Spahi

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Marokkanischer Spahi

Sipahi (persisch: ‏سپاهی‎, Sepâhi, "Soldat, Reiterei") hießen im Osmanischen Reich die von den Inhabern der türkischen Kriegerlehen zu stellenden Reiter. In Indien wurden die Eingeborenen-Verbände von der britischen Kolonialmacht Sepoy genannt.

in Frankreich[Bearbeiten]

Nach der Eroberung Algeriens gründete man in der französischen Armee Sipahi-Regimenter, dort als Spahis bezeichnet, die auch noch im 20. Jahrhundert in Algerien und Tunesien Dienst in orientalischer Tracht taten. Sie wurden regelgerecht organisiert und ausgebildet, die Offiziere und ein Teil der Unteroffiziere waren aber stets Nationalfranzosen. Die Spahis kämpften auch noch im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Ende des Algerienkrieges 1962 wurden drei der vier Spahi-Regimenter außer Dienst gestellt. Das letzte Spahi-Regiment, das 1er Spahi, war bis 1984 in Speyer stationiert.

Ein berühmter Spahi-Offizier war der Löwenjäger Jules Gérard.

bei Karl May[Bearbeiten]

In Karl Mays Kolportageroman "Die Liebe des Ulanen" kommen auch französische Spahi-Truppen vor. Die Beni Hassan-Beduinen Abu Hassan und sein Bruder Saadi werden zu den Spahis gepresst. Bei der Belagerung von Schloss Malineau desertieren sie zu den preußischen Verteidigern des Schlosses und nehmen als Pfand auch ihren Obersten Parcoureur gefangen.

»Ach so! Du befindest Dich draußen bei Denen, welche uns eingeschlossen haben?«
»Ja. Man nahm uns fest und steckte uns in das Regiment, mich und meinen Bruder - - -«
»Saadi heißt er? Nicht?«
»Herr, was weißt Du von Saadi Ben Hassan?«
»Genug. Aber erzähl weiter!«
»Wir sind in den Krieg gezogen bis heut und bis hierher. Sollen wir weiter mit? Sollen wir unser Blut und unser Leben geben für Diejenigen, mit denen wir eine ewige Blutrache haben? Nein. Während mein Bruder Wache stand, ging ich, um zu forschen, ob uns der Feind der Franzosen beschützen werde, wenn wir unsere Zuflucht bei ihm suchen.«
»So bist Du also nicht ein Spion?«
»Nein.«
»Sondern ein Ueberläufer?«
»Ja. Herr, darf ich meinen Bruder holen?«[1]

Der Ulanen-Rittmeister Richard von Königsau durchbricht den Belagerungsring und sendet preußische Truppen zu Hilfe, die dann die Spahis schlagen und Malineau Entsatz bringen können.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die Liebe des Ulanen. Kolportageroman, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1883/85, 6. Kapitel, S. 503.

Weblinks[Bearbeiten]

  • Eintrag Sipahi in der Wikipedia.