Syrr

Aus Karl-May-Wiki
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Syrr ("Geheimnis") ist ein Glanzrappe[1] (nach Karl May: Mischki en Nur[2]) mit idealem Körperbau, der vom Schah-in-Schah selbst erzogen wurde und sich von niemand anderem reiten lässt. In Karl Mays Altersroman "Im Reiche des silbernen Löwen IV" erzählt Dschafar Mirza seinem Freund Kara Ben Nemsi, wie es dazu kam:

»Es war ein köstlicher Gedanke vom Beherrscher, sein bestes, grad sein allerbestes Pferd ganz im Verborgenen und ohne jeden Zeugen so zu schulen, wie es mit Syrr geschehen ist. Es trägt nur ihn allein. Zu dem alten Kunststück mit dem Abwerfen Anderer ist es zu gut, zu edel. Aber es gehorcht eben nur dem Schah-in-Schah. Setzt sich ein Anderer auf, so bleibt es eben stehen. Am Zügel führen läßt es sich, reiten aber nicht. Damit es nicht durch seine vielen Stallbediensteten und die Mucken anderer Pferde verdorben werde, hat er es zu mir getan, wo es nicht belästigt wird. Mein kleiner aber schöner Stall steht fast ganz leer, und weil ich nicht das bin, was man einen »Reiter« zu nennen pflegt, ist Syrr nicht der Gefahr ausgesetzt, daß ich ihn behellige. Ich habe ihn also nicht geschenkt bekommen; dieses Gerücht ist falsch. Wenn der Herrscher ihn braucht, kommt er zu mir und stellt ihn dann auch selbst wieder ein. Aber er ist keineswegs dagegen, sondern es macht ihm vielmehr Spaß, wenn angebliche Reitvirtuosen mich bitten, beweisen zu dürfen, daß Syrr ihnen gehorchen müsse, er möge wollen oder nicht. Es ist noch Keiner dagewesen, der dies fertiggebracht hat, sondern es hat ein Jeder mit Beschämung abziehen müssen, weil er das Geheimnis zwischen dem Schah und diesem Pferde nicht entdecken konnte. Du schaust mich an, Effendi. Du lächelst. Glaubst du etwa, daß du es entdecken würdest?«[3]

Kara Ben Nemsi schafft es, das Vertrauen von Syrr zu gewinnen, ihn zu reiten und schließlich auf ihm ein Wettrennen gegen Ahriman Mirza auf seinem Iblis ("Teufel") zu gewinnen. Daraufhin erhält er Syrr geschenkt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Eintrag Fellfarben der Pferde/Rappe bei Wikipedia.
  2. Karl May: Im Reiche des silbernen Löwen IV. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1903, 3. Kapitel, S. 410.
  3. Karl May: Im Reiche des silbernen Löwen IV, 3. Kapitel, S. 403 f.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Tiere im Werk Karl Mays finden Sie im Karl-May-Tierlexikon (Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 145/2012) von Anja Tschakert.