Frau des Schech el Beled

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Frau des Schech el Beled
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Ardistan und Dschinnistan II
Ardistan und Dschinnistan I (nur erwähnt)

Die Frau des Schech el Beled ist die Tochter des Sahahr und seiner Frau sowie die Mutter des Dschirbani. Sie ist die Freundin von Taldscha.

Sie verliebte sich in den unerkannt als "Dschinnistani" nach Ussulistan gekommenen "Schech el Beled". Ihr Vater verweigerte jedoch seine Zustimmung zu der Verbindung, da sie die Tradition der Priesterinnen der Ussul weiterführen sollte. Als sie den Fremden doch heiratete, verstieß sie der Vater.

Mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebte sie einige Zeit glücklich auf der "Insel der Heiden" in Ussula. Dann folgte sie ihrem Mann nach Dschinnistan und ließ ihren Sohn bei den Ussul zurück. Ihr Vater erklärte sie für tot und legte auf der Insel ein Grab für sie an.

Als ihr Sohn mit Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar, dem Mir von Ardistan und anderen in der "Stadt der Toten" eingeschlossen ist, schleicht sie sich nachts heimlich zu ihm, um den lange nicht mehr Gesehenen kurz zu betrachten.

Ich sah etwas Weißes. Je geringer die Entfernung zwischen mir und diesem Lichtchen wurde, desto deutlicher zeigte sich die Gestalt des Trägers oder vielmehr der Trägerin, denn sie war eine weibliche. Sie trug ein weißes, weites, bis auf den Boden niederreichendes Gewand mit langen, weiten Ärmeln. Es schloß sich eng an den Hals. Gesicht und Kopf waren unbedeckt. Das Haar bildete einen Kranz von dunklen, anspruchslos geordneten Flechten. [...] Dabei achtete ich scharf auf das Gesicht. Ich sah es nicht genau, weil es halb von mir abgewendet war, doch erkannte ich, daß ich nicht ein junges Mädchen, sondern eine Frau vor mir hatte, die gewiß schon über vierzig Jahre zählte. Ihre Gestalt war hoch, wie die einer Ussula, ihre Haltung aufrecht, ihr Gang stolz, trotz aller Vorsicht, leise aufzutreten. [...] Ja, es gab da gar keinen Zweifel; das war das Gesicht des Dschirbani. Ich dachte sofort an seine Mutter. Das Alter stimmte, auch die Gestalt und die unbewußt-selbstbewußte Art, sich zu bewegen. Körperlich von den Ussul, doch geistig und seelisch aus Dschinnistan stammend, so stand sie hochaufgerichtet vor mir...[1]

Nur Kara Ben Nemsi gibt sie sich in der "Stadt der Toten" zu erkennen. Ihrem Sohn und den anderen tritt sie erst in El Hadd offen gegenüber.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Mir von Dschinnistan. In: Deutscher Hausschatz 1908/09, 7. Kap., S. 267.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.