Im Aeroplan um die Erde

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Im Aeroplan um die Erde ist ein Roman von Robert Kraft, der 1910 als Abschluss der Kolportageromanreihe Gesammelte Reise- und Abenteuerromane im Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer erschienen ist.

Inhalt[Bearbeiten]

Karl Breithaupt, letzter Überlebender einer Sahara-Expedition, wird von der Besatzung eines Luftschiffes vor dem Verschmachtungstod gerettet. Das Luftschiff "Tyrann" steht unter der Führung von Georg Hartung, der gemeinsam mit Leonor Morris und Adam Green vor einigen Jahren die Erde in einem Panzerautomobil umrundet hat. Inzwischen ist es ihnen gelungen, das Rätsel um das von Leonors Vater entdeckte geheimnisvolle Morrisit zu lösen und sie können es selbst herstellen. Damit verfügt Hartung über eine unerschöpfliche Energiequelle, mit der er sein Luftschiff antreiben kann. Dieses birgt noch weitere Geheimnisse: Es ist aus einem sehr leichten und widerstandsfähigen Radiumaluminium gebaut und mit einem Radiumgas gefüllt, das noch sehr viel leichter als Helium ist. An Bord befinden sich auch die tollkühne Luftlady Lilly Leley und ein von ihr konstruierter Aeroplan, die "Libelle", ebenfalls aus Radiumaluminium hergestellt.

Durch einen Unfall werden Lilly und Karl von dem Luftschiff getrennt, beide beschließen daher zum Monte Cerboli in Mexiko aufzubrechen, der das Ziel des "Tyrannen" ist, da sich Hartung und seine geheime Gesellschaft, in die auch Karl Breithaupt aufgenommen werden will, dort eine neue Heimat suchen wollen. Den Ozean überqueren sie, indem sie mit dem Aeroplan einem Schiff folgen, um für den Fall einer Havarie landen zu können. An Bord des Schiffes befinden sich unter anderem auch Lillys früherer Manager und ein Detektiv, die hinter das Geheimnis des Radiumaluminiums kommen wollen und den Aeroplan zum Landen zwingen, indem sie einen der Wassertanks anschießen. Lilly und Karl werden mit einem Haftbefehl festgenommen, den der Detektiv bei sich führt und der eigentlich für eine spanische Anarchistin ausgestellt ist. Beiden gelingt aber mit Hilfe der Schiffsbesatzung die Flucht und sie erreichen den Monte Cerboli, wo der "Tyrann" allerdings nicht angekommen ist. Dafür entdecken sie dort einen zwergenhaften, geistesgestörten Mann, offenbar ein Flieger, der auf dem abgeschlossenen Berg abgestürzt ist und in der Einsamkeit seinen Verstand verloren hat. Dieser spricht nur wenige Worte und murmelt ständig "Tot, alles tot", wobei er geographische Koordinaten angibt, die in der Nähe des Platzes liegen, an dem Breithaupt und die Luftlady vom "Tyrannen" getrennt worden sind. Gemeinsam mit dem Mann, den sie Alberich taufen, kehren Lilly und Karl unter düsteren Vorahnungen in die Sahara zurück. Dort müssen sie zunächst feststellen, dass der "Tyrann" auch hier nicht wieder gewesen ist, da sie eine zurückgelassene Botschaft noch unberührt vorfinden. Sie fliegen weiter zu den von Alberich angegebenen Koordinaten und finden unterwegs noch einen riesigen Sandberg, indem sich mehrere Leichen und Trümmerteile des "Tyrannen" befinden und gehen davon aus, dass dieser abgestürzt ist. An den von Alberich angegebenen Koordinaten entdecken sie ein unterirdisches Höhlensystem, in dem sie von einer Wahnsinnigen, die sich Ida Pfeiffer nennt, eingeschlossen werden sollen. Ihnen gelingt die Flucht und sie beschließen nun, weiter nach Utopia zu fliegen, dem Stützpunkt von Hartung, um die Nachricht vom Absturz des "Tyrannen" zu überbringen. Bei einem Zwischenstopp auf dem Dach einer Moschee in Timbuktu verlieren sie ein wichtiges Teil des Aeroplans und werden von Priestern attackiert, können aber schließlich doch weiterfliegen.

Utopia finden sie verlassen vor, da die Einwohner wegen eines Kohlensäureausbruchs in einem weiteren Luftschiff flüchten mussten und danach über die östliche Richtung nach Mexiko zum Monte Cerboli aufgebrochen sind. Lilly, Karl und Alberich folgen nun dem zweiten Luftschiff, das unterwegs mehrere Stationen anlaufen will. An diesen Orten gibt es Geheimnisse zu klären, was die Bewohner von Utopia schon länger vorhatten. Am ersten dieser Orte, in Indien gelegen, geraten Karl und Lilly in die Gewalt der Skari-Sekte, die mit importierten Riesenschlangen aus Südamerika einen alten Kult wieder aufleben lassen will. Als sie den Schlangen geopfert werden sollen, trifft im letzten Augenblick die Besatzung des zweiten Luftschiffs ein, angeführt von Georg Hartung und Adam Green. Damit klärt sich auch das Schicksal des "Tyrannen" auf. Dieser ist wegen einer Fehlfunktion zwar abgestürzt, der Großteil der Mannschaft hatte aber überlebt und war dann in Begleitung einer arabischen Händlerkarawane zur Westküste Afrikas aufgebrochen. Unterwegs hatte man einen vom Utopia-Luftschiff Richtung Westen zum Monte Cerboli ausgeschickten Aeroplan bemerkt, mit diesem waren Hartung und Green dann wieder Richtung Osten hinter dem Luftschiff hergeflogen und dann schließlich von Alberich bemerkt worden, der bei Lillys Aeroplan gewartet hatte, während diese mit Karl das Versteck der Skaris besucht hatte. Alberich wird zudem von Adam Green als ein alter Freund erkannt und findet durch die Nennung seines Namens, Oliphant Dorlington, auch sein Gedächtnis wieder.

Diverses[Bearbeiten]

  • Im Aeroplan um die Erde ist eine Fortsetzung des Romans Im Panzerautomobil um die Erde, mit dem die Kolportageromanreihe Die Augen der Sphinx gestartet wurde.
  • Am Schluss wird eine mögliche weitere Fortsetzung angedeutet, diese erschien aber nicht mehr.
  • In den für Robert Kraft typischen Einschüben wird an zwei Stellen Jules Verne erwähnt.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Der Roman erschien 1910 in den Lieferungen 37 bis 44 der Reihe Gesammelte Reise- und Abenteuer-Romane (die alternativ nach dem Titel des ersten Romans dieser Reihe auch als Der Graf von Saint-Germain bezeichnet wird). Lieferunge dieser Ausgabe sind bislang aber nicht nachgewiesen.

Eine erste Buchausgabe bei Münchmeyer wird auf 1912 datiert, in dieser erschien der Roman gemeinsam mit Die Arbeiten des Herkules. Buchausgaben als Einzelausgaben sind für 1922, 1923 und 1924 nachgewiesen, 1925 erschien nochmals eine Ausgabe gemeinsam mit die Arbeiten des Herkules. 1925 erschien zudem noch eine zweite Heftausgabe in der Reihe Roberts Kraft’s gesammelte Romane – Die Augen der Sphinx. Hier wurde Im Aeroplan um die Erde in den Lieferungen 49 bis 56 veröffentlicht.

Bei Hobby-Nostalgie-Druck erschien 1996 eine neu gesetzte Ausgabe in sieben Heften.[1]

Laut einer Werbeannonce auf der Rückseite einer auf 1918 geschätzten Ausgabe von Das Glück von Robin Hood gab es um diese Zeit noch eine Buchausgabe in der Reihe Robert Kraft’s Zeit- und Welt-Romane. Hier soll der Roman als Band 6 der I. Serie erschienen sein.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 629 ff.
  2. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 609.