Tipi

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tipis der Sioux
Ein Tipi in Hohenstein-Ernstthal

Das spitze Zelt der nordamerikanischen Prärie-Indianer wird Tipi genannt.

Allgemeines[Bearbeiten]

Es ist der nomadischen Lebensart dieser Völker perfekt angepasst: eine rasch aufgebaute und auch rasch wieder abgebaute Behausung, problemlos auf Pferden zu transportieren. Es wird aus langen, dünnen Holzstangen und einer darüber gelegten Plane gefertigt. Diese Plane bestand früher aus Leder, hauptsächlich Bisonleder, seit der Ausrottung der Bisons wird sie aber auch aus Segeltuch oder anderem festen Stoff gefertigt. Ein Tipi hat eine runde Grundfläche, in deren Mitte sich eine Feuergrube befindet.

Bei dem einem Tipi ähnlichen "Wigwam" der nordöstlichen Waldindianer sind die vertikalen Stangen zu einer Kuppel zusammengebogen und mit Gras- oder Schilfmatten bedeckt. Im Westen und Südwesten Nordamerikas heißen diese Behausungen "Wickiup".

bei Karl May[Bearbeiten]

Karl May verwendet das Wort 'Tipi' nicht; er schreibt - mit verschiedenen Wortverbindungen zum Baumaterial - 'Zelt'.

im Leben Karl Mays[Bearbeiten]

Karl May bei den Tuscaroras, 1908

Ein während der Amerikareise der Mays von Klara May aufgenommenes Foto zeigt Karl May mit dem Native American Samuel Thompson, seiner älteren Tochter Minnie und deren Schwester Rebecca bei einem Besuch der Tuscarora Indian Reservation nordöstlich der Niagara-Fälle seitlich hinter einem tipiähnlichen Rindenzelt stehend. Richard Katz schrieb zu diesem Foto:

"Wie jämmerlich, auf einem verspäteten Alibi-Photo ein dickliches Männchen als Alt-Schmetterhand neben den Kulissen-Wigwams zu sehen, die in Indianer-Reservaten der USA hochgestakt werden, damit geschminkte Squaws Andenken verkaufen und Häuptlinge in bunt befranster hirschlederner Tracht nachgrübeln können, wie viel Trinkgelder dieser Ladung Bleichgesichter abzuschmeicheln wäre."

Klara May versandte dies Bild als Postkartenmotiv mit der Textzeile: "Karl May bei den Tuscarora-Indianern". Es ist das einzige Foto von Karl May mit Native Americans.

im Werk Karl Mays[Bearbeiten]

In Winnetou I ist einerseits von Tanguas Wigwam, andererseits von den Leder- bzw. Leinenzelten in Tanguas Dorf die Rede. Mag auch 'Wigwam' hier in der eigentlichen Wortbedeutung 'Behausung' gemeint sein, so lebten die Kiowa als Prärieindianer jedenfalls in Tipis.

In der Erzählung "Saiwa tjalem" nächtigt der Ich-Erzähler in der aus Rentierfellen erbauten Zelthütte (Kåta = Kohte) einer Samen-Familie. Solche Rundzelte ähneln - wie im Artikel zu Lappland abgebildet ist - einem Tipi.

Sonstiges[Bearbeiten]

Im von May nachweislich benutzten Konversations-Lexikon Pierer findet sich zum Stichwort Apachen, dass diese 'Zelthütten' mit sich führten.

Gegenüber dem Karl-May-Haus steht im Garten der Karl-May-Begegnungsstätte ein Tipi.

"Big Tipi", das mit 35 m Höhe größte Indianerzelt der Welt, steht (nach seinem ersten Standort auf der Expo 2000) jetzt in der "Erlebniswelt Fredenbaum" in Dortmund.

Weblinks[Bearbeiten]