Scherif von Mekka

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Als Scherifen übten die Haschemiten seit dem 10. Jahrhundert die Kontrolle über Mekka und Medina aus. Der oberste Scherif aus dem Clan der Haschemiten trug in Mekka den Titel eines Großscherifen. Dabei wechselten sich verschiedene Linien der Dynastie in der Ausübung des Amtes ab. Dies führte oft zu Machtkämpfen zwischen den Haschemiten.

Liste der Großscherifen[Bearbeiten]

  • Ghalib (1788-1813)
  • Yahya (1813-1827)
  • Abd al-Muttalib (1827 und 1851-1856)
  • Muhammad ibn Abd al-Muin (1827-1851)
  • Muhammad Abd al-Muin (1856-1858)
  • Abdallah (1858-1877)
  • al-Hussain (1877-1880)
  • Abd al-Muttalib (1880-1882)
  • Aun al-Rafik (1882-1905)
  • Ali (1905-1908)
  • Hussain I. ibn Ali (1908-1924)

bei Karl May[Bearbeiten]

Er ist der Stammfürst sämtlicher Nachkommen des Propheten, der Statthalter von Mekka und oberster Hüter der Kaaba und sämtlicher Heiligtümer und bekommt jährlich vom Sultan reiche Geschenke geschickt. Das Scherifat ist eigentlich nur eine geistliche Auszeichnung oder Würde, und ein Scherif soll durch seine direkte Abstammung von Muhammed nicht weltliche Vorteile genießen, aber in der muhammedanischen Welt dominieren in jeder Beziehung die geistlichen Verhältnisse, und so glauben auch die Eschraf [Eschraf = Plural von Scherif] das Recht zu haben, in Beziehung auf die materiellen Güter ebenso wie in geistlicher Hinsicht den Nichtabkömmlingen des Propheten weit voranzustehen. Diesen Standpunkt nimmt besonders der Großscherif, der Scherif el Eschraf ein. Er dünkt sich, nicht niedriger zu stehen als der Sultan, der doch der Kalif, also der Oberhirt und Beherrscher aller Gläubigen ist, und die Geschichte hat schon wiederholt Beispiele davon gebracht, daß der Herr der Kaaba gar wohl im stande ist, dem Padischah die Faust zu zeigen, zumal der Weg von Stambul nach Mekka ein weiter ist und es also seine Schwierigkeiten hat, die Zügel zwischen dort und hier so straff zu halten, wie es eigentlich geschehen sollte. Den Millionen muhammedanischer Pilger, welche nach Mekka und Medina kommen, erscheint der Großscherif näher als der von den Heiligtümern so ferne Sultan, und so ist es nicht zu verwundern, daß sie glauben, mehr unter der Macht und dem Einflusse des ersteren als des letzteren zu stehen.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • J.-D. Brandes: … mit Säbel und Koran. Saudi-Arabien oder der Aufstieg der Königsfamilie Saud und der Wahabiten. Verlag Thorbecke, 1999