Mit Karl May im Orient (Serie)

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Seriendaten
Originaltitel: Mit Karl May im Orient
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr(e): 1961
Länge pro Episode: ca. 28 Minuten
Episodenzahl: 7
Originalsprache: Deutsch
Musik: Boris Jojić
Idee: Winfried Schnitzler
Genre: Abenteuerfilm
Erstausstrahlung (D): 1963/2000
Besetzung


Mit Karl May im Orient ist der Titel einer mehrteiligen Fernsehserie nach Karl May, die 1961 produziert wurde. Der Produzent war Arthur Cohn.

In der Serie wurden Motive aus dem Orientzyklus verarbeitet.

Folgen[Bearbeiten]

Die sechs Folgen erhielten die Titel

  1. Kara Ben Nemsi
  2. Tod im Sumpf
  3. Die Rose von Kbili
  4. Die tote Stadt
  5. Das Geheimnis des Bettlers
  6. Der falsche Hakim
  7. Abu Seif - Der Vater des Säbels

Eine siebente Folge, deren Entstehungsumstände unklar sind, wurde später entdeckt und der 2013 erschienenen DVD hinzugefügt.

Inhalt[Bearbeiten]

serbisches Plakat

Der junge Galingré sucht den Mörder seines Vaters, Hamd el Amasat, und gerät in eine Falle. Obwohl Kara Ben Nemsi Verdacht schöpft, kann er ihn nicht mehr retten. Gemeinsam mit seinem neuen Diener, Halef, nimmt Kara Ben Nemsi die Verfolgung auf. Im Sumpf treffen sie auf Sir David Lindsay und dessen Sekretärin Nelly, die sich ihnen – genau wie ihr Führer Omar Ben Sadek – anschließen. In der Oase Kbilli treffen sie wieder auf den Schurken und werden vom bestochenen Wekil vor Gericht gestellt. Als sich das Blatt zu wenden beginnt, putscht der Onbaschi und setzt den Wekil ab. Im allgemeinen Getümmel kann der Mörder entkommen. Sie folgen ihm in die "tote Stadt", einer Ruinenstadt mit einem unterirdischen Felsenlabyrith, und geraten dort in einen Hinterhalt. Glücklicherweise geschieht ihnen nichts. Amasat entkommt schwer verletzt.

Ein geheimnisvoller Bote will Kara Ben Nemsi vor einer Verschwörung warnen, wird aber ermordet, bevor er sich genau erklären kann. Kara Ben Nemsi verkleidet sich als Hakim, um zu dem schwer verletzten Hamd el Amasat gerufen zu werden. Zwar wird Kara enttarnt, bevor er alle Geheimnisse entdeckt hat, aber er kehrt nachts zurück – leider sind da die Schurken schon nach Arabien aufgebrochen. Die Freunde nehmen mit Sir David Lindsays Jacht die Verfolgung auf. In der Nacht wird das Schiff von den Piraten Abu Seifs überfallen. Während Abu Seif und Kara Ben Nemsi einen Zweikampf ausfechten, kann Halef fliehen. Abu Seif gewinnt mit unfairen Mitteln. In der Nacht, als Abu Seif auf Raubzug aus ist, gelingt es Halef, seine Freunde zu befreien. Als der Seeräuber zurückkehrt, wird er überwältigt. Unter seinen neuen Gefangenen sind auch Hanneh, in die Halef sich verliebt, und Amschah, die in Abu Seif den Mörder ihres Mannes erkennt. Nach den Gesetzen der Blutrache fordert sie Abu Seifs Leben, aber nach den Gesetzen der Ateibeh muss er im Kampf sterben. Sie selbst darf als Weib nicht mit ihm fechten, aber als Halef um Hannehs Hand anhält, ist er als ihr designierter Schwiegersohn jetzt ein Ateibeh und darf für sie antreten. Er ist fast vor dem Sieg, da trickst Abu Seif erneut und kann fliehen. Abends wird die Hochzeit von Hanneh und Halef gefeiert und Sir David verkündet, zurück nach England zu reisen, um eine archäologische Expedition in die "tote Stadt" zu organisieren. In die Feierlichkeiten platzt ein Bote und verkündet "Krieg!" – dann bricht die Serie ab.

Dreharbeiten[Bearbeiten]

Die ausführende Firma war die Michael Arthur Film mit Sitz in Vaduz (Liechtenstein), der Produzent Arthur Cohn.

Nach einem Drehbuch von Winfried Schnitzler drehte Regisseur Francesco Stefani mit bescheidenem Etat 1961 an Schauplätzen in der Umgebung von Obrovać in Jugoslawien, noch bevor dort viele der Karl-May-Kinofilme der 1960er Jahre entstanden. Allerdings fanden viele Aufnahmen "indoor" statt. Die Serienteile wurden auf 35mm-Film (Kinofilmmaterial) gedreht.

Laut Wikipedia-Artikel übernahm Eduard Wiemuth auch die Rolle "Der Alte bei Mamur (Mübarek?)". Ende August 1961 besuchte Karl-May-Verleger Lothar Schmid die Dreharbeiten in Jugoslawien.[1]

Veröffentlichung[Bearbeiten]

Die Umstände rund um Entstehung und Ausstrahlung der Serie sind schlecht dokumentiert und teilweise widersprüchlich. Sie sollte offenbar ursprünglich für den Start des neuen Fernsehsenders Freies Fernsehen GmbH bzw. Deutschland-Fernsehen GmbH gedreht werden und wurde nach dessen Verbot (Bundesverfassungsgerichtsurteil vom 28.Februar 1961) vom stattdessen gegründeten ZDF übernommen.

Eigentlich war die Serie mit 13 Teilen zu je 27 Minuten geplant, wovon sechs Folgen gleich und sieben später gedreht werden sollten. Nach dem Verbot des privat finanzierten "Deutschland-Fernsehens" wurde die auftraggebende Firma liquidiert. Die gedrehten Folgen verschwanden im Archiv.

Die Fernsehpremiere mit dem ersten Teil erfolgte laut Wikipedia-Artikel während des Versuchsprogramms des ZDFs auf der Funkausstellung in Berlin am 2. Oktober 1963. Das Karl-May-Filmbuch nennt drei weitere Termine: Am 31.August Folge 5, am am 2.September Folge 1 und am 5.September Folge 6. Im Booklet zur DVD wird die Funkausstellung nicht erwähnt.

Die Resonanz und Kritik der Zuschauer war jedoch derart katastrophal, dass das ZDF sowohl auf die Produktion weiterer Teile verzichtete, als auch auf die Wiederholung der Serie im späteren regulären Sendebetrieb.

Eine Art "Welturaufführung" erlebten die beiden ersten Teile der Serie, als sie am 2. April 2000 im Stern-Theater in Göttingen aufgeführt wurden.

In Jugoslawien wurden die vorhandenen Folgen zu zwei Spielfilmen zusammengeschnitten ("Taijne Orienta: Kara Ben Nemzi") und im Kino gezeigt. ; [2] Als Produktionsfirmen sind Freies Fernsehen (Zapadna Nemacka) und Dubrava Film Zagreb angegeben.

DVD-Cover

Medien[Bearbeiten]

  • DVD-Veröffentlichung 2013.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Booklet, S. 6.
  2. Booklet, S. 7.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]