Taverne zum heiligen Menschenfresser

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Taverne zum heiligen Menschenfresser
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Die Taverne zum heiligen Menschenfresser ist in Karl Mays Ritterroman Der beiden Quitzows letzte Fahrten die Schenke von Mutter Quail in Bristol.

Zur Zeit, von welcher wir erzählen, lag in der Nähe des alten, nun längst abgebrochenen Rathhauses ein zwar nur einstöckiges aber desto längeres Gebäude, über dessen niedriger Thür in grellen Farben ein Haifisch abgebildet war, welcher im Begriffe stand, einen Matrosen zu verschlingen, und für Denjenigen, welcher sich über die Bedeutung dieses Meisterstückes der edlen Malerkunst nicht klar werden konnte, ragte ein Brett im rechten Winkel aus der Mauer hervor, an dessen beiden Seiten in hohen Buchstaben zu lesen stand: "Taverne zum heiligen Menschenfresser."
Dieser Taverne, zu deutsch Schankstätte, wird in den Annalen der Stadt Bristol des Oefteren Erwähnung gethan, denn die Besitzer derselben waren von je her Leute, welche sich Gäste herbeizuziehen verstanden, und sowohl bei der Gefangenschaft des Königs Stephan als auch während der früher abgehaltenen Sclavenmärkte wurden in den Stuben des niedrigen Menschenfressers die Zusammenkünfte Derer abgehalten, welche entweder unbelauscht einen politischen Streich zu berathen oder irgend ein einträgliches Handelsgeschäft miteinander abzuschließen hatten. Niemals aber, weder früher noch später, war der Verkehr ein so bedeutender wie zur Zeit, da Mutter Quail hinter dem Schänktische ihr kräftiges Scepter schwang.[1]

Der Lieblings-Stammgast Mutter Quails ist der bärenstarke Kapitän der "Schwalbe", der Seemann Piet Liebenow.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten. In: Feierstunden am häuslichen Heerde. Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer Dresden 1876/77, 4. Kapitel, S. 181.