Surat el kafirun

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Surat el kafirun ist eine Sure aus dem Koran.

Diese Sure ist die hundertundneunte des Koran und findet bei den Muselmännern oft eine eigentümliche Anwendung. Dieses Kapitel muß nämlich ein Moslem hersagen, wenn man ihn für betrunken hält. Die einzelnen Verse unterscheiden sich nur dadurch voneinander, daß dieselben Worte in ihnen eine verschiedene Stellung haben, und ein Betrunkener wird es nur selten dahin bringen, sie nicht zu verwechseln. Deutsch heißt diese Sure: »Sprich: 0 ihr Ungläubigen, ich verehre nicht das, was ihr verehret, und ihr verehret nicht, was ich verehre, und ich werde auch nicht verehren das, was ihr verehret, und ihr werdet nie verehren das, was ich verehre. Ihr habt eure Religion und ich die meinige.« In arabischer Sprache ist allerdings die richtige Recitation eine viel kritischere und schwierigere als im Deutschen. (Karl May in Die Gum[1])

In Deutsche Herzen - Deutsche Helden ergänzt May noch erklärend:

In der deutschen Uebersetzung bereits bemerkt man, daß man sich bei dieser Sure sehr leicht versprechen kann. Im arabischen Urtexte aber ist das noch viel schlimmer und gefährlicher, zumal in vielen Gegenden nicht das eigentliche Wort »verehren« gebraucht wird, sondern das noch schwierigere »ta›aghab›an«, welches eigentlich »bewundern« bedeutet. Die vier Silben dieses Wortes mit dem viermal wiederkehrenden Buchstaben »a« erleiden da so verzwickte Umkehrungen und Verwechselungen, daß Einer, der bei vollen Sinnen ist, sehr aufmerken muß, wenn er Fehler vermeiden will. Für einen Betrunkenen aber ist es erst recht unmöglich, die Sure richtig herzusagen. Darum gilt sie als Probe, ob Einer einen Rausch hat oder nicht.[2]

Mays Quelle für diese Erklärung war offenbar Graf d'Escayrac de Lauture: "Die Afrikanische Wüste und das Land der Schwarzen am obern Nil". Leipzig 1855.[3]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Zitiert nach Orangen und Datteln. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, S. 89.
  2. Karl May: Deutsche Herzen - Deutsche Helden. Dresden 1885-87, S. 248.
  3. Helmut Lieblang: »Sieh diese Darb, Sihdi ...«. Karl May auf den Spuren des Grafen d'Escayrac de Lauture. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1996.

Literatur[Bearbeiten]

  • Florian Schleburg: Der Prophet aber hat gesagt: »Liebe deine Esel!«. Karl Mays apo­kry­pher Ko­ran. Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 2020.

Weblinks[Bearbeiten]