Rudolf Scipio

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Rudolf Scipio (* 24. Dezember 1837 in Menneringhausen; † 3. September 1901 in Gelsenkirchen) war ein Buchhändler und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten]

Der Vater, Pfarrer in Waldeck, zwang Rudolf Scipio, der Künstler werden wollte, eine Buchhändlerlehre zu machen. Er arbeitete zunächst als Buchhändler, begann dann aber zu schreiben. Ab 1880 war Rudolf Scipio als Buchhändler in Gelsenkirchen tätig.

Er verfasste hauptsächlich kleine Heftchen-Erzählungen mit einem Umfang von 2, 3 oder 4 Bögen (32, 48 oder 64 Seiten), meistens unter den Pseudonymen Ernst Linden und R. Waldheim. Außerdem erschienen umfangreichere Jugenderzählungen, meistens unter seinem wirklichen Namen, und 1884 (nach Murray für die Jugend bearbeitet von Ernst Linden) eine Bearbeitung des Abenteuerklassikers Der Prairievogel von Charles Augustus Murray (* 1806; † 1895).

Werke (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Aus Nord und Süd. 1874, Eduard Trewendt, Leipzig und Rudolphi, Hamburg
  • Zu Wasser und zu Lande. 1875, Julius Hoffmann (K. Thienemann), Stuttgart
  • Durch Wald und Prärie. 1877, Julius Hoffmann (K. Thienemann), Stuttgart
  • Am Rande der Wildniß. 1879, Julius Hoffmann (K. Thienemann), Stuttgart
  • Durch Kampf zum Sieg. 1881, Julius Hoffmann (K. Thienemann), Stuttgart
  • Jenseits des Oceans. 1881, Carl Zieger, Leipzig
  • Der Geächtete. 1882, K. Thienemann (Julius Hoffmann), Stuttgart
  • Auf dem Kriegspfade. 1884, Enßlin & Laiblin, Reutlingen
  • Vom Stamme der Inkas. 1884, Emil Hänselmann, Stuttgart
  • Der Prärievogel. 1884, pseud. Ernst Linden, Enßlin & Laiblin, Reutlingen
  • Auf freiem Boden. 1885, Emil Hänselmann, Stuttgart
  • Ein deutscher Ritter. 1886, Norddeutsches Verlags-Institut (Pohlmann), Berlin
  • Jürgen Wullenweber. 1886, Emil Hänselmann, Stuttgart
  • Der Advokat von Readersville. 1888, Goldschmidt, Berlin
  • Aus fernen Zonen. 1892, W. Düms, Wesel
  • In der Wildnis. 1892, Süddeutsches Verlags-Institut (vormals Emil Hänselmann), Stuttgart
  • In Deutsch-Ostafrika. 1893, Abel & Müller, Leipzig
  • Auf ehrwürdigem Boden, 1874, in Die Gartenlaube, Heft 24.

Rudolf Scipio und Karl May[Bearbeiten]

Da Karl May in seiner frühen Schaffenszeit gelegentlich das Pseudonym "Ernst von Linden" verwendete, tauchte die Frage auf, ob er – ebenso wie Gabriel Ferrys Waldläufer – auch den Prairievogel bearbeitet hat. Dafür gab es aber keine Anhaltspunkte. Dagegen scheint inzwischen gesichert, dass der "Prärievogel"-Bearbeiter Rudolf Scipio war, der unter diesem Pseudonym Indianergeschichten schrieb.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Alfred Schneider: Die Jagd nach dem "Prärievogel". In: Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft "Karl-May-Biographie" Nr. 22/Dezember 1968, S. 5 sowie Notiz im Rundbrief vom 29. Januar 1969; vgl. Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1976, S. 269, Anm. 17. (Onlinefassung)

Weblinks[Bearbeiten]