

Kultur und Religion[Bearbeiten]

Die meisten Tuareg sind nomadische Viehzüchter, daneben gibt es traditionell noch Schmiede, Kamelzüchter und Karawanenführer.

Sie sind mehrheitlich Muslime. Die Gesellschaft ist hierarchisch aufgebaut. Es gibt Adlige und Vasallen, früher auch Sklaven (Iklan: oft schwarzafrikanische Gefangene, im Gegensatz zu den hellhäutigen Tuareg).

Die bevorzugte Farbe der Männerbekleidung ist blau. Auch sind bei den Tuareg die Männer mit einem Gesichtsschleier (Lischam) ausgestattet, sehr im Gegensatz zur üblichen islamischen Gepflogenheit. Es geht darum, den Mund zu verdecken, da Körperöffnungen als unrein gelten. Das Gesicht der Frauen ist nach Berberart unbedeckt. Aber die Tuareg-Frauen (Targia) tragen ein Tuch, mit dem sie den Mund in Anwesenheit ranghoher Männer (z.B. Schwiegervater) verdecken.

Die Tuareg besitzen mit dem Tifinagh auch ein eigenes Schriftsystem. Die Kinder bringen sich untereinander die Schrift auf spielerische Weise bei.

bei Karl May[Bearbeiten]

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Tuareg
Elbsandsteingebirge.jpg

Die Gum
Die Liebe des Ulanen
Deutsche Herzen - Deutsche Helden
Er Raml el Helahk

In Deutsche Herzen - Deutsche Helden überfallen Tuareg mit ihrem Anführer Ben Hamalek eine Karawane der Beni Sallah.

Karl May erwähnt dabei die "typische Wurflanze" und die beiden zweischneidigen Messer, die mit Ketten an den Handgelenken getragen werden.

In Er Raml el Helahk überfallen Tuareg eine Karawane.

Tuareg im Werk Karl Mays[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Die bis heute weit verbreitete arabische Volksetymologie: Tawariq, sing.: Tarqi "von Gott Verstoßene" ist falsch und dient lediglich dazu, eine arabische Überlegenheit über die Tuareg auszudrücken. Grund dafür ist die liberale religiöse Ausformung der Tuareg, die von der strengen muslimischen Doktrin der Araber als verwerflich angesehen wird. -
    Das Wort Tuareg (sing. mask. Targi, sing. fem. Targia) ist ein beduinisch-arabisches Wort und leitet sich von dem Wort "Targa", dem berberischen Namen für die Provinz Fezzan in Libyen, ab. Damit bezeichnete Tuareg ursprünglich nichts anderes als die Bewohner des Fezzan. - Lokaler Ansicht zufolge bezeichnet Targa aber nicht den gesamten Fezzan, sondern lediglich die Region zwischen den beiden Städten Sebha und Ubari und wird auch arabisch als "gutes Land" (bilad al-khayr) bezeichnet. Gemeint ist damit das fruchtbare Wadi al-Haya (vormals Wadi al-Ajal), das den gesamten Süden Libyens mit agrarischen Produkten versorgt. (vgl. Wikipedia)
  2. Bei Karl May: "Imoscharh"

Literatur[Bearbeiten]

  • Die Imoscharh oder Tuareg, Volk und Land. Eine ethnographische Skizze nach Dr. Barth's Reisewerk (Bd. I.) In: Petermann's Mittheilungen. Jg. 1857, S. 240 f.
  • Jürgen Pinnow: Zu den Namen Tuareg/Jmoshag und anderen afrikanischen Stammesbezeichnungen. In: M-KMG Nr. 84 (S. 24)

Weblinks[Bearbeiten]