Schreibfeder

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Karl May 1906 mit Federhalter und Stahlfeder
Karl Mays Schreibfeder

Eine Schreibfeder ist ein Schreib- und Zeichengerät. Mit einer solchen, ursprünglich aus Schilfrohr oder Vogelfeder bestehenden, Feder aus Metall (Stahl, Gold) wird meist Tinte auf Papier aufgetragen. Die Feder muss zur Handhabung von einem Federhalter gehalten werden, der bei ihren Vorgängern, der Rohrfeder und dem Feder-/Gänsekiel, nicht erforderlich war.

Die ersten in Deutschland industriell gefertigten Stahlfedern wurden in Karl Mays Geburtsjahr 1842 hergestellt.

bei Karl May[Bearbeiten]

im Leben[Bearbeiten]

Karl May benutzte Stahlfedern und auch metallene Federhalter, aber wohl keine Füllfederhalter. Denn auf einem Foto von Mays Schreibtisch sind als Schreibutensilien nur Federhalter, ein kristallenes Tintenfass und ein osmanisches Reise- (sic!) Schreibzeug aus Messing für Federn und Tinte zu sehen.

Dieter Mank äußerte sich über Mays Schreibgewohnheiten:

Ja, er soll sogar des öfteren das Tintenfaß über dem Schreibtisch ausgegossen haben, um nur geschwinder die Feder eintunken und um so eilfertiger schreiben zu können.[1]

Schreibfedern gehörten auch zu den beliebten Souvenirs, die er an seine ihm geneigten Leser verschickte. So bekam 1909 Elisabeth Barchewitz von ihm die Feder geschenkt, mit der er Winnetou IV geschrieben hatte.[2]

im Werk[Bearbeiten]

May erwähnt in seinem Werk sowohl Stahlfedern als auch Gänsekiele. In der Erzählung In der Heimath nennt er als Hersteller original englischer Stahlfedern St. George, Sommerville & Co.[3] Zur Pflege von Schreibfedern schreibt er: Die Striche sahen aus wie Kommata, wie man sie macht, wenn man eine Schreibfeder probiert oder ihren Schnabel auf das Papier drückt, um ihn elastischer zu machen oder auch um ein Härchen, welches dazwischen geraten ist, zu entfernen.[4] In Im Reiche des silbernen Löwen II ist vom Sträuben der Feder beim Niederschreiben grausamer Vorkommnisse die Rede. In Freuden und Leiden eines Vielgelesenen freut sich May über die Gabe eine[r] kolossale[n] Flasche Kanzleitinte. In Durch die Wüste meint Muhrad Ibrahim, dass ein Schreiber Federn äße. Und in Winnetou I vermutet Sam Hawkens, dass Schriftsteller an Gänsefedern kauten und ihre Körperkraft an einem Federhalter verschwendeten.

Sonstiges[Bearbeiten]

Karl May, ein Portrait von Paul Wunderlich
Werbepostkarte, um 1995
  • Paul Wunderlich stellte 1981 in einer Lithografie Karl May mit einer über ihm schwebenden Vogelfeder dar. Die Feder symbolisiert dort sowohl eine Indianerfeder (wegen ihrer Farbigkeit) als auch eine Schreibfeder.
  • Die Köstritzer Schwarzbierbrauerei brachte um 1995 eine Werbepostkarte mit dem obigen Foto Karl Mays spiegelverkehrt – mit der Stahlfeder im Federhalter und einem Köstritzer Bierdeckel – heraus, obwohl ein Gast mit der Schreibfeder in Nähe eines Deckels nichts zu schaffen hat.
  • Einen Federkiel im Logo führen Eine Feder für Winnetou, der Schreibwettbewerb "Karl May junior" für Kids zwischen 10 und 15 Jahren, das KARL MAY JAHR 2012 und der Lesemarathon Karl May – gefangene Visionen. Die Abbildung der Schreibfeder von "Karl May junior" ziert auch das Cover des Buches Eine Feder für Winnetou mit den besten Geschichten des Wettbewerbs.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Dieter Mank: Das offizielle endgültige Handbuch für den Karl-May-Fan. München 1992, S. 80.
  2. Erich Heinemann: Die Lisbeth-Barchewitz-Story. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 11/1972, S. 22. (Onlinefassung)
  3. Zitat aus: Karl May: In der Heimath. In: Old Shatterhand in der Heimat, Karl May's Gesammelte Werke Band 79, S. 22, 19. Zeile. Karl-May-Verlag Bamberg-Radebeul, 1997.
  4. Zitat aus: Karl May: Im Reiche des silbernen Löwen I. Karl May's gesammelte Reiseerzählungen Band XXVI. Freiburg i. Br. 1898, S. 590.

Weblinks[Bearbeiten]