Jules de Rallion

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Werke mit
Jules de Rallion
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Die Liebe des Ulanen

Jules de Rallion ist ein reicher französischer Graf. Er ist der Cousin von Ida und Hedwig de Rallion.

Er »war ... bereits dem dreißigsten Jahre nahe. Lang und hager gebaut, war auch sein Kopf aus der Breite in die Höhe gedrückt. Das schmale, scharfe Gesicht glich dem Kopfe eines Raubvogels. Die Augen waren stechend, die Brauen buschig und an der Nasenwurzel zusammenstoßend; die Nase besaß eine schlimme Schärfe; die Lippen waren schmal, und das Kinn machte über dem langen dünnen, aus einer hohen Cravatte hervorschießenden Halse, wie es schien, eine Bewegung nach seitwärts, als erheische es der aristokratische Stolz seines Besitzers, sich nicht berühren zu lassen.«

Jules de Rallion verkehrt im Hause seiner Tante in Paris. Dort gerät er mit Gebhardt von Königsau aneinander. Einer Forderung entzieht er sich feige durch Abreise. Er erlangt später die Gunst der Kaiserin Eugénie und erhält großen Einfluss am Hofe Napoleons III. Dort lernt er Capitän Albin Richemonte kennen, mit dem zusammen er beschließt, die Familien von Königsau und von Goldberg zu ruinieren. Mit dem Capitän heuert er den Verbrecher Lermille an, die Zwillinge des Grafen Kunz von Goldberg und dessen Frau, Hedwig von Goldberg, seiner Cousine, zu entführen. Die von Königsaus werden durch einen geschickt eingefädelten Güterkauf und anschließenden Raub des Kaufertrages (durch den dazu gedungenen Henry de Lormelle) um ihr Vermögen gebracht. Unter dem Decknamen Macon beauftragt de Rallion den französischen Rittmeister Bernard de Lemarch, als Spion unter dem Namen Haller in Berlin bei den von Königsaus die preußischen Kriegsvorbreitungen auszukundschaften. Jules de Rallion weiß nicht, dass Bernard einer der beiden geraubten Zwillinge der von Goldbergs ist.

Auf Schloss Ortry beteiligt er sich an der Bildung der Franctireur-Corps Richemontes. Sein Sohn soll nach seinem Willen die Baronesse Marion de Sainte-Marie, die auf Ortry lebt, heiraten. Dieser Plan gelingt nicht. Bei einem geheimen Treffen der Franctireurs wird er von dem für Preußen spionierenden Wachtmeister Fritz Schneeberg, dem anderen verschleppten Zwilling (was de Rallion nicht weiß), als dieser entdeckt wird und fliehen muss, durch einen Messerstich in die Hand verletzt.

Nach der Niederlage der Franzosen im Deutsch-Französischen Krieg hält sich de Rallion unter dem Decknamen "Bonblanc" als angeblicher Vertreter der Genfer Convention im preußischen Hauptquartier auf. Richard von Königsau erkennt ihn und lässt ihn verhaften. Als Jules de Rallion hört, dass sein Sohn gefallen ist, legt er ein umfassendes Geständnis seiner Schandtaten ab.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.