Heinrich Graf

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werke mit
Heinrich Graf
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

Der Dukatenhof

Heinrich Graf, auch bekannt als Dukatenprinz, Dukatengraf oder (junger) Dukatenbauer, ist ein reicher Bauer und Besitzer des Dukatenhofs. Er ist der Sohn des alten Dukatenbauern, der Witwer von Anna Graf und der Vater von Emma.

In seiner Jugend besaß Heinrich ein leidenschaftliches Naturell; in der Schule war er stets der Letzte. Durch die gemeinsame Liebe zu Anna verfeindete er sich mit seinem Jugendfreund Franz Grunert.

Heinrich wusste, dass Franz als Schmuggler tätig war. Er lenkte den Vater Annas auf dessen Spur und erschoss dann Annas Vater. Den Tatverdacht lenkte er auf Franz. Mit der Drohung, als vermeintlicher Tatzeuge gegen Franz auszusagen, zwang Heinrich Anna, die ihrerseits Franz liebte, ihn selbst zu heiraten. Als Franz wegen Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, wollte Heinrich ihn, um nicht verraten zu werden, umbringen, indem er einen Baumstamm ins Rollen brachte, der Franz an einer Hauswand zerschmettern sollte. Franz überlebte den Anschlag, doch wurden ihm beide Beine zerquetscht.

Viele Jahre später ist Heinrich zum herrischen und gefürchteten Dukatenbauern geworden, den auch der Tod seiner Frau nicht zur Besinnung bringt.

[Er ist] ein hoch und kräftig gebauter Mann im Ausgange der fünfziger Jahre; seine ganze Haltung zeigte den selbstbewußten, unlenksamen Charakter, durch den er selbst über den häuslichen Kreis hinaus gefürchtet und – gemieden war [...] an der Schleife seines Hutes glänzten wie immer die sechs blanken Dukaten, wie immer hing ihm statt der Uhrkette die lange Dukatenschnur um den Hals, und wie immer reihten sich an der Weste und dem offen stehenden Rocke an Stelle der Knöpfe Dukaten an Dukaten.

Zwei Betrüger, der Baron und der Zettelkramer, haben Heinrich zum Spiel verführt und treiben ihn in den Ruin. Selbst seine Tochter Emma hat er an den Baron verspielt: Sie soll ihn heiraten.

Heinrich ist auch der Pascherkönig, zu dessen Verfolgung der Unteroffizier Wilhelm, der Geliebte Emmas, abkommandiert ist. Mit Hilfe seines Paten Franz Grunert kommt er dem Pascher auf die Schliche.

Dieser will ihn nun auf die gleiche Weise umbringen, wie er es mit Franz versucht hatte. Heinrich hantiert dabei jedoch so ungeschickt, dass er selbst eingeklemmt wird und beide Beine verliert. Wie bei Franz ist nun auch sein Oberkörper auf einen Rollkasten geschnallt:

der schwarze, dichte Bart war lange Zeit nicht verschnitten worden, hing ihm fast bis auf die Brust herab und bildete einen höchst auffallenden Kontrast zu dem schneeweißen Kopfhaare, welches sich lang und glatt über den bleichen, hohläugigen Schädel legte [...] eine einzige Nacht hatte sein Haar erbleicht.

Der schreckliche Unfall hat Heinrich zur Besinnung gebracht. Von Reue erfasst, zeigt er sich selbst an und beichtet Franz all das, was er ihm angetan hat. Die beiden versöhnen sich über dem Grab Annas, und Franz stellt Heinrich sogar das Vermögen zur Verfügung, das er sich als Zeichner verdient hat, damit der Hof vor der Versteigerung bewahrt werden kann. Heinrich Grafs schweres Schicksal führt dazu, dass der König (wohl von Sachsen) ihn begnadigt.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.