Sekretair Steinbachs

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Sekretair Steinbachs
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Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Oskar Steinbach sendet seinen Sekretair als Kurier nach Kairo, um dem Khedive Präsent und Botschaft Eminehs umgehend zukommen zu lassen, ehe er selbst dort eintreffen kann. An Bord macht der Sekretär die Bekanntschaft Gökalas, die in der Nachbarkabine untergebracht ist.

Er wußte nicht, was er thun solle. War der vermeintliche Türke wirklich ein aus Sibirien entsprungener russischer Sträfling? Wer und was aber war das Mädchen? Nur ein verkommenes Subjekt konnte in dieser Weise sich in der Gewalt eines Verbrechers befinden. Und doch wollte es dem Sekretair schwer werden, Diejenige, deren Worte er gehört hatte, unter die Verlorenen zu zählen. War dieser Russe ein Industrieritter, ein Beutelschneider, ein Bauernfänger, mit welchem sie reiste, um aus ihrer Schönheit Geld zu ziehen? Auch das war unwahrscheinlich. Ihr Verhalten sprach dagegen. Und wer war jener Deutsche, von welchem sie gesprochen hatten? Oskar war sein Vorname, und bei Prinzessin Emineh hatte er sie kennen gelernt.
"Das könnte nur der Prinz sein," dachte der Sekretair. "Ich werde doch versuchen, dieser Angelegenheit auf die Spur zu kommen."[1]

Es gelingt ihm, ein Gespräch anzuknüpfen, und er gibt ihr ein Bild Oskars:

Er zog seine Brieftasche, nahm das Bild heraus und gab es ihr. Als ihr Auge darauf fiel, stieß sie einen Ruf des Entzückens aus. Ja, das war er, und zwar noch dazu in der Uniform eines Husarenoberstwachtmeisters.[2]

Der Sekretär erfährt von Gökala viel von dem Anschlag auf Steinbach, aber auch, dass dieser vermutlich gerettet sei, und verspricht, nur dann etwas zu unternehmen, falls er nicht in Alexandria den Lebensbeweis in Form von "Instructionen" (sic!) finde.

Person und Handlung sind eigentlich völlig unbedeutend, der Sekretär taucht nicht mehr auf, in Tunis hat Steinbach einen arabischen Diener und später gar niemanden mehr. Die einzige Bedeutung liegt in zweierlei Punkten:

  • Der Leser – und nur dieser – erfährt schon hier, dass Steinbach ein Prinz ist.
  • Steinbach ist Husarenoberstwachtmeister. Das ist der Rang eines Majors. In Russland ist er Kavalleriegeneral und hat zu Hause den selben Rang. Wurde er befördert oder ist dem Autor hier ein kleiner Fehler unterlaufen? Die tatsächliche Erzählzeit macht ebenso wie die Handlung mehrere Jahre aus, so dass beides möglich scheint – die Antwort bleibt dem Leser überlassen.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Deutsche Herzen - Deutsche Helden. Erstausgabe, Münchmeyer, 16. Januar 1886, S. 183 f. hier online
  2. May, Herzen – Helden, S. 186, hier online

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.