Ombula

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Ombula
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Die Sklavenkarawane

Ombula ist in der Jugenderzählung Die Sklavenkarawane von Karl May der Name eines Dorfes im Südsudan. Bewohnt wird das Dorf vom Volk der Belanda. Die beiden Belandas Lobo und Tolo, einst Bewohner Ombulas, sind Sklaven Abu el Mots auf seiner Seribah Omm et Timsah, von wo sie jedoch flüchten könnnen.

Der Sklavenjäger Abd el Mot, Stellvertreter Abu el Mots, überfällt das Dorf in dessen Abwesenheit auf die bei Sklavenjagden übliche grausame Weise.

Die Scene, welche das gab, läßt sich unmöglich beschreiben. Männer kamen gesprungen, mit Kindern auf den Armen, die sie retten wollten. Sie stürzten, von den Kugeln getroffen, nieder, und dann riß man die Kinder aus ihren Armen. Hier kam eine alte Frau durch das Thor gerannt, laut aufjubelnd, daß sie dem Feuer entgangen war; in demselben Augenblicke wurde sie mit dem Kolben niedergeschmettert. Ein junges Weib flüchtete sich, zwei Knaben nach sich ziehend, durch das Thor. Die Kinder wurden ihr sofort entrissen; sie selbst warf man sofort nieder, um sie an Händen und Füßen zu binden. Ein stämmiger Neger, welcher in weiten Sätzen zwischen den brennenden Tokuls nach dem Thore rannte, wurde von der Kugel nicht tödlich getroffen. Er erhielt mit dem Flintenlaufe einen Stoß vor den Magen, so daß er niederstürzte; dann schnitt man ihm die Achillessehne durch, so daß der Ärmste nicht entspringen konnte.
Es geschahen ähnliche und noch viel schlimmere Thaten, so daß sich die Feder sträubt, sie zu beschreiben. Aus den einzelnen Schreien, welche man zuerst gehört hatte, war ein allgemeines Geheul und Gebrüll geworden. Die Neger hatten erkannt, daß sie es nicht mit einem zufällig ausgebrochenen Feuer, sondern mit einer Ghasuah zu thun hatten, welcher sie nicht entrinnen konnten. Die Männer wußten, daß sie dem unerbittlichen Tode verfallen seien. Viele von ihnen rotteten sich zusammen, um kämpfend zu sterben. Da sie aber keine Zeit gefunden hatten, ihre Waffen dem Feuer zu entreißen, so waren sie nur auf ihre Fäuste angewiesen und wurden schnell niedergemetzelt. Andre hatten ein Messer gefunden und benützten dasselbe, sich selbst den Tod zu geben, indem sie sich damit erstachen. Einige sprangen freiwillig in die lodernden Flammen und rissen ihre Frauen oder Kinder mit hinein, um sie vor der Sklaverei zu retten.[1]

Die Naturforscher Emil Schwarz und Ignaz Pfotenhauer können die Sklavenfänger besiegen und ihre noch lebenden Opfer befreien.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die Sklavenkarawane. In: Der Gute Kamerad, Verlag Wilhelm Spemann, Stuttgart 1889/90, 2. Kapitel, S. 367.