Kenadem

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Kenadem
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Die Sklavenkarawane

Kenadem ist bei Karl May ein Emirat im Lande Dar Runga[1] im Sudan. Sein Fürst war Barak el Kasi (deutsch: "Barak der Strenge"). Als der von ihm zum Tode verurteilte Abd el Mot flieht und auch den Sohn Baraks entführt, lässt der Emir seine Sklaven frei und sucht im ganzen Sudan nach seinem Sohn.

Dieser erfährt durch den deutschen Forscher Emil Schwarz zum ersten Male von seiner Heimat:

»Ke - na - dem! Kenadem!« wiederholte er erst langsam und dann schnell. Auf seinen Wangen kam und ging die Röte, und sein Atem flog, als er fortfuhr: »Kenadem! O, mein Kopf, mein Gedächtnis, meine Erinnerung! Allah, Allah! Kenadem, Kenadem! Welch ein süßes, welch ein herrliches Wort! Ich kannte es; es lag in mir begraben, nein, nicht begraben, sondern es schlief nur und brauchte bloß aufgeweckt zu werden! Aber ich fand keinen Menschen, der es nannte, der es aussprach. Kenadem, so hieß meine Heimat, so hieß der Ort, an dem meine Eltern wohnten! Kenadem, Kenadem! Wo liegt es? Wer weiß, wo es liegt?!«
Er sah sich im Kreise um, mit einem Blicke, einem Gesichtsausdrucke, als ob von der Antwort sein Leben abhängig sei.
»Es liegt in Dar Runga,« antwortete Schwarz. »Südlich vom See Rahat Gerasi.«[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Dar Runga, ehemaliges Sultanat im Wadai-Gebiet des heutigen Tschad
  2. Karl May: Die Sklavenkarawane. Jugenderzählung, in: "Der Gute Kamerad", Verlag Wilhelm Spemann, Stuttgart 1889/90, 4. Kapitel, S. 562.