Johann Jacob Schütz

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Jacob Schütz (* 7. September 1640 in Frankfurt am Main, † vermutlich 22. Mai 1690 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Jurist, Pietist und evangelischer Kirchenlieddichter.

Johann Jacob Schütz und Karl May[Bearbeiten]

Erwähnungen in Karl Mays Werk[Bearbeiten]

Da wendete sie sich gegen das Fenster, durch welches die Strahlen der winterlichen Sonne hereinbrachen, faltete die Hände und sagte mit halblauter Stimme:
"Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut,
Dem Vater aller Güte,
Dem Gott, der alle Wunder thut,
Dem Gott, der mein Gemüthe
Mit seinem reichen Trost erfüllt,
Dem Gott, der allen Jammer stillt.
Gebt unserm Gott die Ehre!"
Und hingerissen von dem frommen Bilde, welches ihm die Schwester bot, trat er zu ihr, legte den linken Arm um sie, zog sie an sich, ergriff mit seiner Rechten ihre beiden Hände und sagte:
"Ich rief den Herrn in meiner Noth:
Ach Gott, erhör' mein Schreien!
Da half mein Helfer mir vom Tod
Und ließ mir Trost gedeihen.
Drum dank, ach Gott, drum dank ich Dir
Ach danket, danket Gott mit mir;
Gebt unserm Gott die Ehre!"
Und beide vereint fuhren dann fort:
"So kommet vor sein Angesicht
Mit jauchzenvollen Sprüngen.
Bezahlet die gelobte Pflicht,
Und laßt uns fröhlich singen:
Der Herr hat Alles wohl bedacht
Und alles, alles recht gemacht;
Gebt unserm Gott die Ehre!"
Sie standen noch eine Weile in einander verschlungen, still und in Dankbarkeit versunken. (Der verlorne Sohn)[1]

Der Augenblick war ein zu gewaltiger. Alle sanken auf die Kniee nieder. Da begann der Pfarrer:
"Ich rief den Herrn in meiner Noth:
Ach Gott, vernimm mein Schreien!
Da half mein Helfer mir vom Tod
Und ließ mir Trost gedeihen.
Drum dank, ach Gott, drum dank ich Dir.
Ach danket, danket Gott mit mir!
Gebt unserm Gott die Ehre!"
Alle sangen mit, Alle, nur Antons Eltern nicht und der Professor nicht; diese fanden selbst zu diesem Lobliede keine Worte, keine Töne. (Der Weg zum Glück)[2]

Da begannen die Kirchenglocken zu läuten. Es waren nur zwei kleine, armselige Glöcklein, welche im schwanken Kirchthurme ihre dünnen Stimmen ertönen ließen, aber es klang den drei Anwesenden doch, als ob diese Stimmen voll und gewaltig vom Thurme eines Domes erschallten. Und da fuhr der Heiner sich mit der einen Hand über die thränenden Augen und begann mit leiser, nach und nach stärkerer Stimme:
"Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut,
Dem Vater aller Güte,
Dem Gott, der große Wunder thut,
Dem Gott, der mein Gemüthe
Mit seinem reichen Trost erfüllt,
Dem Gott, der alle Jammer stillt.
Gebt unserm Gott die Ehre!"
Und der Elephantenhanns, welcher wieder zu sich gekommen war und die Augen geöffnet hatte, fuhr fort:
"Ich rief den Herrn in meiner Noth:
'Ach Gott, vernimm mein Schreien!'
Da half mein Helfer mir vom Tod
Und ließ mir Trost gedeihen.
Drum dank, ach Gott, drum dank ich Dir!
Ach danket, danket Gott mit mir!
Gebt unserm Gott die Ehre!"
Als jetzt nun die Stimmen des Vaters und des Sohnes zusammen erschallten, drehte sich der König nach ihnen um und fiel mit ein:
"Es danken Dir die Himmelsheer',
O Herrscher aller Thronen,
Und die auf Erd', in Luft und Meer
In Deinem Schatten wohnen,
Die preisen Deine Lieb und Macht,
Die Alles, Alles wohl gemacht.
Gebt unserm Gott die Ehre!"
Das Geläute war verhallt und still standen die Drei, still wie in der Kirche, bis der König sein Notizbuch aus der Tasche zog. (Der Weg zum Glück)[3]

Old Shatterhand drückte ihm leise die von den Fesseln verwundeten Hände, zeigte dann zum Himmel empor und sagte im herzlichsten Tone:
"Danken Sie nicht den Menschen, lieber Freund, sondern danken Sie unserem Herrgott da oben, welcher Ihnen die Kraft gegeben hat, den unbeschreiblichen Jammer zu überstehen. Er ist es ja, der uns geleitet und beschützt hat, so daß wir gerade noch zur rechten Zeit hier eingetroffen sind. Uns haben Sie nicht Dank zu sagen. Wir sind nur seine Werkzeuge gewesen; zu ihm aber wollen wir alle unser Gebet emporsenden, wie es in unserem schönen, deutschen Kirchenliede heißt:
Ich rief den Herrn in meiner Not:
'Ach Gott, vernimm mein Schreien!'
Da half mein Helfer mir vom Tod
Und ließ mir Trost gedeihen.
Drum dank', ach Gott, drum dank' ich dir!
Ach, danket, danket Gott mit mir;
Gebt unserm Gott die Ehre!"
Er hatte seinen Hut abgenommen und die Worte langsam, laut und innig wie ein Gebet gesprochen. Auch die andern hatten ihre Häupter entblößt, und als er geendet hatte, erklang aus jedem Munde ein frommes, kräftiges "Amen!"
Der am Boden liegende, gefesselte Häuptling der Sioux hatte diesen Vorgang mit staunendem Blick beobachtet. (Der Sohn des Bärenjägers)[4]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der verlorne Sohn. In: Karl Mays Werke, S. 22006 f. (vgl. KMW-II.17, S. 1697 f.).
  2. Karl May: Der Weg zum Glück. In: Karl Mays Werke, S. 29962 (vgl. KMW-II.26, S. 138).
  3. Karl May: Der Weg zum Glück. In: Karl Mays Werke, S. 31504–31506 (vgl. KMW-II.27, S. 1144 f.).
  4. Karl May: Der Sohn des Bärenjägers. In: Karl Mays Werke, S. 35784 f. (vgl. KMW-III.1-184:38, S. 587).

Weblinks[Bearbeiten]