Ich gehe fort in das gelobte Land (Gedicht)

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Ich gehe fort in das gelobte Land ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

Ich gehe fort in das gelobte Land;
O haltet mich nicht fest; ich gehe hin.
Ich fühle, daß ich dort in Gottes Hand
Und hier bei Euch in fremden Händen bin.
Ich gehe fort; ich gehe wirklich fort,
Wenn auch der Körper noch hier bei Euch bleibt.
Es liegt ja doch die wahre Heimath dort
Für meine Seele, die Ihr von Euch treibt.
Hier finde ich in meiner Einsamkeit
Nur Angriff, wo ich Hülfe finden will;
Drum geh ich fort, so weit und doch nicht weit;
Vielleicht wird's dann auch endlich in Euch still.
Und merkt Ihr dann, was Euch verloren ging,
So ruft die ferne Seele Euch zurück.
Das größte Opfer dünkt mir noch gering
Für meine Seligkeit, für Euer Glück![1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Während seiner Orientreise verfasste Karl May am 11. Juni 1900 in Damaskus das Gedicht als Schreiben an Johannes Dederle.[2]

Zu Mays Lebzeiten wurde dieses Poem nicht veröffentlicht.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik II. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2005, S. 359. ISBN 978-3-7802-0170-6.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 359.