Osmanisches Reich

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Osmanisches Reich (auch Ottomanisches Reich, amtliche türkische Bezeichnung 1907 Memalik-i Osmanije), ist die Bezeichnung für das Reich der Dynastie der Osmanen vom 14. Jahrhundert bis 1923. In Europa wurde das Land auch damals schon als "Türkei" bzw. "Türkisches Reich" bezeichnet. Es war für mehrere Jahrhunderte die entscheidende Macht in Kleinasien und auf dem Balkan, zeitweise auch in Nordafrika und auf der Krim. Im Laufe des 18. und vor allem 19. Jahrhunderts wurde es in der Auseinandersetzung mit den europäischen Mächten auf Kleinasien zurückgedrängt und fand in der Türkei seinen Nachfolgestaat.

Wappen des Osmanischen Reiches

Geschichte[Bearbeiten]

Eroberungen der Osmanen bis 1683
Osmanisches Reich
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Orientzyklus
Mahdi-Trilogie
Satan und Ischariot II
Am Jenseits
Im Reiche des silbernen Löwen
Et in terra pax/Und Friede auf Erden!
Die Liebe des Ulanen
Deutsche Herzen - Deutsche Helden
Waldröschen
Die Sklavenkarawane
Eine Befreiung
Die Gum (FS)
Unter Würgern
Der Krumir
Der Kys-Kaptschiji
Leïlet
Blutrache
Christi Blut und Gerechtigkeit
Christus oder Muhammed
Eine Ghasuah
Er Raml el Helahk
Der Kutb
Maria oder Fatima
Mater dolorosa
Merhameh
Nûr es Semâ - Himmelslicht
Scheba et Thar
Die "Umm ed Dschamahl"
Der Verfluchte
Abdahn Effendi
Babel und Bibel
Bei den Aussätzigen
Schamah
Die beiden Kulledschi
Das Hamaïl
Ibn el 'amm
Maghreb-el-aksa
Reise nach Ägypten
Die Rose von Sokna
Sklavenrache
Reisetagebücher
Gleichnis von den Zeitun-Beduinen
Scepter und Hammer

Frühere Zeit[Bearbeiten]

Die Überlieferungen über die Anfangszeit der Osmanen sind spärlich. Der Namensgeber Osman I. war zu Anfang des 14. Jahrhunderts der Herrscher über einen nomadischen Stamm im nordwestlichen Anatolien, der turkmenischer Herkunft und islamischen Glaubens war. Bald wurde das Byzantinische Reich, das sich zu dieser Zeit im Niedergang befand, massiv bedrängt. Sultan Mehmed bestieg 1451 den Thron und bereitete sofort die Einnahme von Konstantinopel, dem "goldenen Apfel" (später trug Wien diese Bezeichnung), vor. Konstantinopel fiel nach 54-tägiger Belagerung am 29. Mai 1453. Selim I. setzte vor allem im Osten die Eroberungsfeldzüge fort. Schließlich wurde 1516/17 das Mameluken-Reich in Ägypten zerschlagen. Damit wurde das Osmanische Reich Hüter der heiligen Stätten Mekka und Medina und der in jeder Hinsicht wichtigste islamische Staat. 1529 und 1683 wurde Wien erfolglos belagert. Obwohl das Osmanische Reich zunehmend in die Defensive geriet, war es noch immer militärisch sehr potent.

Das 19. Jahrhundert[Bearbeiten]

Ein das ganze 19. Jahrhundert durchziehendes Problem der Osmanen war der Freiheitsdrang der von ihnen besetzten Staaten. In Ägypten übernahm der Statthalter Muhammad Ali Pascha allmählich die Macht und ließ die einflussreichen Mameluken-Emire systematisch liquidieren. 1804 erhoben sich die Serben; bis 1830 erhielten sie eine weitgehende Autonomie. In den 1820er Jahren gewann die von einigen Europäern unterstützte Unabhängigkeitsbewegung in Griechenland an Dynamik. 1830 wurde das Osmanische Reich gezwungen, Griechenland in die Unabhängigkeit zu entlassen. Die so genannte "Orientalische Frage" wurde ein Dauerthema der Diplomatie. Russlands Interesse bestand in einem freien Zugang zum Mittelmeer über das Schwarze Meer und die Dardanellen. Auf dem Balkan brachte es sich als Schutzmacht der dortigen orthodoxen Christen ins Spiel. Österreich sowie England und Frankreich sahen die Gefahr der russischen Expansion und tendierten daher eher dazu, ein schwaches Osmanisches Reich aufrechtzuerhalten.

Eine Reformperiode (1838-1876) begann, die eng mit dem Namen der Großwesire Mustafa Resid Pascha und später Ali Pascha und Fuad Pascha verknüpft ist. Die Maßnahmen wurden unter dem Namen "Tanzimat-ı Hayrire" (Heilsame Neuordnung) bekannt und fallen mit der Regierungszeit von Abdülmecid und Abdülaziz zusammen. Sie stellten die Nichtmuslime im Reich auf die gleiche Stufe wie die Muslime und führten ein neues Justizsystem ein, organisierten das Steuersystem neu und legten eine allgemeine Dienstpflicht in der Armee fest. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden auch die Steuerpachten abgeschafft.

Unterdessen fanden die Unruhen auf dem Balkan kein Ende. Nach einem Krieg gegen Serbien 1876 wurde in Konstantinopel eine internationale Konferenz einberufen, um die Zukunft des Balkan zu diskutieren. Als Ergebnis der Konferenz fassten die Mächte Autonomie sowohl für zwei Provinzen auf bulgarischem Gebiet als auch für Bosnien und Herzegowina ins Auge. Als die Hohe Pforte dies ablehnte, erklärte Russland den Krieg, besetzte Edirne und rückte auf Konstantinopel vor. Da die anderen europäischen Mächte wiederum ihre Interessen bedroht sahen und ein europaweiter Krieg drohte, wurde 1878 der Berliner Kongress organisiert, dessen Hauptinitiator Bismarck war. Hier erhielten Serbien und Montenegro ihre Unabhängigkeit, und die schon vorher in Personalunion regierte Walachei mit der Moldau schlossen sich zu dem selbstständigen Staat Rumänien zusammen.

Innenpolitisch machte Abdülhamid seine Regierungsreformen wieder rückgängig. Midhat Pascha wurde abgesetzt und das Parlament aufgelöst. Abdülhamids Regierungszeit wurde durch Despotie und Spitzelei geprägt, und als Sultan hatte er de facto die alleinige Macht. Finanziell geriet die Hohe Pforte nun vollends in die Abhängigkeit der europäischen Großmächte.

Heutige Türkei[Bearbeiten]

Landkarte der Türkei

Die moderne Türkei erstreckt sich geografisch über zwei Kontinente. Anatolien, der asiatische Teil des türkischen Staatsgebiets, nimmt etwa 97 % der Fläche ein. Den europäischen Teil, das früher Rumelien genannte Gebiet, bildet das östliche Thrakien, er umfasst etwa 3 % der Landesfläche (23.623 km²).

Die Landesgrenzen der Türkei haben eine Gesamtlänge von ca. 9.850 km, davon sind 7.200 km Meeresufer. Im Westen der Türkei liegt das Ägäische Meer, im Süden das Mittelmeer und im Norden das Schwarze Meer. Im Nordwesten grenzt sie an Griechenland und Bulgarien, im Nordosten an Georgien, Armenien, Aserbaidschan, im Osten an den Iran, im Süden an den Irak und Syrien. Die politisch geteilte Insel Zypern mit der Republik Zypern und der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern befinden sich ebenfalls nicht weit von der türkischen Küste entfernt.

Osmanisches Reich bei Karl May[Bearbeiten]

im Werk[Bearbeiten]

  • In allen Reisererzählungen aus dem Balkangebiet, dem Nahen Osten und Nordafrika ist das Osmanische Reich der Handlungsort.

im Leben[Bearbeiten]

siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Bodo Guthmüller, Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Europa und die Türken in der Renaissance. Niemeyer, Tübingen 2000, ISBN 3-484-36554-4
  • Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus, BoD 2004, ISBN 3-8334-0977-0

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag Osmanisches Reich in der großen Wikipedia.
  • Der vollständige Eintrag Türkei in der großen Wikipedia.