Oglala

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Wohngebiete der Sioux-Stämme einst und heute

Die Oglala sind ein nordamerikanischer Indianerstamm und gehören zu den Lakota aus der Sioux-Sprachfamilie. Der Name Oglala bedeutet "Die ihre Habe verschleudern", wohl im Sinne von Großzügigkeit. Die Oglala sind der volkreichste (über 22.000 im Jahr 2000) und bekannteste Stamm der Lakota, der den Freiheitskampf der Plains-Indianer maßgeblich mitbestimmte.

Über keinen Stamm der Lakota ist mehr geschrieben worden als über die Oglala. Sie waren die ersten Lakota, die nach Westen vordrangen und überschritten schon um 1780 den Missouri, um sich zwischen diesem Fluss und den Black Hills niederzulassen. Ihre Nachkommen findet man heute überwiegend in der Pine-Ridge-Reservation im südwestlichen South Dakota.

Die Oglala bilden einen von sieben Lakota-Stämmen; die anderen sechs Stämme heißen Brulé, Hunkpapa, Minneconjou, Sans Arc, Sihasapa und Two Kettles. In der Mitte des 19. Jahrhunderts lag ihr Stammesgebiet im westlichen Nebraska, wo sie wie fast sämtliche Indianer der Plains hauptsächlich von der Büffeljagd lebten und als Nomaden in Tipis wohnten.

Geschichte[Bearbeiten]

Häuptling Red Cloud um 1880

Die ersten Informationen über die Oglala kommen von Lewis und Clark im Jahr 1806. Zu Beginn der 1850er Jahre kam es zu ersten Konflikten mit den Weißen. 1854 kam es zum Kampf zwischen einer US-Einheit und Oglala- und Brulé-Kriegern, bei dem 29 Soldaten ihr Leben verloren. Es war der erste bewaffnete Konflikt zwischen der US-Armee und Indianern im Westen. Im Red Clouds Krieg (1866-68), benannt nach dem Oglala-Häuptling Red Cloud ("Rote Wolke"), wurden 81 Soldaten unter Captain William J. Fetterman von Oglala-Kriegern unter Crazy Horse getötet. 1868 boten die Amerikaner Red Cloud in Fort Laramie einen Vertrag an, der den Indianern das Gebiet um den Powder River einschließlich der Black Hills zusicherte. Red Cloud blieb der einzige Oglala-Häuptling, der einen Krieg gegen die Armee gewonnen hatte.

Auch in der Schlacht am Little Big Horn waren Oglalas beteiligt.

Heute findet man die meisten Nachkommen der Oglala in der Pine-Ridge-Reservation in South Dakota. In den 1970er Jahren erlangten sie erneut Aufmerksamkeit durch die Besetzung der Ortschaft Wounded Knee. Die Volkszählung aus dem Jahr 2000 ergab, dass 22.157 Oglala in der Pine Ridge Reservation lebten.

siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • John Okute Sica: Das Wunder vom Little Bighorn. Erzählungen aus der Welt der alten Lakota, Vorwort von Liselotte Welskopf-Henrich, Übersetzung von Frank Elstner. Palisander-Verlag, Chemnitz 2009. ISBN 978-3-938305-10-2

Weblinks[Bearbeiten]