Karl May (Film)

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Filmdaten
Deutscher Titel: Karl May
Erscheinungsjahr: 1974
Länge (PAL-DVD): zwei Folgen von jeweils ca. 90 min Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 6 Jahre
Stab
Regie: Hans-Jürgen Syberberg
Drehbuch: Hans-Jürgen Syberberg
Musik: *Gustav Mahler
  • Frederic Chopin
  • Franz Liszt
  • Johann Sebastian Bach
  • Eugen d'Albert
  • Charles Gounod
Kamera: Dietrich Lohmann
Schnitt: Ingrid Broszat
Besetzung

u.a.

Filmplakat

"Karl May" ist ein Film von Hans-Jürgen Syberberg aus dem Jahr 1974. Für das Fernsehen wurde er geteilt ("Bloody Dark Grounds" & "Die Seele ist ein weites Land, in das wir fliehen").

1899 befindet Karl May gerade seine Orientreise, als der Verlag, in dem seine Kolportageromane verlegt wurden, verkauft wird. Diese Romane werden unter seinem Namen neu veröffentlicht und die Presse beginnt eine Kampagne gegen diese "Schundliteratur". May "wehrt" sich, in dem er Prozesse führt und "das Gute" in seinen Schriften erklärt. Er trennt sich von seiner Frau Emma und heiratet Klara Plöhn. Seine Feinde und seine Freunde umkämpfen ihn. Nach seinem großartigen Vortrag in Wien stirbt er am 30. März in Radebeul.

Filmhandlung[Bearbeiten]

Teil 1: Bloody Dark Grounds[Bearbeiten]

Der Dichter Karl May plant zur Jahrhundertwende eine große Weltreise. Zwischendurch tritt er in Schulen auf und erzählt von seinen Reisen durch Amerika und den Orient. Immer behauptet er, er habe alle seine Abenteuer selbst erlebt.

Auch anderweitig ist May sehr bekannt: Er bekommt Fanpost von Menschen, die er mit seinen Erzählungen begeistert oder durch Schilderungen zum Christen bekehrt hat. Trotzdem gibt es Probleme für ihn mit der Witwe Münchmeyer und einem Journalisten, der ihn auf den Index setzen will.

Trotzdem beginnt er seine Weltreise, die ihn nach Kairo über Indien nach Ceylon und Sumatra führen soll. Um zu beweisen, dass er tatsächlich nun die Orte seiner Bücher besucht, schreibt er fleißig Ansichtskarten an Verleger und Freunde.

Doch die glauben ihm auch diesmal nicht. Sie bezichtigen ihn, seine beschriebenen Abenteuer nie selbst erlebt zu haben, sondern sich bei fremden Quellen bedient zu haben. Außerdem werfen sie ihm vor, sich als Katholik ausgegeben zu haben, obwohl er Protestant sei. Dazu kommen noch frühere Kolportagen ans Licht, die May unter einem Pseudonym geschrieben hat. Treibende Kraft bei dieser Kampagne ist die Witwe Münchmeyer.

May erfährt von diesen Vorwürfen und bricht seine Reise ab. Die Veröffentlichung seiner Kolportagen unter seinem richtigen Namen versucht er zu verhindern. Doch dabei trifft er auf eine schwierige Aufgabe, denn der Verleger Fischer kennt Mays Vergangenheit und setzt sein Wissen gegen May ein. Ein Papierkrieg mit vielen Prozessen beginnt.

Ein weiterer Widersacher tritt auf den Plan: Der Redakteur Lebius will Karl May vernichten, indem er seine Vergangenheit offenzulegen versucht. Lebius schleicht sich bei May ein, um ihm ein Geschäft vorzuschlagen, doch May erkennt dessen Absichten.

Daher zeigt Lebius ihn vor Gericht an. Es kommt zum Prozess, der mit scheinheiligen Argumenten geführt wird. Lebius unterliegt, doch er probiert es erneut. Es kommt zu einer Prozesswelle, durch die Mays genaueste Vergangenheit ans Tageslicht kommt und mehr und mehr gegen ihn verwendet wird.

Doch auch in Mays Privatleben gibt es eine Veränderung: Er lässt sich von seiner Frau Emma scheiden, um seine Sekretärin Klara Plöhn zu heiraten.

Teil 2: Die Seele ist ein weites Land, in das wir fliehen[Bearbeiten]

Emma May, die ehemalige Frau Mays, ist auch gleichzeitig eine Freundin Pauline Münchmeyers, der sie nun durch Verleumdungen beim Prozess gegen Karl hilft.

Auch nach Niederlagen stecken die Gegner nicht zurück: Immer wieder wird prozessiert, und immer stärkere Geschütze werden aufgefahren. Es kommt zu Hausdurchsuchungen bei May, bei dem Mays Testament sowie einige Verträge und Quittungen zu Tage kommen. Sogar eine Postsperre wird May auferlegt. Während den Prozessen schreibt May sein neues Buch "Et in terra pax" ("Und Friede auf Erden"). Doch der Verleger, der einzelne Teile ungelesen abdruckt, erwartet eine imperialistische Geschichte gegen die Chinesen, über den Boxeraufstand und ähnliches. Mays Buch ist zu friedvoll; ein unbekannter Autor schreibt es zu Ende.

Mit dem Maler Sascha Schneider verbindet May eine besondere Freundschaft. May fühlt sich von ihm verstanden, und lässt ihn die Titelbilder seiner Bücher malen.

Schließlich gewinnt May seine Prozesse, und Lebius wird verurteilt. Dabei lernt May seinen späteren Verleger E.A. Schmidt, den Gründer des Karl-May-Verlages, kennen.

Kurz vor seinem Tod hält May im Wiener Sofiensaal seinen bekannten Vortrag: "Empor ins Reich der Edelmenschen". Die Zuschauer sind begeistert - unter ihnen im Publikum Personen wie Georg Trakl, Heinrich Mann und Adolf Hitler. Am 30. März 1912 stirbt Karl May in Radebeul.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]