Henry de Lormelle

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Henry de Lormelle
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Die Liebe des Ulanen

Henry de Lormelle, auch Lemartel, ist der Roi des chiffoniers (Lumpenkönig) von Paris. Er ist verwitwet und der Vater von Agnes Lemartel. Lemartels Wiege stand nicht an einer gewöhnlichen Stelle[1]; über seine Herkunft erfährt man jedoch nichts Genaues.

Dieses Gesicht hätte keineswegs den Verdacht erregt, einem Spitzbuben anzugehören. Die Züge waren regelmäßig und beinahe hübsch zu nennen.[2]
[Er sagt von sich:] "[...] Ich stürzte von der Stelle hinab, auf welcher ich geboren wurde. Ich wurde zunächst ein Glücksritter und später etwas noch weniger Gutes, und dabei war es nothwendig, sich zuweilen mit gewissen Schlosserarbeiten zu beschäftigen. Einer meiner Collegen hatte dieses Handwerk [...] gelernt, und zu ihm ging ich in die Lehre."[3]

Lemartel war dann eine Zeit lang Diener beim Grafen Jules de Rallion, den er verlassen musste, weil er zuviel von dessen Machenschaften mitbekam.

Auf de Rallions Empfehlung trat de Lormelle dann in die Dienste Capitän Albin Richemontes. Im Alter von noch nicht ganz dreißig Jahren versucht er, Richemonte zu bestehlen, wird aber entdeckt. Als ehemaliges Mitglied der Chasseurs d'Afrique weiß er einiges aus Richemontes Vergangenheit. Beide arrangieren sich: Der Capitän überredet Lemartel, bei der Vernichtung der Familie von Königsau zu helfen.

Als angeblicher Bekannter Gebhardt von Königsaus besucht er (der von einer Gouvernante her deutsch spricht) dessen Familie auf Gut Breitenheim und stiehlt die Koffer mit dem Verkaufserlös der beiden Güter Hugo von Königsaus. Er liefert das Geld aber nicht an den Capitän ab, sondern verschwindet mit den Koffern spurlos.

In Paris baut er sich mit dem Geld ein Imperium als Lumpenkönig auf. Lemartel, der jetzt ein von zahlreichen Blatternnarben bedecktes Gesicht hat, wohnt dort in einem Palast, besitzt mehrere Papierfabriken und kontrolliert sämtliche Lumpensammler von Paris. Er hatte inzwischen geheiratet, seine Frau verstarb und hinterließ ihm eine Tochter, eine Schönheit, die Lemartel vor der Öffentlichkeit versteckt und die nichts von seiner kriminellen Vergangenheit weiß.

Die Verbrecher Vater Main und Lermille zwingen ihn, ihnen nach der gescheiterten Entführung der Comtesse Ella de Latreau Zuflucht zu gewähren. Sie haben Lemartel in der Hand, da sie kompromittierendes Material gegen ihn besitzen. Aufgrund seiner genauen Kenntnisse der Pariser Kanalisation und mit Hilfe der Tochter eines Lumpensammlers gelingt es ihm jedoch, das belastende Material zu vernichten. Er jagt die beiden Verbrecher daraufhin fort.

Als er sich einige Zeit später in Algier befindet, um Armeelieferungen zu überwachen, werden Vater Main und Lermille von dem Juden Salomon Levi, einem Feind Lemartels, angestiftet, ihn zu erpressen. Er weigert sich, den beiden Geld zu zahlen. Daraufhin ermordet Vater Main ihn. Im Sterben gibt Henry de Lormelle seiner Tochter noch einen Hinweis auf die Mörder. In seinem Tresor in Paris findet Agnes ein Geständnis des Güterbetruges an den von Königsaus.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 17090 (vgl. KMW-II.11, S. 1060).
  2. Karl May: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 17070 (vgl. KMW-II.11, S. 1047).
  3. Karl May: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 17090 f. (vgl. KMW-II.11, S. 1060).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.