Gera (Schiff)
Die "Gera" gehörte zur Städte-Klasse des Norddeutschen Lloyd. Ihre Schwesternschiffe waren u. a. die "Dresden", "Karlsruhe", "München", "Weimar" und "Oldenburg".
Die "Gera" wurde auf der Werft Fairfield Co. Ltd. in Glasgow gebaut. Sie hatte eine Tonnage von 5.319 Bruttoregistertonnen, eine Länge von 131,40 m und eine Breite von 14,63 m. Das Schiff besaß einen Schornstein, zwei Masten sowie eine Geschwindigkeit von 13 Knoten. An Bord konnten 49 Erste-Klasse-, 38 Zweite-Klasse- und 1.901 Zwischendeck-Passagiere beherbergt werden. Ihr Stapellauf erfolgte am 8. November 1890 und ihre Jungfernreise zum La Plata startete am 1. Januar 1891 in Bremerhaven.
Am 2. April 1891 fuhr sie zum ersten Mal von Bremerhaven nach Baltimore und am 19. Juli 1893 absolvierte sie ihre erste Fahrt nach Shanghai. Am 22. November 1893 fuhr sie nach Sydney. Danach fuhr sie wiederholt auf allen genannten Routen.
Vom 26. Juli 1900 bis zum 24. Mai 1901 wurde die Gera als Lazarettschiff des deutschen Ostasien-Expeditionskorps anlässlich des Boxeraufstands eingesetzt.
Im Januar 1909 wurde sie zusammen mit der "Weimar" an den italienischen Lloyd del Pacifico verkauft und in "Valparaiso" umbenannt.
Am 11. Oktober 1917 wurde die "Valparaiso" vor der Libyschen Küste von dem deutschen U-Boot UB 48 torpediert und versenkt.
Karl May und die "Gera"[Bearbeiten]
Auf seiner Orientreise fährt Karl May mit der "Gera" von Suez nach Aden. Vom 11. bis 15. September 1899 ist er mit dem Schiff auf dem Roten Meer unterwegs.
Am 16. September schreibt May in einem Brief an Richard und Klara Plöhn über die Fahrt:
- Habe auf dem Schiff einen meiner Gegner kennengelernt, Herzfelder, Freund der Neuen Freien Presse und der Frankfurter Zeitung. Reist nach Australien. Kennt mich nur als "Dr. Friedrich". Hat mich unendlich lieb gewonnen, sogar geküßt, ohne die Wahrheit zu ahnen. Es wird noch interessant!
- ...
- Es haben mich viele auf dem Schiff lieb gewonnen, obgleich ich jetzt das gerade Gegentheil vom früheren Karl bin. Der ist mit großer Ceremonie von mir in das rothe Meer versenkt worden, mit Schiffssteinkohlen, die ihn auf den Grund gezogen haben...
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag bei Schiffe-Maxim.
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