Güte (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
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Güte ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Güte.
Streu Blumen aus auf deinem Lebenspfad;
  Sie sind dir ja dazu gegeben!
Dies Blumenstreuen ist die beste Saat
  Zur Ernte schon in diesem Leben.
Es kehrt ein jedes, auch bescheidnes Glück,
  Nachdem es wo ein Leid geendet,
Gewiß verdoppelt und sehr bald zurück
  Zu dem, der liebreich es gespendet.
Streu Blumen aus auf deinem Erdenpfad;
  Sie sind dir ja dazu gegeben!
Dies Blumenstreuen ist die beste Saat
  Zur Ernte auch in jenem Leben.
Es bleibt die Saat der Liebe ewig grün,
  Und ihre Blumen welken nimmer;
Sie werden dir einst schon entgegenblühn
  Beim ersten Himmels-Morgenschimmer.
Streu Blumen aus auf deinem Erdenpfad;
  Sag nicht, du seist zu arm zum Geben!
Gelegenheit ist stets zur Liebesthat,
  Und Blumen hat das ärmste Leben.
Meinst du, es müssen immer Rosen sein?
  Gott kennt ja jede, jede Blüte.
Er fragt nicht, ob die Gabe groß, ob klein,
  Er mißt sie nur nach deiner Güte.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 62 und 63 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Es ist selbstverständlich, daß die forschende Wissenschaft Alles zergliedert, was Glieder hat; aber es ist unerfindlich, aus welchem Grunde der Psycholog auch die Seele wie ein Gliederthier behandelt.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 62 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 64.

Weblinks[Bearbeiten]