Herrn W. F. in Wien

Aus Karl-May-Wiki
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Herrn W.F. in Wien ist eine Antwort des Redakteurs Karl May im Briefkasten in Nummer 26 der Zeitschrift Frohe Stunden auf eine Leseranfrage. May macht darin Werbung für die Zeitschrift Heimgarten, die seine Erzählung Die Rose von Kahira enthielt.

Text[Bearbeiten]

Herrn W. F. in Wien. Sie klagen über die Mangelhaftigkeit Ihrer vaterländischen Belletristik und stellen die Aufgabe an uns, Ihnen auch nur ein e i n z i g e s Blatt zu nennen, welches das Lesen wirklich verdient? Auch Ihnen gelten die Worte: "Sieh’, das Gute liegt so nahe!" W o l l e n Sie es nicht ergreifen oder sagt es Ihrem Geschmack nur nicht zu? Unter den wenigen Journalen, welche wir Ihnen rühmlichst nennen könnten, sei nur ein e i n z i g e s , wie Sie es je wünschen, erwähnt. Der von P. K. Rosepper [recte: Rosegger] herausgegebene und bei Leykam-Josefsthal in Graz erscheinende "Heimgarten" ist ein Unternehmen, welches wir jedem Freunde wahrhaft gediegener Lectüre nur empfehlen können. Schon der Name des Herausgebers bürgt für den Werth des Blattes; das Programm, welches dem Letzteren zu Grunde liegt, verdient die beste Anerkennung, und die Art und Weise der Ausführung darf des Lobes nicht entbehren. Nehmen Sie ein Exemplar zur Hand, und sie werden von Ausstattung und Inhalt vollständig befriedigt sein. Uns liegt jetzt das 3. Heft des II. Jahrganges vor. Es enthält: "Auf Sommerfrische" von Louise Lecher, "Der Musikant" von P. K. Rosepper [Rosegger], "Sag’, liebes Kindchen", Gedicht von Robert Hamerling, "Die Rose von Kahira" von Karl May, "Das Verbrechen einer Mutter" von Karl Thomas, "Johannes Kepler" von Dr. Richard Peinlich, "Träume und Ordensgeschichten" von Bauernfeld, "Altweibersommer" von A. Siedenburg, "Vom kleinen, ewigen Krieg" von F. A. Bacciocco, "Aus der Naturgeschichte des Weibes", "O einmal noch so froh sein," Gedicht von Ernst Rauscher, die "Nacht der Weihe" von R. Hamerling, und unter der Rubrik "Kleine Laube" wird ein ganzer Schatz des Interessantesten geboten, den zu heben wir Ihnen gern unsern wohlgemeinten Rath ertheilen. K. M.